
Dann gebe halt auch ich noch meinen Senf dazu:

Man kann übrigens die Synoptiker und das Johannesevangelium gut harmonisieren.
Zunächst: Bei Johannes findet der Pascharitus keine Erwähnung. Das ist typisch für ihn, schließlich hat er etwa den Gebetskampf bei Gethsemane oder das Einschlafen der Jünger und den Judaskuß ebenso nicht erwähnt. Johannes übergeht verschiedene Vorgänge, was die Zustimmung zu den synoptischen Berichten bedeutet. Bei Joh 18, 28 heißt es hingegen:
Diese Stelle zeigt: Johannes berichtet gleichfalls von der Kreuzigung Jesu am Freitag und dem vorangegangenen Passahmahl. Wäre nämlich jene Szene am Prätorium am 14. Nisan morgens gewesen, so hätte die Verunreinigung sehr wohl bis zum Nachmittag entsühnt werden können. Am 15. Nisan jedoch, dem hohen Festtag, wäre dies nicht möglich gewesen, um am selben Tag eine Mahlzeit abhalten zu können, die den Charakter eines Dankopfers hatte.HSK
Sie führten nun Jesus von Kaiphas in das Prätorium. Es war frühmorgens. Sie selber gingen nicht in das Prätorium hinein, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Pascha essen könnten.
Man muss dabei klarstellen: Was heißt „Passah essen“ in der jüdischen Kultsprache eigentlich?
In Dtn 16, 2 heißt es:
Das konnte sich nicht auf das Mahl am 14. Nisan beziehen, wo nur das Paschalamm verzehrt wurde, sondern auf das sogenannte Dankopfermahl, welches man meist am 15. Nisan abhielt, aber ebenso an anderen Tagen des 7-tägigen Pascha-Fests (siehe 2.Chr 30,22) genossen werden konnte. Darauf bezieht sich also das „Passah essen“ in Joh 18, 28. Deshalb hatten die Juden Scheu am Freitagmorgen das Prätorium zu betreten.HSK
Schlachte Pascha für den Herrn, deinen Gott, Kleinvieh und Großvieh, an der Stätte, die der Herr sich zur Wohnstatt seines Namens erwählt.
Es erschließt sich: Der 14. Nisan ist ein Donnerstag, der 15. Nisan ein Freitag, wie Johannes und die Synoptiker berichten.
Diese Daten stimmen exakt mit auch außerbiblischen Quellen (Talmud, Hieronymus) überein, die das Todesjahr Jesu auf das Jahr 30 datieren, wo der 14. und 15. Nisan auf Donnerstag und Freitag fielen.
@Schmuel. Du hast in gewisser Beziehung schon recht, dich „verziehts“ aber um einen Tag, weil du auf die vollen „drei Tage“ bestehst (Freitag, Samstag, Sonntag sind nach jüdischer Berechnung 3 Tage und 3 Nächte, auch wenn es nicht 3 x 24 Std. sind!)