Andreas hat geschrieben:Davor ist alles, was du behauptest das, was der Fall ist. Danach weiß der Mensch nichts sicher - außer "ich bin".
Nein - nicht, was ich sage oder behaupte, "ist der Fall", sondern "das, was der Fall ist" ist der Fall, egal ob ich es sage oder nicht. - Mit "es ist der Fall" meine ich immer das, was unabhängig davon "IST", ob wir es wahrnehmen oder nicht. - Anlass für diesen häufigen Hinweis ist die Marotte, Wirklichkeit vom eigenen Wahrnehmungs-Status abhängig zu machen. - Das scheint ein Kollateralschaden des Kritischen Rationalismus zu sein.
Andreas hat geschrieben:Besonders immer dann ziehst du deinen blöden Descartes aus dem Zylinder, wenn du keine Argumente mehr hast.
Das hat nichts mit "Argumenten-Mangel" zu tun, sondern ist immer dann nötig, wenn jemand weltanschaulich meint, er könne festlegen, was ontisch der Fall ist und was nicht. - Man hat fieserweise den Begriff "der Fall sein" von einem ontischen zu einem methodischen Begriff gemacht - das ist Orwell pur.
Andreas hat geschrieben:Radikal skeptisch ist es nonsens, statt der tatsächlichen/eingebildeten Mutter von einem tatsächlichen/eingebildeten Gott, sei er gutmütig oder boshaft auszugehen, den ich mir ohne jeden Anhaltspunkt selbst ausgedacht habe oder mir habe einreden hab lassen.
Nicht "ausdenken" oder "sich einreden lassen" - das klingt viel zu individuell. - Es geht um nicht mehr und nicht weniger, dass NIEMAND unterscheiden kann (WENN er zu Ende denkt

), ob alles, was er wahrnimmt, eine Wahrnehmung von Res extensae oder von Vorstellung ist. - Wer behauptet, er könne es, sollte sich Münchhausen nennen lassen, der sich ebenfalls mit der Hand am Schopf aus dem Sumpf gezogen hat.
Andreas hat geschrieben:Warum sollte der gutmütige Gott die radikal skeptisch bessere Wahl sein als der boshafte Gott der mich verarscht, wenn ich schon davon ausgehe, dass alles andere als dieser Satz eine Verarsche sein könnte?
Moment: WENN man GLAUBT (!), dass Gott wohlwollend ist, sind "die anderen Sätze" doch "real". - Gerade WEIL man glaubt, dass Gott wohlwollend ist (so Descartes), kann man Naturwissenschaft als eine Beschäftigung mit "Echtem" und nicht nur mit eigenen Vorstellungen verstehen - dann sind wir plötzlich in der "naturalistischen" Welt - nur dass Descartes erkennt, dass davor notwendig der Glaube steht, während ein Naturalist heute diesen notwendige Vorstufe ignoriert.
Andreas hat geschrieben:Wie könnte ich daran zweifeln, wenn aus meinem res cogitans des „Ich bin“ die res extensa so wonnevoll hervorströmt.
Es wäre nur dann "Res extensa", wenn man vorher geglaubt hat, dass das, was passiert, "naturalistisch echt" ist. - Mit anderen Worten: Auf Basis dieser Glaubensentscheidung hat Descartes genauso gepisst wie Du und hat genauso wie Du die Pisse NICHT als Vorstellung, sondern als "Res extensa" verstanden - also so, wie man es heute tut.
Andreas hat geschrieben:Da du nicht weißt, was der Fall ist, ist eine Authentizität dazu eine Luftnummer.
Falsch. - Entweder es "IST" authentisch oder nicht. - Allerdings: Wir können nie nachweisen, dass es so ist.
Andreas hat geschrieben:Zu dem, wovon du nichts weißt, weil es nicht nachweisbar ist, ist logischerweise alles und nichts was du behaupten kannst, authentisch.
Du verwechselst "Sein" mit "Wahrnehmung". - Auf Seins-Ebene ist es "so" oder "so" - auf Wahrnehmungs-Ebene weißt Du es nicht - aber das ändert nichts daran, dass es "so" oder "so" ist.
Ich möchte manchmal wirklich verzweifeln, warum das nicht verstanden wird. - Erkläre ich falsch oder ist unsere aktuelle Denk-Formatierung derart anthropozentrisch/subjekt-normativ, dass man meint, es könne nur etwas "sein", wenn man es wahrnimmt? - Das betrifft bei weitem nicht nur Dich.
Andreas hat geschrieben:Da ist eine Banane genau so authentisch zu Gott, wie eine Kombizange oder dein Modell oder das Parteiprogramm der AfD.
Nein - Du darfst die Verwirrung der Wahrnehmung nicht auf das Sein übertragen.
Andreas hat geschrieben:Das Argument dafür, dass man das darf stammt von dir aus deiner Hermeneutik: Authentizität.
Keine Ahnung, was Du Dir dabei denkst.
Andreas hat geschrieben:Schau mal in die Bibel und zähle die Leichen, die Gottes „heilsgeschichten“ Weg pflastern. Mir geht es hier allein um deine „fundamental-theologische“ Logik und die Art und Weise deiner irrwitzigen Begründungen.
Irrwitzig ist das nur, wenn die Grundlagen es nahelegen, dass es irrwitzig ist.
Es ist dann nicht irrwitzig, wenn man
* Gott versteht als den, der Leben gibt und nimmt.
* das (irdische) Leben nicht als Endstation der menschlichen Existenz, sondern als Zwischenstation versteht
* dem Menschen untersagt, Menschen zu töten (Quod es Jovi, non est bovi)
* die Antwort auf solche Fragen nicht im Anthropogen-Vernünftigen sucht.
Andreas hat geschrieben:Egal was man von Gott glaubt, eine Authentizität von irgendwas zu Gott, lässt sich nicht nachweisen
Meine Rede hier im Forum seit 2013
Andreas hat geschrieben: deshalb ist das leeres Gerede und völlig überflüssig, weil es nichts beweist, bestärkt, beglaubigt, bewahrheitet, verständlich macht, erklärt oder sonst was.
Das wiederum ist falsch, weil man (mit Descartes) annehmen darf, dass Gott wohlwollend ist und uns unseren Geist gegeben hat, damit wir uns authentisch hin zu Gott bewegen können. - Allerdings immer ohne Gewähr - also ohne "Peer Review" durch eine eigene Instanz - die gibt es nicht.
Andreas hat geschrieben:du damit die Sicherheit suggerierst die in dem Wort immer schon enthalten ist, die Authentizität an sich immer schon etwas Geprüftes, Nachgewiesenes ist.
Nein - bestenfalls "nachgewiesen im Sinne einer bestimmten Hermeneutik". - Aber ums Nachweisen geht es eh nicht - es geht darum, ob das Gegenüber etwas wiedererkennt, was in ihm ebenfalls erkannt ist. - So kann man sich gegenseitig weiterentwickeln - "kritisch" (im heutigen Sinne des Wortes) geht das NICHT.
Andreas hat geschrieben:Warum hast du es dann behauptest?
Ich habe behauptet, dass das Absterben von Embryos Gottes Sache ist und nicht unsere sein darf.
Andreas hat geschrieben:Eine Person die geistig/geistlich bereits vollständig existiert, sollte nicht beseelt sein?
Doch - es sei denn, sie wurde von Gott in seiner Voraussicht erst gar nicht als Person platziert - dann wäre es wirklich nur "bio".
Andreas hat geschrieben:Ich argumentiere hier doch laufend mit deiner Hermeneutik um dir deine hermeneutische Unlogik aufzuzeigen und nicht mit meiner.
Du hast allem Anschein nach meine Hermeneutik nicht verstanden.