Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

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Martinus
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#161 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von Martinus » So 23. Sep 2018, 10:41

Die fundierten Analysen von Closs treffen zu 100% auf meine Zustimmung. :thumbup:
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sven23
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#162 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » So 23. Sep 2018, 11:56

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das hat den Verdacht genährt, dass er rechtsextreme Gewalt verharmlosen wollte. Deshalb mußte er gehen.
Man hat diesen Verdacht angefüttert - das gehört zum Business.
Nee, den Verdacht hat er selbst angefüttert durch seine unbegründete Spekulation und er konnte ihn nicht entkräften.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn closs Strafvergehen für normal hält, dann läßt das tief blicken.
Davon abgesehen, dass Strafvergehen in einer Gesellschaft wirklich normal sind (sonst bräuchte man ja keine Kripo), ...
Umgekehrt, wenn Straftaten die Normalität wären, müßte man sie nicht ahnden. Sie werden geahndet, weil sie die Abweichung von der Norm sind.

closs hat geschrieben: a) von Strafvergehen
b) echte Trauer ja oder nein
c) Appetitlichkeit der Neonazis
d) etc.
Doch, auch darüber ist zu reden, denn noch darf man ja wohl hoffen, dass Neonazis Deutschland spalten und nicht vereinen.

closs hat geschrieben: sondern von der inneren Spaltung Deutschlands, bei der auf beiden Seiten extreme Positionen eingenommen werden:
a) die Rechte
b) eine antirechts inszenierte mediale Wirklichkeit.
So löst man das Problem nicht.
Durch Ignorieren hat man noch nie Probleme gelöst.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Ausländer raus" und "Absaufen, absaufen" gemünzt auf Bootsflüchtlinge skandieren die Neonazis. Sind das die christlichen Werte, auf die sich die AfD beruft? Begründet wird das oft mit dem Argument, die Flüchtlinge würden den Deutschen die Jobs wegnehmen. Dabei machen gerade die Hooligans nicht den Eindruck, als wenn sie die Arbeit erfunden hätten.
Richtig - das ist ekelhaft. - Um so wichtiger wäre, dass die medialen Profis die anderen zwar irrigen, aber verstehbaren bürgerlichen Demonstranten nicht in den selben Topf wie die Randaleure wirft und damit die gesellschaftliche Stimmung zum Eskalieren verhilft.
Dann darf man nicht hinter Nazis herdackeln, oder sollte sich wenigstens hinterher verbal distanzieren.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wo, wann, Zitat?
Da hast Du Glück - ich habe den Artikel nämlich gestern in meinen Papierkorb geworfen, der neben meinem PC steht - Auszug:
"Bei den Aufmärschen gab es weder 'pogrome' noch 'Menschenjagden', wie Sachsens Ministerpräsident Kretschmer zu Recht betonte. Der halbwegs Unvoreingenommene wird in dem Paradebeweis, einem 19-Sekunden-Video, keine 'Hetzjagd' sehen, sondern ein paar Wüteriche - Deutsche und Ausländer - , die sich gegenseitg anmachen. - Einer rennt einem 'Andersaussehenden' hinterher und troööt sich wieder. Das wahre Opfer war die Sprache.
Bei einer ehcten Hetzjagd treibt eine Meute blutrünstiger Hunde einen Fuchs oder Hirsch in den Tod. Die beiden würden sich freuen, wenn die Köter bloß´ÄIhr seid nicht willkommen' gekläfft hätten" (J.Joffee)
Auch das ist ja schon vorgekommen, nicht in Chemnitz, aber anderswo. Deshalb sprach die NZZ ja auch von progromartiger Stimmung, und nicht von Progromen.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Sie zitiert überhaupt niemanden
Eben:
Closs hat geschrieben:Die NZZ zitiert damit nicht irgendjemanden, sondern fasst damit den Berichts-Tenor der deutschen Medien zusammen.
Dem sie sich inhaltlich anschließt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#163 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » So 23. Sep 2018, 12:31

sven23 hat geschrieben:Dann darf man nicht hinter Nazis herdackeln, oder sollte sich wenigstens hinterher verbal distanzieren.
Die Leute in Sachsen sind in einer ähnlichen Situation wie der normale Moslem in Deutschland: Man erwartet von ihnen, dass sie sich von Nazis oder der IS distanzieren, andernfalls sie mit diesen in einen Topf geworfen werden. - Auf dieses Spiel wollen sie sich nicht einlassen - das ist Teil der Proteste.

sven23 hat geschrieben:Auch das ist ja schon vorgekommen, nicht in Chemnitz, aber anderswo. Deshalb sprach die NZZ ja auch von progromartiger Stimmung, und nicht von Progromen.
Was soll diese künstliche Unterscheidung? - Die NZZ und Joffe thematisieren die "Agitprop" der Mainstream-Medien. - Weder Maaßen, noch NZZ noch Joffe, noch dem durchschnittlichen Sachsen muss jemand erklären, dass Nazis SCheiße sind.

sven23 hat geschrieben:Dem sie sich inhaltlich anschließt.
Eben NICHT. - Sie möchte eben NICHT eingereiht werden in die Reihe der Agitpropagandisten. - Was liest Du denn da wieder?

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sven23
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#164 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » So 23. Sep 2018, 14:34

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann darf man nicht hinter Nazis herdackeln, oder sollte sich wenigstens hinterher verbal distanzieren.
Die Leute in Sachsen sind in einer ähnlichen Situation wie der normale Moslem in Deutschland: Man erwartet von ihnen, dass sie sich von Nazis oder der IS distanzieren, andernfalls sie mit diesen in einen Topf geworfen werden.
Nein, wer hinter offensichtlichen Nazis herdackelt, der hat ein Erklärungsproblem.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch das ist ja schon vorgekommen, nicht in Chemnitz, aber anderswo. Deshalb sprach die NZZ ja auch von progromartiger Stimmung, und nicht von Progromen.
Was soll diese künstliche Unterscheidung?
Das musst du die NZZ fragen. Ich würde da aber zustimmen, denn ein Progrom ist ein vollendete Handlung. Eine progromartige Stimmung beschreibt die aufgeheizte Athmosphäre, in der ein Ereignis abläuft. Diese Differenzierung ist nicht künstlich, sondern notwendig.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dem sie sich inhaltlich anschließt.
Eben NICHT. - Sie möchte eben NICHT eingereiht werden in die Reihe der Agitpropagandisten. - Was liest Du denn da wieder?

Das, was ich zitiert habe.
Der Osten bleibt dem Westen auf ewig ein Rätsel. Westeuropa gruselt sich wegen der «illiberalen Demokratien» in Polen und Ungarn, neuerdings auch wegen der Aufmärsche brauner Horden in Chemnitz.
Quelle. NZZ.ch

Die Frage ist, was du wieder entstellend rauslesen willst? :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#165 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » So 23. Sep 2018, 16:48

sven23 hat geschrieben:wer hinter offensichtlichen Nazis herdackelt, der hat ein Erklärungsproblem.
Und schon machst Du Wirklichkeits-Inszenierung. - Woher weißt Du, dass sie Nazis hinterherlaufen? - Kann es nicht auch sein, dass Nazis ein Teil der Demonstranten sind?

sven23 hat geschrieben:Diese Differenzierung ist nicht künstlich, sondern notwendig.
Theoretisch richtig, aber in diesem Kontext ein Korinthenkacker-Konstrukt zum Vermeiden des eigentlichen Themas.

sven23 hat geschrieben:Das, was ich zitiert habe.
Da übernimmt die NZZ doch nur den Sprachduktus der deutschen Medien. - Du verstehst die Doppelbödigkeit nicht. - Wie willst Du Thomas Mann oder Wagners "Ring" verstehen, wenn Du nicht in unterschiedlichen SChichten denken bzw. lesen oder hören kannst?

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sven23
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#166 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » So 23. Sep 2018, 17:50

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:wer hinter offensichtlichen Nazis herdackelt, der hat ein Erklärungsproblem.
Und schon machst Du Wirklichkeits-Inszenierung. - Woher weißt Du, dass sie Nazis hinterherlaufen? - Kann es nicht auch sein, dass Nazis ein Teil der Demonstranten sind?
Nein, wenn man in der gleichen Veranstaltung Nazis hinterherläuft, setzt man sich zwangsläufig dem Verdacht aus, sich mit diesen und ihrem kranken Gedankengut gemein zu machen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Diese Differenzierung ist nicht künstlich, sondern notwendig.
Theoretisch richtig, aber in diesem Kontext ein Korinthenkacker-Konstrukt zum Vermeiden des eigentlichen Themas.
Eben nicht. Ein Progrom ist etwas völlig anderes als eine progromartige Stimmung. Wer nicht zu dieser Differenzierung fähig ist, sollte erst recht nicht Maaßen verteidigen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das, was ich zitiert habe.
Da übernimmt die NZZ doch nur den Sprachduktus der deutschen Medien. - Du verstehst die Doppelbödigkeit nicht. - Wie willst Du Thomas Mann oder Wagners "Ring" verstehen, wenn Du nicht in unterschiedlichen SChichten denken bzw. lesen oder hören kannst?
Hier gibt es keine Schichten, es ist der Originalsprech der NZZ. Hier der Kontext.

Der Osten bleibt dem Westen auf ewig ein Rätsel. Westeuropa gruselt sich wegen der «illiberalen Demokratien» in Polen und Ungarn, neuerdings auch wegen der Aufmärsche brauner Horden in Chemnitz. Mittel- und Osteuropa ticken politisch anders, konservativer und gegenüber allem Fremden kritisch, denn der Kommunismus hat die geistige Landschaft umgepflügt. Die unterschiedliche Wahrnehmung in Ost und West wurde schon bei der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 deutlich. Die Westdeutschen hofften, dass damit die Spaltung der Nation beendet sei und endlich der Alltag wieder einkehre. Die Ostdeutschen aber wussten, dass die Wiedervereinigung erst begonnen hatte.
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#167 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » So 23. Sep 2018, 20:05

sven23 hat geschrieben:Nein, wenn man in der gleichen Veranstaltung Nazis hinterherläuft, setzt man sich zwangsläufig dem Verdacht aus, sich mit diesen und ihrem kranken Gedankengut gemein zu machen.
Und wieder inszenierst Du Wirklichkeit. - Könnte es nicht auch so gewesen sein, dass die AfD eine Demonstration gemacht hat, in der Nazis eine geeignete Plattform erkannt haben, dabei zu sein?

sven23 hat geschrieben: Ein Progrom ist etwas völlig anderes als eine progromartige Stimmung.
Geschenkt - aber damit kannst Du Dich nicht aus dem rausstehlen, worum es geht. - Der NZZ ging es bspw. darum, dass in Deutschland hyperventilierend berichtet wird. Das ist eine faire Version dessen, was dump woanders "Lügenpresse" genannt wird.

sven23 hat geschrieben:Hier gibt es keine Schichten, es ist der Originalsprech der NZZ.
Das Zitat ist ok - allerdings scheinst Du da wieder mal etwas anderes zu verstehen als ich.

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#168 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von Martinus » Di 25. Sep 2018, 14:55

und so wirds gemacht: 18 gegen 2. Sind schon Solidar-Konzerte für die beiden Verletzten geplant?

https://www.liveleak.com/view?t=9e7pL_1537824301
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#169 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 29. Sep 2018, 06:48

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, wenn man in der gleichen Veranstaltung Nazis hinterherläuft, setzt man sich zwangsläufig dem Verdacht aus, sich mit diesen und ihrem kranken Gedankengut gemein zu machen.
Und wieder inszenierst Du Wirklichkeit. - Könnte es nicht auch so gewesen sein, dass die AfD eine Demonstration gemacht hat, in der Nazis eine geeignete Plattform erkannt haben, dabei zu sein?
Kann sein, dann sollte man als "nicht-Nazi" erst recht nicht mitlaufen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ein Progrom ist etwas völlig anderes als eine progromartige Stimmung.
Geschenkt - aber damit kannst Du Dich nicht aus dem rausstehlen, worum es geht. - Der NZZ ging es bspw. darum, dass in Deutschland hyperventilierend berichtet wird. Das ist eine faire Version dessen, was dump woanders "Lügenpresse" genannt wird.
Die NZZ hat ja selbst eine braun angehauchte Vergangenheit. Möglicherweise hat sie sich von dieser Tradition nie ganz lösen können.
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#170 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von Martinus » Sa 29. Sep 2018, 10:15

sven23 hat geschrieben: Die NZZ hat ja selbst eine braun angehauchte Vergangenheit. Möglicherweise hat sie sich von dieser Tradition nie ganz lösen können.
:?

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Mit der Wahl Willy Bretschers zum Chefredaktor im Herbst 1933 schlug die Zeitung jedoch einen klar antifaschistischen Kurs ein. Am 18. Juli 1934 wurde als Reaktion auf die Berichterstattung zum Röhm-Putsch der Vertrieb der Zeitung im Deutschen Reich verboten.
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