Das verlorene Paradies

Themen des alten Testaments
Ziska_Deleted

#11 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von Ziska_Deleted » So 2. Dez 2018, 21:23


Munro
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#12 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von Munro » So 2. Dez 2018, 21:25

@ Garten Eden

In jüngster Zeit wurde von Francesca Stavrakopoulou und anderen Forschern vorgeschlagen, die Erzählung vom Garten Eden sei in Wahrheit eine poetisch überformte Erinnerung an das Babylonische Exil und an die dieser vorangehende Zerstörung des Ersten Tempels in Jerusalem: Adam sei ursprünglich der letzte König gewesen, der den Tempel, der wie alle altorientalischen Heiligtümer zugleich ein Garten gewesen sei und als Wohnstatt Gottes gegolten habe, betreut habe.[11] Aufgrund seines Fehlverhaltens – der König habe einen syrischen Schlangenkult erlaubt – und seines Hochmuts habe Jahwe aber schließlich das Heiligtum verlassen und zudem verfügt, dass Adam und sein Volk aus dem Paradies bzw. Jerusalem und Juda zu vertreiben seien.

Aus diesem Grunde stünden die Wächter, die die Rückkehr verwehren, auch im Osten von Eden. Das Land Nod wäre demnäch die Syrische Wüste, was zur Herleitung vom hebräischen Wort nad (zu dt. „ruhelos“ bzw. „umherwandern“) passt. Vom Tempelberg selbst wird erzählt, dass Gott von dort die Erde nahm aus welcher er Adam formte und dass Adam und Eva sowie ihre Kinder und Kindeskinder dort ihre Opfer darbrachten. Außerdem gibt es südlich davon eine Gihonquelle.

Erst eine spätere Überarbeitung habe diese Geschichte nicht mehr auf die Vertreibung der Juden aus Jerusalem bezogen, sondern zu einer Schöpfungsgeschichte umgedeutet. Diese Wissenschaftler verweisen auf die zweite, mutmaßlich ältere Erwähnung von Eden im Alten Testament: Der Prophet Ezechiel prophezeie in Ez 28 EU (rückblickend) den Sturz eines Herrschers, der aufgrund seiner Hybris aus Eden vertrieben worden sei

https://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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SamuelB
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#13 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von SamuelB » So 2. Dez 2018, 22:04

So paradiesisch kann der Garten Eden nicht gewesen sein, wenn der Mensch den Eindruck gewann, dass etwas fehlte. Damit war der Zustand jedenfalls vorbei.
Kennt man: Erst erscheint alles perfekt, aber mit der Zeit merkt man, dass dem nicht so ist.

Abischai hat geschrieben:Immer wenn sich jemand seine eigene kleine Insel einrichtet ist das ein oft unbewußter Teil der Suche nach dem verlorenen Paradies, sei es der eigene Garten, das Haus, der Urlaub oder die Werkstatt.
Okay.

Auf Dauer 100 % zufrieden mit dem geschaffenen Paradies hieße, der Antrieb zur Weiterentwicklung bzw. Verbesserung entfällt. Paradies = Stillstand

jose77
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#14 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von jose77 » So 2. Dez 2018, 22:59

SamuelB hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 22:04
So paradiesisch kann der Garten Eden nicht gewesen sein, wenn der Mensch den Eindruck gewann, dass etwas fehlte. Damit war der Zustand jedenfalls vorbei.
Kennt man: Erst erscheint alles perfekt, aber mit der Zeit merkt man, dass dem nicht so ist.

Abischai hat geschrieben:Immer wenn sich jemand seine eigene kleine Insel einrichtet ist das ein oft unbewußter Teil der Suche nach dem verlorenen Paradies, sei es der eigene Garten, das Haus, der Urlaub oder die Werkstatt.
Okay.

Auf Dauer 100 % zufrieden mit dem geschaffenen Paradies hieße, der Antrieb zur Weiterentwicklung bzw. Verbesserung entfällt. Paradies = Stillstand


Wohin möchtest du dich denn entwickeln? Was ist das/dein Ziel?
Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

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Magdalena61
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#15 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von Magdalena61 » So 2. Dez 2018, 23:01

Hexenjagd hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 16:26

Irgendwo musste Gott den Menschen ja hinsetzen auf der Erde, daher ist das Paradies die Erde.
Ausserdem wäre sonst nur der von PeB genannte Ort das Paradies , die Creme de lá Creme sozusagen.
Aber es steht geschrieben das Gott alles gut machte und nicht einen Teil besser.
Bin mal gespannt wie Andere denken.
Bis heute gibt es verschiedene Theorien, die nur eines gemeinsam haben: Sie lokalisieren diese Gegend im mittleren Osten um den "fruchtbaren Halbmond" herum als "Wiege der Hochkulturen" vor etwa 9 000 bis 11 000 Jahren.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... n-102.html

Der biblische Bericht sagt: "Der Mensch wurde aus dem Garten Gottes vertrieben" und nicht "Gott hat sich mitsamt dem Garten in unerreichbare Sphären zurückgezogen".
Wenn der Mensch vertrieben wurde und das "Paradies" auf der heutigen Erde, auf der wir leben, zu lokalisieren wäre, dann müsste der Garten ja noch irgendwo sein, bewacht von Cherubim. Sintflut hin oder her. Eine Menge Staub und Sand darauf... meterweise...

Er ist aber nirgends zu finden. Nur die beiden Flüsse Euphrat und Tigris sind (noch) da. Vielleicht heißen sie nur zufällig so und wurden von Menschen, denen ein gewisses Urwissen geläufig war so genannt, um den Verlust der Originale zu kompensieren. Wo sind die beiden anderen Flüsse?

Der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens sind meiner Meinung nach nicht als biologische Bäume zu verstehen, sondern charakterisieren in der Bildersprache der Bibel bestimmte Themenkomplexe. Da liest man ja noch eine weitere exotische Beschreibung, die man wohl besser im biblischen Terminus interpretieren sollte anstatt am Buchstaben zu kleben:
Wo auf der Erde, bitte, gab oder gibt es sprechende Schlangen?

Wenn man diese Sichtweise auf den Garten Eden anwendet, dann handelt(e) es sich um einen geistlichen Lebensraum.
Um einen Lebensraum, der zwar real war und ist, aber für Menschen im Zustand der vergänglichen Leiblichkeit nicht erreichbar ist.

Auch in einem geistlichen Lebensraum haben die Bewohner Entscheidungsfreiheit. Niemand wird dazu gezwungen, Gott zu gehorchen.
Die Engel konnten ja auch innerhalb des geistlichen Lebensraumes sündigen und sich von Gott abwenden.

"Adam" bedeutet "Mensch" und "Eva" bedeutet "Lebensspenderin". Die beiden Prototypen stehen für Mann und Frau.

Den Begriff "Paradies" findet man in den konservativen Übersetzungen Luther, Schlachter, Elberfelder nur im NT.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

closs
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#16 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von closs » So 2. Dez 2018, 23:50

Abischai hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 19:04
Das verlorene Paradies ist ein Terminus für ein Ideal, was wir einst verloren haben. Das Paradies als solches gibt es nicht mehr, Suche ist zwecklos, denn da gab es dann noch eine Flut, das Ding ist weg.
Super! :thumbup: - Ich würde hinzufügen: Dies muss man nicht naturalistisch verstehen, sondern kann es auch geistig/psychologisch/metaphorisch verstehen.

closs
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#17 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von closs » So 2. Dez 2018, 23:53

Magdalena61 hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 23:01
Der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens sind meiner Meinung nach nicht als biologische Bäume zu verstehen, sondern charakterisieren in der Bildersprache der Bibel bestimmte Themenkomplexe. Da liest man ja noch eine weitere exotische Beschreibung, die man wohl besser im biblischen Terminus interpretieren sollte anstatt am Buchstaben zu kleben:
Wo auf der Erde, bitte, gab oder gibt es sprechende Schlangen?

Wenn man diese Sichtweise auf den Garten Eden anwendet, dann handelt(e) es sich um einen geistlichen Lebensraum.
Um einen Lebensraum, der zwar real war und ist, aber für Menschen im Zustand der vergänglichen Leiblichkeit nicht erreichbar ist.
Ebenfalls super! :thumbup: - Wir haben echt einiges an Potential hier auf dem Forum.

Abischai
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#18 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von Abischai » So 2. Dez 2018, 23:58

SamuelB hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 22:04
Auf Dauer 100 % zufrieden mit dem geschaffenen Paradies hieße, der Antrieb zur Weiterentwicklung bzw. Verbesserung entfällt. Paradies = Stillstand
Wer (außer Dir) sagt denn sowas? Es geht beim Paradies nicht um den Wärmetod des Weltalls. Sondern die Aufgabe des Menschen ungehindert wahrnehmen zu können, Geheimnisse zu erforschen und "den Garten bebauen und bewahren" das ist das, was Gott damals von uns wollte, und was in der Tat paradiesisch ist. Der Mensch hat akademisch Aufgaben mit weitreichender Wirkung, z.B. das Benennen aller Tiere, bis heute noch nicht fertig ausgeführt, aber unglaublich spannend. Die Tiere dazu ersteinmal zu erforschen, ist hier inklusive gemeint. Na wenn das nichts ist !
Ich kann mir das vorstellen, Du nichtin diesem Maße, das ist der einzige Unterschied.
Magdalena möchte baggerfahren, ich finde das cool, ich möchte viel mit Holz arbeiten und bauen, finde ich auch cool.
Christen haben seltsame Vorstellungen vom "Himmel" (in Ansätzen etwa mit dem Paradies vergleichbar).
Das ist unsere Hoffnung auf ein "neues Leben" (was noch in der Zukunft liegt, und vor allem Unsterblichkeit bedeutet).

"Was kein Ohr gehört und kein Auge je gesehen hat, das hat Gott denen bereitetm die ihn lieben". (So schrieb Paulus einst an die Korinther)
Das ist wahrhaft paradiesisch. :thumbup:
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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SamuelB
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#19 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von SamuelB » Mo 3. Dez 2018, 07:52

jose77 hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 22:59
Wohin möchtest du dich denn entwickeln? Was ist das/dein Ziel?
:D


Abischai hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 23:58
Sondern die Aufgabe des Menschen ungehindert wahrnehmen zu können, Geheimnisse zu erforschen und "den Garten bebauen und bewahren" das ist das, was Gott damals von uns wollte, und was in der Tat paradiesisch ist.
Genau das zweifle ich an.
Möglicherweise könnten wir beide völlig harmonisch einen Garten in Schuss halten, solange wir uns nur fachlich austauschen. Wir wären uns in allen Belangen einig. Ich finde dennoch nicht, dass wir einen paradiesischen Zustand hätten, denn es gibt Dinge, da werden wir uns niemals einig sein. Wir dürften bspw. keine Gespräche über den Glauben und Moralvorstellungen führen, wenn wir unsere Illusion vom Paradies aufrecht erhalten wollten. Dann gibt es Reibereien, weil wir uns tatsächliche Gegenüber sind; wir unterscheiden uns. Wenn wir in allem übereinstimmten, bräuchten wir beide uns hier nichts schreiben und auch nicht noch mal kritisch über den Aufbau unseres 'Paradieses' nachdenken. Die Chance festzustellen, dass da noch was geht, entfällt. Die 'Welt', die wir uns errichtet haben, würde so bestehen bleiben.
Um auf den Garten Eden zurückzukommen, den ich auch geistig verstehe: Der Mensch dachte, das sei das Paradies, weil er die Unterschiedlichkeit von sich und dem Gegenüber (Gott) einfach nicht wahrgenommen hat.

jose77
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#20 Re: Das verlorene Paradies

Beitrag von jose77 » Mo 3. Dez 2018, 08:58

Sam

Die Frage war durchaus ernst gemeint. :D
Grüsse von Jose


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