Pluto hat geschrieben: Nichts tun ist auch eine Entscheidung.
Wenn man etwas bewusst nicht tut: Ja
Pluto hat geschrieben:Dass alle Menschen gleich handeln bedeutet, dass wir alle so geprägt sind.
Das wäre die tierische Natur des Menschen - gar nicht negativ gemeint.
Pluto hat geschrieben:Moral kommt nicht vom Glauben, sondern ist im Menschen bereits vorhanden.
In diesem Falle meinst Du wahrscheinlich Un-Moral. - Oder meinst Du, es sei Ausdruck von Moral, wenn man die Weiche von fünf auf den einen Menschen umstellt?
Pluto hat geschrieben:Und hier in solchen Fallbeispielen wird die Grenze zwischen Gut und Böse aufgeweicht
Das Gute wird zur theoretischen Größe - denn keiner, der nichts tut, wird sich "gut" finden. - Und genau das ist das, was das Christentum meint, wenn es vom "Fürstentum der Welt" spricht - also das Satanische als Ordnungsprinzip des Weltlichen begreift.
Magdalena61 hat geschrieben:Die Inbesitznahme durch "Satan" Joh. 13,27 war die Folge der Entscheidung des Judas, Jesus ans Messer zu liefern und nicht anders herum.
Da klingt aber Joh. 13,2 anders.
Magdalena61 hat geschrieben:Wer nicht "frei" (= verantwortlich) entscheiden kann, (da alle seine Gedanken, Worte und Taten "vorherbestimmt" sein sollen), der kann auch nicht für seine Sünde gerichtet und verurteilt werden.
Stimmt - und weil das im allgemeinen Verständnis vermieden werden soll, muss man dementsprechend interpretieren.
Magdalena61 hat geschrieben:Gott kündigt aber an, dass genau das geschehen wird.
Wenn man "Richten" als "Bewahrheiten" interpretiert, gibt es da überhaupt keinen Widerspruch - im Klartext: Selbstverständlich wird der Mensch ge-"richtet" - und zwar unabhängig davon, ob er absichtlich oder unabsichtlich entstellt ist. Ein Chirurg fragt einen Patienten auch nicht, wer schuld am Unfall war, bevor er ihn versorgt.
Magdalena61 hat geschrieben:(da alle seine Gedanken, Worte und Taten "vorherbestimmt" sein sollen
Da könnte es ein Missverständnis geben: Worte und Taten des Menschen sind von Gott nicht erzwungen, sondern vorher-gewusst. Nach diesem Wissen fügt Gott seine Heilsgeschichte, die unterm Strich aufs selbe rausläuft (ob man von Zürich nach Stuttgart über Rottweil , über Freiburg oder über Berlin fährt, ändert nichts daran, dass man in Stuttgart ankommt).
Magdalena61 hat geschrieben: willentlich getroffene Entscheidungen des Menschen
Auch da ist noch nicht einvernehmlich geklärt, was das eigentlich ist (ich habe ja nichts gegen diesen Satz an sich, weiß nur nicht, was man jeweils darunter versteht). - Wenn man Wollen als Folge von Erkenntnis versteht, würde ich Dir zustimmen. Bei Judas war es so, dass der Satan ihm "ins Herz gegeben, ihn zu verraten" (Joh. 13,2) - das ist aber genau "Erkenntnis", wenn auch falsche Erkenntnis: (Deut. 29,3) "Aber einen Verstand, der wirklich erkennt, Augen, die wirklich sehen, und Ohren, die wirklich hören,
hat der Herr Euch bis zum heutigen Tag nicht gegeben."
Würde man Deinen Gedanken zu Ende führen, wäre jeder Besessene selber dran schuld - würde ich mich nicht trauen - da fürchte ich die Macht des Bösen zu sehr.