Zeus hat geschrieben:Sonderbar finde ich die Bitte davor:"Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden"
Kann irgenwo etwas gegen den Willen des Almächtigen geschehen? Muss er etwa gebeten werden, sich daran zu erinnern?
Naqual hat geschrieben:Kann den Einwand zwar verstehen und wunderte mich kurz mit. Aber es ist so:
Jesus tadelte kurz vorher in diesem zusammenhängenden Abschnitt, die Beter, die große Worte machen, aber von ihrer Person her nicht viel dahintersteht.
Und dann kommt das Gebet: ... Dein Name werde geheiligt. ...
Bereits hier kann man die Frage aufwerfen, wie man einen Höchstheiligen noch einmal heiligen soll.
Es ist aber ein Gebet und keine Befehlsfolge für Gott.
Die Aufrichtigkeit des Betenden bedeutet, dass er (bzw. alle Menschen) Gott (in ihrem Tun) heiligen sollen.
Nicht formuliert ist: "Herrgott, heilige Deinen Namen". Die Passivform im Text sagt hier viel aus.
Schön und gut. Aber ich hatte diesen frommen Wunsch des Betenden NICHT kritisiert. Und als Vergleich mMn taugt er auch nichts, denn der nächste Vers ist nicht im Passiv gehalten:
Naqual hat geschrieben:"Dein Reich komme Dein Wille geschehe" genauso. Es steht nicht da "Herr, lass Dein Reich kommen und Deinen Willen geschehen".
Sorry, ich sehe da wenig Logik, zumindest was die Bitte
dein Reich komme betrifft. Ich denke, dass ist eine verständliche Aufforderung an den chrislichen Gott selbst, zumal viele Christen seit 2000 Jahren auf die Perusie vergeblich warten.
Übrigens wer sonst, als der Allmächtige (in Kooparation mit JC und HLG), könnte diese große Show in die Wege leiten?
Naqual hat geschrieben:Angesprochen ist der Beter selbst. Er ist der Aktive. Er kann etwas machen.
Siehe oben!
Und wie ist es mit der Bitte:
"Unser tägliches Brot gib uns heute."
Wenn ich hier deine umgekehrte Exegese anwenden würde, käme Schwachfug dabei heraus.
Jetzt auch an dich die Frage, die eigentlich an die liebe Barbara gerichtet war:
"Wozu das Betteln?"
Der sogenannte barmherzige, allwissende Allmächtige müsste doch wissen, was unsereiner und besonders die Hungernden auf der Welt brauchen.