closs hat geschrieben:Ohne weitere inhaltliche Kommentierung: Auf Anhieb sieht das mal wieder aus nach einem typischen Sprach-Problem. Die moderne Rezeption versteht wahrscheinlich darunter, dass sich eine Frau aufgrund ihres Geschlechts minderwertig fühlen solle (oder so ähnlich). Ursprünglich kann (!) es auch bedeuten, dass die Frau sich (im weiblichen Bewusstsein ihrer Wirkung auf den Mann) bedeckt halten sollte. - Ganz ohne Parteilichkeit: Das wären extrem unterschiedliche Inhalte.Spaßinquisitor hat geschrieben:„Bei der Frau muß schon das Bewußtsein vom eigenen Wesen Scham hervorrufen.“ (Clemens Alexandrinus, vor 215)
Das wären sie wohl, aber Alexandrinus befindet sich in guter Gesellschaft vieler Kirchenväter, die ein wenig schmeichelhaftes Frauenbild widerspiegeln.
Hier ein paar Beispiele:
"Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen."
Johannes Chrysostomos (349-407), Kirchenlehrer, heilig gesprochen
"Wenn nun gefragt, wozu dieses Gehilf [die Frau] nötig war, zeigt sich wahrscheinlich nichts andres als die Hervorbringung von Kindern, so wie die Erde das Hilfsmittel für den Samen ist, damit aus beiden die Pflanze wachse."
Kirchenvater Augustinus (354-430)
"Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen."
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1275)
"Die Frau muss das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist."
Ambrosius, Kirchenlehrer (339-397)
"Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde."
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Patron der katholischen Hochschulen, "heilig" gesprochen
"Wenn du eine Frau siehst, denke, es sei der Teufel! Sie ist eine Art Hölle!"
Papst Pius II. (1405-1464)
"Hinsichtlich der Einzelnatur ist das Weib etwas Mangelhaftes und eine Zufallserscheinung; denn die im männlichen Samen sich vorfindende Kraft zielt darauf ab, ein ihr vollkommen Ähnliches hervorzubringen. Die Zeugung des Weibes aber geschieht auf Grund einer Schwäche der wirkenden Kraft wegen schlechter Verfassung des Stoffes."
... "Femina es mas occasionatus" (= "Die Frau ist ein verfehlter Mann").
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1274), Summa Theologica I/92/1, "heilig" gesprochen
"Die Frau ist von Natur aus mit weniger Tugend und Würde ausgestattet als der Mann. Denn immer ist das ehrenwerter, was handelt, als das, was erleidet, wie Augustinus sagt."
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1274), Summa Theologica I/92/1, "heilig" gesprochen
"Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, dass die Männer durch sie geboren werden."
Martin Luther
usw, usw. Ein besonders kluges Kerlchen faßt die Rolle der Frau in der christlichen Kirche zusammen:
"In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum!"
Der katholische Theologe Bernhard Häring im 20. Jahrhundert
q.e.d.
