Die Kaugummi-Analogie bezieht sich nicht auf ein “Verständnisbild†sondern ist ein Parodie-Argument zu deiner Argumentation. Willst du deine Argumentation streichen?closs hat geschrieben:Ich hatte dieses Verständnisbild nicht so weit durchdacht, um auf diesen Einwand zu kommen - also streiche dieses Verständnisbild. - Vergleiche hinken IMMER und dienen dem Ziel, Nicht-Verstandenes verständlich zu machen.
Gibst du dir überhaupt noch Mühe bei deinen Beiträgen oder ist das nur noch ein reflexhaftes Raushauen theologischer Abwehrmanöver?
Nein, das ist eine reine Unterstellung. Ich habe mich in aller Tiefe mit dem Thema beschäftigt und brauche mir von dir nicht mangelnde Bereitschaft zum nachdenken vorwerfen zu lassen.closs hat geschrieben:Aber jetzt hast Du wieder genau das abgeliefert, was ich für symptomatisch für unsere Zeit halte: Du suchst nach einer Lücke, die (in diesem Fall) von mir geschlossen werden muss, bevor Du bereit bist nachzudenken, ob Du es verstehst.
Ich habe intellektuell verstanden, worum es da geht: die hässlichen Spinnweben von Dogmatik verdunkelter Grübler – Bigotterie, die du als tiefe Weisheit verkaufen willst.closs hat geschrieben: - Statt zu sagen: "Ich versuche mal zu verstehen, was damit gemeint ist". - Mit anderen Worten: Es geht nicht um Erkennen, sondern ums Falsifizieren. - Damit kommt man nicht weiter.
Und dein ‘Argument’ “Weil du falsifizieren willst, bist du nicht bereit zu erkennen†ist wirklich atemberaubend.

Okay…

Ich versuche es noch einmal im Guten und lege transparent offen, was ich denke. Nicht “neutraler Standpunkt†(du verstehst sowieso nicht was das bedeutet und ich habe keine Lust es dir in unzähligen unbezahlten Nachhilfestunden zu erklären), sondern ganz persönlicher Standpunkt. Wahrscheinlich wirst du das wieder auf die übliche unfaire Art ausnutzen (zerhäckseln meines Beitrags), aber sind wir mal optimistisch…
Nehmen wir das Problem mit den Hundeschwänzen noch einmal her.
Wenn man sagt “Hunde haben Schwänze†schwingt etwas von “natürlichem Plan†und “Ziel†mit: “Wenn sich ein Hund gesund entwickelt und nicht in seinen Körper mit Gewalt eingegriffen wird, dann wächst ihm ein Schwanz.â€
Also wären wir da wieder bei den vier αἰτία von Aristoteles. Und auch wenn Menschen mit einem naturwissenschaftlichen Weltbild üblicherweise meinen, wir hätten sie komplett entsorgt… geistern die noch überall herum. Und viele Themen, die uns bewegen, beziehen sich darauf, oder verwandt damit, auf die ‘Essenzen’: z.B. Abtreibung / Abschalten lebenserhaltender Maßnahmen – also: wann ist ein Mensch ein Mensch?
Nun glaube ich zwar an eine Harmonie zwischen ethischer und kosmischer Ordnung, die Ausdruck von Gottes Wille ist. Ich halte es jedoch für absurd, zu meinen diese Harmonie so “feststellen†zu können, wie die RKK es sich anmaßt.
Das Beispiel mit dem Kaugummi ist eines von zahllosen ähnlich konstruierbaren Gegenbeispielen. Laufbänder, Kopfhörer, uvm. könnte man auch nennen. Also nicht “Peripherie schlägt Mitteâ€. Das Problem liegt im System. Und damit das mit der kath. Naturrechtsethik hinhaut, muss die RKK bis ins letzte Detail acht geben, diese Harmonie korrekt [d]festzulegen[/d] festzustellen.
Nehmen wir mal an, das wäre möglich. Aber im Endeffekt ist es absurd. Denn nichts kann mehr den Verdacht, dass man umgekehrt vorgeht, mehr entkräften: also man sich das ethische System mit den bereits unverrückbar gegebenen Zielvorgaben “Homosexualität/Verhütung/Masturbation ist verdammungswürdig†passend zusammenbastelt. Und wenn die allersubtilsten Unterscheidungen entscheiden, ob etwas sündhaft ist oder nicht … dann bin nicht ich der Sophist hier.
Bei der Gelegenheit noch mal was zur Vorstellung der “männlichen / weiblichen Seele†in der RKK. Wenn man das ablehnt, meint man nicht, dass sämtliche (geistigen) Unterschiede zwischen Mann und Frau sozialisiert sind.
Ein statistischer Unterschied in den psychischen Eigenschaften von Männern und Frauen, der nicht durch Sozialisation zustande gekommen ist, bedingt noch lange keine essentiellen psychischen Eigenschaften.
Beispiel: Der statistische Unterschied in der Körpergröße zwischen Mann und Frau ist offensichtlich und hat nichts mit Sozialisation zu tun. Aber es gibt keine zum Wesen von Frau und Mann gehörenden Körpergröße. Ja, es ist so extrem: Wenn man dir als Größe einer Person 172 cm nennt, dann ist es wie Münze werfen wenn du raten sollst, ob es sich hier um einen Mann oder eine Frau handelt.
Und genauso gibt es keine einzige psychische Eigenschaft, die für Frauen essentiell ist.
Aber die “Seele ist die Form des Körpersâ€, meint die RKK. Von daher ergibt sich das auf banale Weise mit weiblicher und männlicher Seele. Es gibt ja weibliche und männliche Körper. (Nun, ich glaube an die Existenz der Seele aber garantiert nicht als “Form des Körpersâ€!)