Pluto hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 09:13
Gläubige denken meist nicht rational.
Wenn Du "rational" als menschen-maßstäbliche Größe definierst, hast Du recht. - Interpretierst Du es universal, stimmt es wahrscheinlich NICHT.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 10:56
Das allein Entscheidende ist, dass der persönliche Glaube/Unglaube des wissenschaftlich vorgehenden Exegeten bei der Textauslegung NICHT die geringste Rolle zu spielen hat.
Warum gilt das nicht für säkulare Vorannahmen? Ich erinnere an die Vorannahme, dass Geschichte ein naturalistisch ungebrochener Wirkungszusammenhang zu sein habe.
Davon abgesehen (aber auch das haben wir wie oft schon diskutiert): Ist Wissenschaft eine kritisch-rationale Größe ("Nur das, was mit menschlichen Mitteln falsifizierbar ist, ist relevant") oder eine methodische Größe ("Alles, was nach definierten methodischen Kriterien bearbeitet wird, ist Wissenschaft")? - Geisteswissenschaftler stehen für die zweite Definition.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 10:56
Auch hier unterliegst Du einem Irrtum.
Hier unterliege ich NICHT einem Irrtum, denn Du hast wieder mal nicht gescheit gelesen. - Selbstverständlich gibt es Fälle, in denen jemand privat genauso denkt wie der hermeneutische Ansatz, den er wissenschaftlich bearbeitet. Das habe ich nicht in Frage gestellt.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 10:56
Der gottgläubige Exeget Lindemann geht auch in seinem privat-persönlichen Bereich nach wie vor davon aus, dass ...
Lindemann darf glauben, was er will - aber das, was Du hier aufzählst, hat so gut wie nichts mit Christentum zu tun.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 10:56
Auf jeden Fall solltest Du nicht ständig behaupten, es sei Ratzingers Auffassung, Jesus habe KEINE Naherwartung im Hinblick auf das von ihm als nah ankündigte Reich Gottes gehabt.
"Das nahe Himmelreich" ist eine Kernaussage des NT - nach wie vor und nie in Zweifel gestellt. - Hier geht es ausschließlich um die - aus Sicht der RKK (auch der EK) - falsche Interpretation, damit sei ein Niederkommen des himmlischen Reichs in den nächsten Jahrzehnten nach Jesus im Sinne einer säkularen Herrschaft gemeint (salopp: "Statt Pilatus sitzt jetzt Gott auf dessen Thron") - nur darum geht es die ganze Zeit.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 10:56
Wieso versuchst Du immer wieder den Eindruck zu erwecken, an den theologischen Fakultäten gäbe er mehrere Fachbereiche, die für die Exegese biblischer Texte zuständig sind?
Ich drücke es pragmatisch aus: Alle theologischen Fakultäten, die irgend etwas mit der Bibel zu tun haben (und solche Fakultäten soll es geben
) deuten die Bibel nicht im säkularen Sinn der HKE, sondern nehmen diese lediglich als Grundlage für spirituelle Deutung. - Dass sie rein formal nicht den Label "Exegetische Fakultät" haben, mag sein, ist aber ein rein formales Argument , das nichts mit der Realität zu tun hat.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 26. Nov 2018, 10:56
Du solltest auf solche textverfälschenden Zusätze/Hinzufügungen verzichten.
Das ist nicht verfälschend, sondern verdeutlichend - in der Wissenschaft nennt man das "Text-Kommentar".