Dieses Thema kann man nur differenziert diskutieren, was in einer vielseitig dogmatischen Grundstimmung heute sehr schwierig ist. Letztlich läuft es darauf raus, dass etwas ideal Gemeintes vom Menschen "böse" verfälscht wird. - Ich versuche es mal mit verschiedenen Gedanken ohne weitere Ausführungen:SamuelB hat geschrieben:Was ist damit, dass Frauen nicht lehren sollen in Bezug auf den Glauben, in der Versammlung schweigen und beim Beten ein Kopftuch tragen?
1) "Adam" ist zunächst das Menschliche, das sich in männlich und weiblich trennt (siehe Neutron in Proton und Elektron).
2) Übrigens: Im "Himmel" wird es keine Geschlechter geben - dort sind "Adam" und "Eva" "nur" noch das Menschliche und nicht mehr männlich oder weiblich (siehe NT).
3) Die gegenläufige "Ladung" von Mann und Frau entspricht in etwa dem, was man an anderer Stelle "Archetypen" genannt hat.
4) Adam und Eva sind somit Träger des Dualismus der Welt - aber hier nicht im Sinne von "gut" und "böse" gemeint, sondern im Sinne von unterschiedlicher göttlicher Ebenbildlichkeit, die sich bei der Wiederschöpfung (Geschlechtsverkehr) für einen Moment vereint.
5) Der Normalfall ist aber das Getrenntsein (von Flitterwochen abgesehen

6) Ideal hieße dies, dass der Mann das Außen abdeckt und die Frau das Innen.
7) Jetzt kommt das Menschliche, also das "Böse": Wenn das Außen zum egoistischen Macht-Raum wird, wird das Innen diskriminiert.
8) Die RKK hat insofern einen positiven Gegenpol, dass es Maria als Allegorie für das Rein-Weibliche gibt - ausgedrückt durch "Jungfräulichkeit" - also die Frau, die mit dem Göttlichen vereint ist und nicht mit dem Männlichen, also erst gar nicht in das "böse" Vermengen mit der Welt kommt, also die weibliche "noli-me-tangere"- Version ist.
9) Andererseits ist die RKK (da in der PRaxis eine menschliche Einrichtung) gleichzeitig diejenige, die "das Böse" repräsentiert, auch wenn sie " das Gute" vermittelt/vermitteln soll. - Deshalb ist der Satz so wichtig: "Botschaft ist nicht Bote" - man muss beides kategorial trennen.
10) Zu Deiner Frage: Ideal ist etwa das Lehrverbot für Frauen gemeint als "Du, Frau, bist die Hüterin des Innen - halte Dich da raus. - Du lehrst durch Liebe und durch die Seele".
11) Praktisch ist es eine Diskriminierung, weil diese hier von mir angerissenen Grundlagen meistens überhaupt nicht mehr verstanden werden. - Also was tun?
12) In die Praxis geschaut: Die katholischen, spirituell stark besetzten Frauen/Theologinnen, die ich kenne/gekannt habe, hatten damit überhaupt kein Problem - sie waren oft mit seelischer Priester-Betreuung beschäftigt ("Train the Trainer"

13) Nebenbei: Spirituell männliche Rolle und spirituell weibliche Rolle sind auch in der Genesis abgebildet mit "verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang" und "Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären" - also auch hier wieder: "Außen vs. innen".
Conclusio:
Die Lösung könnte nun darin bestehen, dass der Mann die Frau liebt wie Jesus die Gemeinde (Epheser) - aber auch das wird heute allgemein nicht verstanden. - Mit anderen Worten: Deine obige Frage ist aus heutiger Erkenntnissicht nur zu beantworten mit "Die Bibel diskriminiert Frauen". - Aber es ist halt anders gemeint und eben nur verständlich, wenn man so einen weiten geistesgeschichtlichen resp. spirituellen Bogen macht, wie ich es eben versucht habe - mit anderen Worten: Nicht mehrheitsfähig.

Was sollte jetzt die RKK machen?
a) Sie beharrt auf das Ideal, auch wenn es nicht verstanden wird - einfach um etwas für eine Zeit zu bewahren, in der es wieder verstanden werden wird.
b) Sie ändert zeitgemäß, um verstanden zu werden.
Das ist die ewige Frage nach "Mach ich's fundamental oder mach ich's pastoral?". - Eine Aporie.