Dankeschön für das Video, habe es sehr genossen!Pluto hat geschrieben: Mir gefällt Jordan Peterson besser.

Dankeschön für das Video, habe es sehr genossen!Pluto hat geschrieben: Mir gefällt Jordan Peterson besser.
Unmöglich!Pluto hat geschrieben:Ja. Das ist gut so.ThomasM hat geschrieben:Sie haben es wieder getan.
Wieder einmal zeit sich der Mangel an Objektivität in der Forschung, vor allem in den Sozialwissenschaften.
Ich sehe das etwas komplexer als Pluto. Meine Antwort ist die von Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber...closs hat geschrieben: Um trotzdem mal zu versuchen, den Hintergrund solcher Merkwürdigkeiten zu beleuchten: Kann es nicht sein, dass es hier um nichts anderes als unterschiedliche Hermeneutiken geht? - Konkret:
Jeder Wissenschaftler weiß/sollte wissen, dass man Fragen zum Selben sehr unterschiedlich stellen kann und Studien dazu sehr unterschiedlich aufbauen kann. - Das Ergebnis ist dann, dass für den Rezipienten solcher Studien ganz unterschiedliche Ergebnisse zum SCHEINBAR Selben raus kommen können.
Steckt das hinter dem, was hier über den Statthalter "Gender" vermittelt werden soll?
Exakt so. - Wobei ich das Wort "Wissenschaft" hier verfeinern würde zu "jeweiliger Studienaufbau".ThomasM hat geschrieben:Grundsätzlich benutzt du den Begriff Hermeneutik ja wertneutral, also in dem Sinn wie: Wissenschaft muss ihre Voraussetzungen definieren, um klar zu machen, auf welcher Basis Schlussfolgerungen getroffen werden.
Möglicherweise ist dies historisch so, aber eigentlich ist es allgemein gemeint - im Sinne von: "Welche bewussten oder unbewussten Vorannahmen hat man, wenn man etwas bearbeitet - und wie können sich diese Vorannahmen mit der Zeit ändern". - Das ist NICHT psychologisch gemeint, sondern grundsätzlich.ThomasM hat geschrieben:Deine Verwendung des Begriffs Hermeneutik stammt ja aus der Theologie bzw. der Auslegung der Bibel.
Das ist nicht der Sinn der Hermeneutik, sondern die Gefahr dabei.ThomasM hat geschrieben:Der Trick ist und war dabei schon immer, das, was man eigentlich behaupten will und was man mit einigermaßen Vernunft gar nicht argumentieren kann, einfach in den Voraussetzungen zu verstecken.
Das entspricht auch meinem Feeling. - Nur: Da muss man genauer hinschauen.ThomasM hat geschrieben:In den Gender Studies und den Sozialwissenschaft wird dieser Mechanismus wieder eingeführt. Hermeneutik wird zum Machtinstrument, die alle Meinungen, die von der offiziellen Lehrmeinung abweichen, mundtot machen soll.
Was meinst du mit "genauer hinschauen"?closs hat geschrieben:Das entspricht auch meinem Feeling. - Nur: Da muss man genauer hinschauen.ThomasM hat geschrieben:In den Gender Studies und den Sozialwissenschaft wird dieser Mechanismus wieder eingeführt. Hermeneutik wird zum Machtinstrument, die alle Meinungen, die von der offiziellen Lehrmeinung abweichen, mundtot machen soll.
[/quote]Ich sehe das als konstruierte Geschichte, um die Wissenschaft schlecht zu machen.closs hat geschrieben:Im Rahmen meines beruflichen Lebens hatte ich gelegentlich mit Instituten und Professoren zu tun, die mit der Wirtschaft zusammenarbeiteten. - Folgendes Prozedere war üblich, wenn "wir" (Wirtschaft = Drittmittel) kamen (ich formuliere es inhaltlich um - "so" ist es wörtlich NICHT gelaufen, aber in der Substanz):
Wirtschaft: "Wir wollen eine Studie, die nachweist, dass Zigaretten zu billig sind/Fleisch gesund ist/Muslime größtenteils extremistisch sind".
Institut: "Hmmh - lassen sie mir etwas Zeit - da muss ich mir einen Studienaufbau überlegen, dass dies ohne Verstoß gegen wissenschaftliche Grundsätze möglich ist".
Wirtschaft: "Wir denken langfristig - wir geben gerne Drittmittel für eine Promotion zu diesem Thema".
Institut: "Ja - das klingt gut".
Was dann dabei rauskam, war WIRKLICH wissenschaftlich sauber (zumindestens bin ich mir da sicher), ABER: Die Fragestellung und die Definitionen der verwendeten Begriffe waren so gestaltet, dass diese Ergebnisse erst möglich waren.
Das Problem, das closs schildert ist aber auf einem Gebiet, wo es Experimente im Sinne der Chemie oder Physik nicht gibt. Bei Psychologie, Pharmazie oder Gesellschaftswissenschaft sind die Basis Studien, die statistisch ausgewertet werden. Und da gibt es nur einen Bruchteil (aktuelle Zahlen sagen höchstens 40%, vielleicht sogar nur 20%), die technisch sauber arbeiten. Wiederholbarkeit ist schon gar kein Thema.Pluto hat geschrieben: Das Experiment zeigt wo es lang geht.
Doch! Es gibt solche Studien, und sie sind ernst zu nehmen.ThomasM hat geschrieben:Das Problem, das closs schildert ist aber auf einem Gebiet, wo es Experimente im Sinne der Chemie oder Physik nicht gibt. Bei Psychologie, Pharmazie oder Gesellschaftswissenschaft sind die Basis Studien, die statistisch ausgewertet werden.Pluto hat geschrieben: Das Experiment zeigt wo es lang geht.
Das wäre dann auch ein Vorwurf an die historisch-kritische Exegese!!!Pluto hat geschrieben:Hermeneutik, insbesondere Bibelexegese ist genau das: ein Machtintsrument um Skeptiker mundtot zu machen.
Ganz und gar nicht. - Es geht überhaupt nicht um ein Schlechtmachen, sondern um die breite Spanne, in der man nach außen unter dem Label "Wissenschaft" auftreten kann.Pluto hat geschrieben:Ich sehe das als konstruierte Geschichte, um die Wissenschaft schlecht zu machen.
Natürlich nicht. - Der Doktorand, der eventuell eine solche Sache bearbeitet, tut das auch nicht. - Er bekommt von seinem Dr-Vater ein Thema namens "Untersuchen Sie folgende Fragestellung bei folgendem Studienaufbau". - Natürlich hängt sich dann der Doktorand streng wissenschaftlich rein - er weiß doch nichts von den Hintergründen.Pluto hat geschrieben:Nur so nebenbei... ich stand viele Jahre auf der Seite der Wissenschaftler, und habe mich nie von "Promotion" oder Fördermittel beeinflussen lassen.
Das ist hier genauso - die Wissenschaftlichkeit ist keinesfalls in Frage gestellt.Pluto hat geschrieben:Das Experiment zeigt wo es lang geht.
Genau so ist es!!!ThomasM hat geschrieben:Dazu kommt noch, dass man mit der "richtigen" Formulierung der Fragestellung das Ergebnis schon zu großen Teilen vorherbestimmen kann.
Und wenn es mit der Zielerreichung einer Studie doch mal nicht klappt, wird sie einfach nicht veröffentlicht.
Dass es solche Studien gibt, habe ich ja gar nicht bestritten. Nur dass sie wirklich ernst genommen werden müssen. Das Argument von mir hast du nicht beantwortet.Pluto hat geschrieben: Doch! Es gibt solche Studien, und sie sind ernst zu nehmen.
Meine Vermutung ist durchaus, dass es um einen Paradigmenwechsel gibt. Aber eben einen, der Forderungen nach Objektivität und Sachlichkeit ausschaltet. Nicht einen, der die Voraussetzungen klar macht, sondern einen, der die Voraussetzungen der linken Denker zur reinen Lehre erhebt und alles andere als Irrlehre von vorne herein verdammt.closs hat geschrieben: So - und jetzt sind wir bei Deinem Thema: Wie sehr ich Dir inhaltlich zustimme, frage ich mich, ob es dort nicht auch um einen Paradigmenwechsel bei der Hermeneutik geht, so dass man auch hier mit "richtigen Formulierungen" gestalten kann. - FALLS es so wäre, hätten beide Seiten recht - was auch immer "recht" ist.