Allversöhnung

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Zeus
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#431 Re: Allversöhnung

Beitrag von Zeus » Fr 11. Okt 2013, 00:48

Demian hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Einverstanden. Aber die RKK hat aus der fehlerhaften Übersetzung ein Dogma gemacht. :cry:

Die Gründe dafür hat Eugen Drewermann in seinem Mammutwerk Kleriker aufgezeigt. Die Abwertung der realen Frau innerhalb der Kirche, geht Hand in Hand mit der Marienverehrung im rein "platonischen" Bezug der Kleriker zum weiblichen Geschlecht. Es wäre schön, wenn man die Marienverehrung den wahren Frauen zukommen ließe, das haben sie verdient. ;)
:thumbup:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Demian
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#432 Re: Allversöhnung

Beitrag von Demian » Fr 11. Okt 2013, 01:34

E. Drewerman: „Den Schritt wagen, der psychotherapeutisch als höchst wünschenswert erscheint: sich bis über beide Ohren als Priester in eine Frau bzw. als Nonne in einen Mann zu verlieben. Es läßt sich kein Christentum weiter verkünden durch die feige Feierlichkeit einer Keuschheit, die angesichts einer liebenden Frau nichts weiter zu sagen hat als: "Ich darf nicht.

closs
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#433 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » Fr 11. Okt 2013, 08:29

Demian hat geschrieben: Es läßt sich kein Christentum weiter verkünden durch die feige Feierlichkeit einer Keuschheit, die angesichts einer liebenden Frau nichts weiter zu sagen hat als: "Ich darf nicht.“
Ganz so einfach ist es nicht. - Zunächst mal: Geistig wäre die Abschaffung des Zölibat aus meiner Sicht überhaupt kein Problem - insofern meinerseits kein Plädoyer für den Zölibat. - Trotzdem verstehe ich Ehelosigkeit schon als Ausdruck der bedingungslosen Hinwendung zu Gott - der Gedanke ist also nachvollziehbar. - Es ist sicher kein Zufall, dass viele Religionen den Zölibat kennen (bspw. Buddhismus).

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Vitella
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#434 Re: Allversöhnung

Beitrag von Vitella » Fr 11. Okt 2013, 08:51

closs hat geschrieben:- Trotzdem verstehe ich Ehelosigkeit schon als Ausdruck der bedingungslosen Hinwendung zu Gott - der Gedanke ist also nachvollziehbar.

jeder Gedanke ist nachvollziehbar.
Wenn Ehelosigkeit ein Ausdruck bedingundsloser Hinwendung zu Gott wäre, was wäre dann in der Ehe möglich, Deiner Meinung nach.?
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
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Demian
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#435 Re: Allversöhnung

Beitrag von Demian » Fr 11. Okt 2013, 08:59

closs hat geschrieben:Ganz so einfach ist es nicht. - Zunächst mal: Geistig wäre die Abschaffung des Zölibat aus meiner Sicht überhaupt kein Problem - insofern meinerseits kein Plädoyer für den Zölibat. - Trotzdem verstehe ich Ehelosigkeit schon als Ausdruck der bedingungslosen Hinwendung zu Gott - der Gedanke ist also nachvollziehbar. - Es ist sicher kein Zufall, dass viele Religionen den Zölibat kennen (bspw. Buddhismus).

Wenn das Zölibat nicht aus einer moralisierenden Verzichtethik resultieren würde, welche das gesamte Geschlechtsleben des Menschen kontrollieren möchte und dabei gleichzeitig die Geschlechter entzweien würde, dann würde ich dir zustimmen. Wenn jemand freiwillig ohne Sexualität lebt, ist das die persönliche Angelegenheit. Aber eine Verzichtethik ist keine höhere Moral und schon gar nicht ein Ausdruck von Heiligkeit.

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Vitella
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#436 Re: Allversöhnung

Beitrag von Vitella » Fr 11. Okt 2013, 09:00

Zeus hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:ich bin kein Christ.
Dann sehen wir uns also in der Hölle?

Es gibt diese Hölle, wie sie in der Bibel gelehrt, wird nicht.
Das griechische Wort Hades hat mit einer Qualhölle nichts zu tun. Hölle ist ein deutsches Wort, das eigentlich etwas Verhehltes, Verhülltes, darstellt. Es meint aber nicht das, was man bei uns allgemein unter Hölle versteht.
Hades bedeutet neben anderem- das Gebiet der Nichterkenntnis.
Der Hades ist voller Maya und lrrtum, er ist die Region der Dunkelheit getrübter Sinne. Die im sog. Alten Testament, der hebräischen Bibel, bezeugte Scheol wird u.a. als ein Ort der Befragungen gedacht wo man auch viele Fragen stellt.
Ein Ort der Läuterung, aber niemals eine ewige Hölle, da auch das Wort "ewig" falsch übersetzt wurde, ganz so wie es Macht-gierige religiöse Fanatiker gebrauchen konnten um das Volk zu unterdrücken und zu kontrollieren.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
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#437 Re: Allversöhnung

Beitrag von Vitella » Fr 11. Okt 2013, 09:02

Demian hat geschrieben: Aber eine Verzichtethik ist keine höhere Moral und schon gar nicht ein Ausdruck von Heiligkeit.

sehe ich auch so, im Gegenteil, es ist Gesetzlichkeit und Unfreiheit, da Nachfolger Jesu zur Freiheit berufen sind, nicht zu neuer Knechtschaft, Gal. 5,13
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
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#438 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » Fr 11. Okt 2013, 09:12

Demian hat geschrieben:Aber eine Verzichtethik ist keine höhere Moral und schon gar nicht ein Ausdruck von Heiligkeit.
So rum eh nicht - eher wäre die Frage umgekehrt, ob eine bestimmte Art von Heiligkeit notwendigerweise zu sexueller Enthaltsamkeit führen kann. - Wie sieht das aus Deiner Sicht der Buddhismus?

Vitella hat geschrieben:Ein Ort der Läuterung, aber niemals eine ewige Hölle, da auch das Wort "ewig" falsch übersetzt wurde, ganz so wie es Macht-gierige religiöse Fanatiker gebrauchen konnten um das Volk zu unterdrücken und zu kontrollieren.
Ja - da ist viel dran, was Du da sagst. Wobei ein NT-ler entgegen halten würde, dass es auch die "Gehenna" gibt, die eine irreversible Variante der "Hölle" sei. - Aber auch da sagen einige, dass im Neuen Testament Hades und Gehenna als Synonyme verwendet werden. - Im Sinne der AV ist eine irreversible Hölle nicht denkbar, weil sie "Heil" im Sinne von "Holon" (das Ganze) vereiteln würde - aber auch da meint jeder was anderes.

"Ewig" wird in der Tat vollkommen chaotisch verstanden - normalerweise steht es für "Weltzeit", also die Existenzspanne des Daseins. - Auch "aionisch" kann es gemeint sein im Sinne für "zeitlich begrenzt" (egal ob im Dasein oder sonstwo). - Unsere Exegesen sind normalerweise durchsetzt von sprachlichen Entstellungen - sicherlich spielen dabei nicht nur geistige Unfähigkeit, sondern vor allem Machtgründe eine Rolle.
Zuletzt geändert von closs am Fr 11. Okt 2013, 09:13, insgesamt 1-mal geändert.

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#439 Re: Allversöhnung

Beitrag von Demian » Fr 11. Okt 2013, 09:13

...
Zuletzt geändert von Demian am Fr 11. Okt 2013, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.

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#440 Re: Allversöhnung

Beitrag von Vitella » Fr 11. Okt 2013, 09:29

closs hat geschrieben: aber auch da meint jeder was anderes.

so ist es, weil meist jeder das sehen kann was er sehen will. Der Mensch hat die Tendenz sich schuldig zu fühlen und da kann man viel manipulieren bis es passt, dass er seine Schuldhaftigkeit bestätigt bekommt, da ist es dann schwierig wieder raus zu finden, sich frei zu strampeln.
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