sven23 hat geschrieben:...Die Mündungsgeschwindigkeit einer Pistole Colt M1911 liegt mit 220-350m/s durchaus im Bereich eines Verkehrsflugzeugs...
Die Mündungsgeschwindigkeit ist die höchste, denn sofort danach wird nicht mehr beschleunigt, sondern ausschließlich verzögert. Aber OK, nehmen wir die Mündungsgeschwindigkeit: die ist (wie Du sagst) 350 m/s was umgerechnet dann 1.260 km/h wären, das ist MACH 1,25, das flog nicht mal die Concorde ganz weit oben. Und ganz langsam, also mit 220 m/s wären das noch immer 792 km/h sowas fliegt eine Boeing vielleicht in 12 km Höhe, aber nicht in 300m Höhe.
Lassen wir also bitte die Pistolenkugel weg.
Die WTC-Towers waren für den gleichzeitig mehrfachen Einschlag von Boeing 737 ausgelegt, wenn ich mich recht entsinne. Die sind nun etwas kleiner als die Boeing 767, aber unwesentlich für den Vorgang.
Und die Materialstärke der Ständer sei in der Höhe "nur" noch 10-20mm ? Auf keinen Fall ! Das wäre in der Tat zu dünn gewesen. Jeder popelige Doppel-T-Träger hat eine Stärke von 10mm, damit baut man ein Carport oder eine Bühne, aber kein Haus. Ich habe lange ein 2-geschossiges Haus in meiner Stadt bestaunt, dessen Fassade (also nur die Fassade!) ist aus einem Ständerwerk von Doppel-T-Profilen (oder "H"...) errichtet, die Dinger haben einen Mantelquerschnitt von 30x30cm und Materialstärke von 20-30mm.
Aus dem Hut: in den betreffenden Höhen des WTC bestand allein die Fassadenkonstruktion aus ca. 50cm x 1m Kastenprofilen mit Wandungsstärke von 60mm. Und die standen in einer dichten Reihe auf Abstand ca. 1m. Das ist jetzt nur eine Schätzung aus der Erinnerung, aber die Dokumentationen vom Bau sind ja jedem zugänglich.
Wenn man einen solchen Ständer gaaanz lange direktem heißen Feuer aussetzt (das gab es dort nicht, von den Thermitgeschichten abgesehen), wird er warm und auch ein bisschen heiß. Aber so ein Ding auf 800°C zu bringen, damit seine Festigkeit auf 50% sinke, ist etwas, was dem Schmied nur schwer gelingt, ich mühe mich auch stets damit, Stahl zum besseren Biegen halbwegs warm zu bekommen, und das mit gezielter Gasflamme. Das dauert sehr lange, weil der Stahl eben nicht so schnell ist. Und eine Stunde für das Ganze, und dann noch relativ "kalt".
Also wenn die beim Bau nicht absolut gepfuscht und Stahlträger weggelassen haben, wie die Bewährungsmatten beim U-Bahn Bau in Köln damals, dann ist allein die Anwesenheit von so viel Stahlgerüst Garant dafür, daß das nicht so schnell warm und heiß und weich werden kann.
Und das gleich 2 mal in kongruenter Weise. Das muß einfach Argwohn wecken. Das 3. Mal, was ja noch unwahrscheinlicher ist, lasse ich hier mal unerwähnt.