Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

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piscator
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#151 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von piscator » Sa 22. Sep 2018, 13:27

Travis hat geschrieben:
closs hat geschrieben:3) Ja - da könnte noch was kommen. - Eigentlich müsste Merkel Seehofer entlassen.
So unwahrscheinlich ist dies nicht. Schauen wir mal, was nach der Landtagswahl in Bayern passiert.
Egal was auch passieren mag, der Schaden ist angerichtet. Und das mit Ansage. Ach ja, die AfD reibt sich die Hände. Das gibt immerhin etwas Wärme in den Handflächen und zeigt, dass etwas Arbeit verrichtet wurde.
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sven23
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#152 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 22. Sep 2018, 13:37

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum, du hast die Hartz4 Reformen doch begrüßt.
:?: - Ist es nun eine "Hetzjagd", wenn es Konflikte zwischen Ämtern und Empfängern gibt, oder nicht?
Nein, das ist ein unpassender Begriff. Es gibt Schikanen und oft unberechtigte Leistungskürzungen. Die Zahl der erfolgreichen Widersprüche ist ein Armutszeugnis für die Behörde.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du verharmlost doch selber.
Nein - eine angemessene Berichterstattung ist keine Verharmlosung.
Ist denn deiner Meinung nach angemessen über den würdevollen Trauermarsch berichtet worden?



closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und der größere Kontext ist nun mal, dass es ein Problem in den neuen Bundesländern mit Rechtradikalismus gibt.
Richtig - aber das ist doch kein Grund, vergleichsweise harmlose Begebenheiten so medial zu inszenieren, um dieses Thema bedienen zu können.

Für die mediale Inszenierung hat der rechte Mob schon selber gesorgt. :roll:



closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Dies zu leugnen, spielt nur den Rechtsradikalen in die Karten.
Andersum: Die anti-rechten Inszenierungen aufbauschender Art spielt den Rechtsradikalen in die Karten. - Denn damit sagen sich immer mehr Leute: "Wenn SOLCHE Sachen die Spitze des Rechtsradikalismus sein sollen, dann ist der ja gar nicht so schlimm".
Wie jetzt, Chemnitz war noch nicht schlimm genug? :shock:
Nazi-Parolen, Ausländer-Raus-Rufe, Hitlergruß und ein aufgeheizter Mob sind dir noch nicht genug?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wehret den Anfängen, kann man da nur sagen.
Dumme Ausrede. - Man kann damit nicht entschuldigen, selber einer der größten AfD-Förderer zu sein.
Das ist genauso dumm, wie die Behauptung, die Pazifisten seien schuld am Krieg. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn Maaßen sich aufgerufen fühlt, die Bildzeitung mit Spekulationen zu füttern, die jeglicher Grundlage entbehren, dann sollte er gute Gründe dafür haben.
Er sollte es GAR nicht tun. - Ihn hat wohl die Diskrepanz zwischen Realität und Berichterstattung so gejuckt, dass er seine Beamtenrolle mit einer Politikerrolle vertauscht hat - das darf er nicht, selbst wenn's noch so juckt.
Vor allem sollte er keine unbegründeten und falschen Spekulationen in die Welt setzen. Was anderes, als die Verharmlosung rechter Gewalt sollte die Motivation dafür gewesen sein?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#153 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Sa 22. Sep 2018, 15:47

sven23 hat geschrieben:Nein, das ist ein unpassender Begriff.
Eben. - Halten wir fest, dass Du im Fall, dass man hier von 'Hetzjagd' sprechen würde und ein hoher Beamter dagegen sprechen würde, NICHT dessen Abdankung befürworten würdest.

sven23 hat geschrieben:Ist denn deiner Meinung nach angemessen über den würdevollen Trauermarsch berichtet worden?
Hier höre ich mehrfach als Grund für die Wut der Leute "das Lügen der Presse". - Dies ist sicherlich unausgegoren ausgedrückt, aber dazu hat man in der Tat Anlass. - Auffallend ist übrigens, dass kein Journalist auf die Idee kommt zu überlegen, ob diese Leute Recht haben könnten. - Da ist ein ziemlich hohles Selbstbewusstsein da, das eine selbstkritische Positition vereitelt.

sven23 hat geschrieben:Nazi-Parolen, Ausländer-Raus-Rufe, Hitlergruß und ein aufgeheizter Mob sind dir noch nicht genug?
Du hast das Zeug zu einem "guten" Mainstream-Journalisten: Es geht hier um die Sache "Maaßen-Video", welches unschön ist, aber kein Grund für verbale Entgleisungen seitens der Medien und der Regierung ist.

SERIÖS wäre, wenn man die teilnehmenden Gruppen analysieren würde und über den Anteil an friedlichen Bürgern, Randalierern und Nazis berichten würde - das ist aber zu anstrengend und bringt keine Geilheit.

sven23 hat geschrieben:Das ist genauso dumm, wie die Behauptung, die Pazifisten seien schuld am Krieg.
Nee - da ignorierst Du Zusammenhänge. - Und solange diese Ignoranz "in" ist, wird der Zustrom zur AfD mehr werden.

sven23 hat geschrieben:Was anderes, als die Verharmlosung rechter Gewalt sollte die Motivation dafür gewesen sein?
Und schon wieder ein modisch-geiles Schlagwort: "Verharmlosung rechter Gewalt". - Vielleicht KÖNNTE es ja Menschen geben, denen daran gelegen ist, auf die Diskrepanz zwischen dem, was auf DIESEM Video gezeigt wird und was medial daraus gemacht wird (und Du wunderst Dich über den Begriff "Lügenpresse"?), hinzuweisen. - Es ist KEINE "Verharmlosung rechter Gewalt", wenn man so etwas tut.

Die NZZ und die Basler haben das abseits unserer Empörungs-Hyperventilationen sehr gut analysiert.

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sven23
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#154 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 22. Sep 2018, 16:23

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, das ist ein unpassender Begriff.
Eben. - Halten wir fest, dass Du im Fall, dass man hier von 'Hetzjagd' sprechen würde und ein hoher Beamter dagegen sprechen würde, NICHT dessen Abdankung befürworten würdest.

Es geht hier weniger um semantische Spielchen, sondern darum, dass Maaßen die Authentizität des Videos ohne Begründung in Zweifel gezogen hat, noch bevor seine eigene Behörde die Untersuchung beendet hatte. Wie wir inzwischen wissen, ist es authentisch.
Die Verharmlosung rechter Gewalt hat aber in der Tat eine gewisse Tradition. Siehe NSU, Brandanschläge auf Asylheime usw.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ist denn deiner Meinung nach angemessen über den würdevollen Trauermarsch berichtet worden?
Hier höre ich mehrfach als Grund für die Wut der Leute "das Lügen der Presse".
Ich frage nicht "die Leute", sondern dich. Hälst du das für eine angemessene "Trauer"?





closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nazi-Parolen, Ausländer-Raus-Rufe, Hitlergruß und ein aufgeheizter Mob sind dir noch nicht genug?
Du hast das Zeug zu einem "guten" Mainstream-Journalisten:
Ich nehme das mal als Kompliment, auch wenn es nicht so gemeint war. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was anderes, als die Verharmlosung rechter Gewalt sollte die Motivation dafür gewesen sein?
Und schon wieder ein modisch-geiles Schlagwort: "Verharmlosung rechter Gewalt". - Vielleicht KÖNNTE es ja Menschen geben, denen daran gelegen ist, auf die Diskrepanz zwischen dem, was auf DIESEM Video gezeigt wird und was medial daraus gemacht wird (und Du wunderst Dich über den Begriff "Lügenpresse"?), hinzuweisen. - Es ist KEINE "Verharmlosung rechter Gewalt", wenn man so etwas tut.
Doch, ist es, wenn man ein authentisches Video mit dem Zweifel des Fälschungsvorwurfs diskreditieren will, ohne dies sachlich begründen zu können.

closs hat geschrieben: Die NZZ und die Basler haben das abseits unserer Empörungs-Hyperventilationen sehr gut analysiert.
Also von braunen Horden habe ich in öffentlich-rechtlichen Medien nichts vernommen.

Der Osten bleibt dem Westen auf ewig ein Rätsel. Westeuropa gruselt sich wegen der «illiberalen Demokratien» in Polen und Ungarn, neuerdings auch wegen der Aufmärsche brauner Horden in Chemnitz.
Quelle. NZZ.ch
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#155 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Sa 22. Sep 2018, 16:41

sven23 hat geschrieben:Es geht hier weniger um semantische Spielchen, sondern darum, dass Maaßen die Authentizität des Videos ohne Begründung in Zweifel gezogen hat
Er hat es präzisiert oder korrigiert im Sinne von "Authentizität von Video und Berichterstattung ist nicht gegeben" ("Es wird etwas anderes berichtet, als geschehen ist").

sven23 hat geschrieben:Die Verharmlosung rechter Gewalt hat aber in der Tat eine gewisse Tradition.
Möglich. - Was hat das damit zu tun, dass nicht authentisch bericht-erstattet wird?

sven23 hat geschrieben:Ich frage nicht "die Leute", sondern dich. Hälst du das für eine angemessene "Trauer"?
Das heißt nur so - es geht hier um eine politische Demonstration. - Das ist oft so. --- Aber Du hast schon festgestellt, dass das mehrfach vorkommende Thema im Video "Lügenpresse" ist?

sven23 hat geschrieben:Ich nehme das mal als Kompliment, auch wenn es nicht so gemeint war.
Im Sinne einer Verantwortungs-Demokratie ist es in der Tat kein Kompliment.

sven23 hat geschrieben: wenn man ein authentisches Video mit dem Zweifel des Fälschungsvorwurfs diskreditieren will, ohne dies sachlich begründen zu können.
Wenn damit gemeint ist, dass das Video selber gefälscht sei, ist dies ein übler Stockfehler, der einem Dienst-Chef nicht passieren darf. - Aber das ist ein Scheinthema.

Das eigentliche Thema ist und war: Wird Wirklichkeit fair wiedergegeben oder wird Wirklichkeit verfremdend inszeniert? In diesem Fall hat sich rumgesprochen, dass letzteres der Fall war - es beruhigt mich, dass dies die ZEIT genauso sieht. (Man muss also nicht unbedingt NZZ oder Basler lesen, um de-hyperverntilierte Kommentare zu lesen)

sven23 hat geschrieben:Also von braunen Horden habe ich in öffentlich-rechtlichen Medien nichts vernommen.
Dann nehmen diese wenigstens ETWAS zurück - man muss heute für alles dankbar sein. - "Braune Horden" ist seitens der NZZ kein Zitat, sondern die Zusammenfassung des Berichts-Tenors in Deutschland.

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#156 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von Martinus » Sa 22. Sep 2018, 17:08

closs hat geschrieben:
Die NZZ und die Basler haben das abseits unserer Empörungs-Hyperventilationen sehr gut analysiert.

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

wir werden doch im Ausland nicht mehr für voll genommen, warum ist doch klar.
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#157 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 22. Sep 2018, 17:20

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es geht hier weniger um semantische Spielchen, sondern darum, dass Maaßen die Authentizität des Videos ohne Begründung in Zweifel gezogen hat
Er hat es präzisiert oder korrigiert im Sinne von "Authentizität von Video und Berichterstattung ist nicht gegeben" ("Es wird etwas anderes berichtet, als geschehen ist").
Nein, es ging primär um den ausgesprochenen Fälschungverdacht, um das Video unglaubwürdig zu machen. Die Frage ist, mit welcher Absicht dies geschah.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Verharmlosung rechter Gewalt hat aber in der Tat eine gewisse Tradition.
Möglich. - Was hat das damit zu tun, dass nicht authentisch bericht-erstattet wird?
Weil Verharmlosung das Gegenteil von authentischer Berichterstattung ist.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich frage nicht "die Leute", sondern dich. Hälst du das für eine angemessene "Trauer"?
Das heißt nur so - es geht hier um eine politische Demonstration. - Das ist oft so. --- Aber Du hast schon festgestellt, dass das mehrfach vorkommende Thema im Video "Lügenpresse" ist?
Es ging vor allem um eine Instrumentalisierung eines Tötungsdelikts. Pikanterweise für einen Deutschen mit Migrationshintergrund, der selbst unter rassistischer Diskriminierung gelitten hat. Beileidsbekundungen durch AFD und Pegida hätte er sich sicher verbeten.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich nehme das mal als Kompliment, auch wenn es nicht so gemeint war.
Im Sinne einer Verantwortungs-Demokratie ist es in der Tat kein Kompliment.
Du setzt Verantwortungs-Demokratie mit Verharmlosung rechter Gewalt gleich? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: wenn man ein authentisches Video mit dem Zweifel des Fälschungsvorwurfs diskreditieren will, ohne dies sachlich begründen zu können.
Wenn damit gemeint ist, dass das Video selber gefälscht sei, ist dies ein übler Stockfehler, der einem Dienst-Chef nicht passieren darf. - Aber das ist ein Scheinthema.
Nein, es war das Hauptthema, denn die Motivation dafür ist das entscheidende.

closs hat geschrieben: Das eigentliche Thema ist und war: Wird Wirklichkeit fair wiedergegeben oder wird Wirklichkeit verfremdend inszeniert? In diesem Fall hat sich rumgesprochen, dass letzteres der Fall war - es beruhigt mich, dass dies die ZEIT genauso sieht. (Man muss also nicht unbedingt NZZ oder Basler lesen, um de-hyperverntilierte Kommentare zu lesen)

Auch die Zeit berichtet über die Fremdenfeindlichkeit im Sachsenstaat.

https://www.zeit.de/kultur/2018-09/sach ... rfahrungen

Vielleicht solltest du sie aufmerksamer oder überhaupt mal lesen.

Wer allerdings die pogromartige Stimmung verfolgt hat, die in Chemnitz und im Internet nach dem tragischen Tod um sich griff, wer die Jagdszenen auf vermeintliche Ausländer beobachtete, der spürt, dass es den Demonstranten weder um Gerechtigkeit noch um Trauer ging, sondern um ein Fanal. Ein Pulk von mehreren Tausend Rechten und Rechtsextremisten zog durch die Stadt, warf Steine und zeigte den Hitlergruß. Ein Hauch von Rostock-Lichtenhagen lag in der Luft, wo Neonazis vor 26 Jahren ein bewohntes Asylbewerberheim in Brand gesteckt hatten. In Sachsen hat sich etwas Bahn gebrochen, was in dieser Dimension neu ist und Anlass zu größter Sorge gibt: Auf der Straße sind Neonazis mit Hooligans und AfD-Anhängern, mit Wut- und Hutbürgern zu einem Lynchmob verschmolzen, der sich als Sturmtrupp des gesunden deutschen Volksempfindens aufführte. Wie Pegida auf Amphetaminen. Wie konnte das passieren? Und was sind die Lehren daraus?
Quelle: Die Zeit


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also von braunen Horden habe ich in öffentlich-rechtlichen Medien nichts vernommen.
Dann nehmen diese wenigstens ETWAS zurück - man muss heute für alles dankbar sein. - "Braune Horden" ist seitens der NZZ kein Zitat, sondern die Zusammenfassung des Berichts-Tenors in Deutschland.
Ähm, Braune Horden ist Orignalzitat NZZ, auch wenn dir das nicht gefällt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#158 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Sa 22. Sep 2018, 21:09

sven23 hat geschrieben:es ging primär um den ausgesprochenen Fälschungverdacht, um das Video unglaubwürdig zu machen.
Wie gesagt: Da hat er sich unverstanden gefühlt - das hat er korrigiert.

sven23 hat geschrieben:Weil Verharmlosung das Gegenteil von authentischer Berichterstattung ist.
Das andere Gegenteil ist Überzeichnung. - Muss man heute überzeichnen, damit man nicht verharmlost?

sven23 hat geschrieben:Es ging vor allem um eine Instrumentalisierung eines Tötungsdelikts.
NAtürlich - this is the name of the game. - Das ist dasselbe, wenn ein Demonstration wegen des Todes eines Asylanten stattfindet. - Das ist normal.

sven23 hat geschrieben:Du setzt Verantwortungs-Demokratie mit Verharmlosung rechter Gewalt gleich? :roll:
:sick: Mit Dir wird es wirklich immer schlimmer. - Ich sehe einen Widerspruch zwischen Verantwortungs-Demokratie und verantwortungslosen Empörungs-Medien.

sven23 hat geschrieben:Auch die Zeit berichtet über die Fremdenfeindlichkeit im Sachsenstaat.
Dagegen hat sich der Herausgeber gewandt. - Das ist übrigens üblich bei der ZEIT, dass man Pros und Contras gegenüberstellt - lies mal den Kommentar Joffes in der aktuellen Zeit. - Davon abgesehen: Auch die ZEIT ist kein heiliges Blatt - auch dort reißen mitunter merkwürdige Attitüden ein. - Aber insgesamt ist das Blatt sehr anspruchsvoll, seriös und ausgewogen.

sven23 hat geschrieben: Braune Horden ist Orignalzitat NZZ, auch wenn dir das nicht gefällt.
Auch DAS hast Du nicht verstanden - ich formuliere es Dir anders: Die NZZ zitiert damit nicht irgendjemanden, sondern fasst damit den Berichts-Tenor der deutschen Medien zusammen.

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sven23
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#159 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » So 23. Sep 2018, 09:05

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:es ging primär um den ausgesprochenen Fälschungverdacht, um das Video unglaubwürdig zu machen.
Wie gesagt: Da hat er sich unverstanden gefühlt - das hat er korrigiert.
Er hat wie closs nach Ausreden gesucht. :lol:
Er konnte aber seinen Verdacht, mit dem er die Bildzeitung gefüttert hat, nicht begründen. Das hat den Verdacht genährt, dass er rechtsextreme Gewalt verharmlosen wollte. Deshalb mußte er gehen.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es ging vor allem um eine Instrumentalisierung eines Tötungsdelikts.
NAtürlich - this is the name of the game. - Das ist dasselbe, wenn ein Demonstration wegen des Todes eines Asylanten stattfindet. - Das ist normal.
Mir ist keine Demonstration oder Trauermarsch bekannt, auf der sich Nazi-Hooligans derart strafrechtlich relevant daneben benehmen.
Wenn closs Strafvergehen für normal hält, dann läßt das tief blicken.



"Ausländer raus" und "Absaufen, absaufen" gemünzt auf Bootsflüchtlinge skandieren die Neonazis. Sind das die christlichen Werte, auf die sich die AfD beruft?
Begründet wird das oft mit dem Argument, die Flüchtlinge würden den Deutschen die Jobs wegnehmen. Dabei machen gerade die Hooligans nicht den Eindruck, als wenn sie die Arbeit erfunden hätten.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch die Zeit berichtet über die Fremdenfeindlichkeit im Sachsenstaat.
Dagegen hat sich der Herausgeber gewandt.
Wo, wann, Zitat?

closs hat geschrieben: - Das ist übrigens üblich bei der ZEIT, dass man Pros und Contras gegenüberstellt - lies mal den Kommentar Joffes in der aktuellen Zeit.
Ich kenne das Interview vom "Tagesspiegel".

Tagesspiegel: In Chemnitz dominiert ein rechter Mob tagelang die Straße. Kippt die Stimmung in Deutschland?
Joffe: Angela Merkels „Wir schaffen das“ hat sich in eine bittere Pointe verwandelt. „Wir“, das ist die Ultra-Rechte; sie hat es in Chemnitz geschafft, den Rechtstaat als Schwächling zu demaskieren. Wenn ein Gauland von „Selbstverteidigung“ faselt, dann applaudiert er dem Mob, der dem Staat das Monopol der legitimen Gewalt aus der Hand schlägt.


Joffe hat auch schon viel Unsinn erzählt, das wollen wir mal festhalten.

Joffe galt bei Beginn des Irak-Krieges als Befürworter der US-amerikanischen Politik und Kritiker der Position der deutschen Bundesregierung. ... In der Ukraine-Krise bezeichnete er Kritiker der amerikanischen Außenpolitik als „Russlandversteher“ und warf ihnen Verharmlosung, Zweckoptimismus und Hilflosigkeit vor.
Quelle: Wikipedia

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Braune Horden ist Orignalzitat NZZ, auch wenn dir das nicht gefällt.
Auch DAS hast Du nicht verstanden - ich formuliere es Dir anders: Die NZZ zitiert damit nicht irgendjemanden, sondern fasst damit den Berichts-Tenor der deutschen Medien zusammen.
Sie zitiert überhaupt niemanden und macht es auch nicht als Zitat kenntlich. Es ist Originalsprech NZZ.

Der Osten bleibt dem Westen auf ewig ein Rätsel. Westeuropa gruselt sich wegen der «illiberalen Demokratien» in Polen und Ungarn, neuerdings auch wegen der Aufmärsche brauner Horden in Chemnitz.
Quelle. NZZ.ch
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#160 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » So 23. Sep 2018, 10:01

sven23 hat geschrieben:Das hat den Verdacht genährt, dass er rechtsextreme Gewalt verharmlosen wollte. Deshalb mußte er gehen.
Man hat diesen Verdacht angefüttert - das gehört zum Business.

sven23 hat geschrieben:Wenn closs Strafvergehen für normal hält, dann läßt das tief blicken.
Davon abgesehen, dass Strafvergehen in einer Gesellschaft wirklich normal sind (sonst bräuchte man ja keine Kripo), bist Du auf der falschen Spur. - Denn wir sprechen NICHT
a) von Strafvergehen
b) echte Trauer ja oder nein
c) Appetitlichkeit der Neonazis
d) etc.
sondern von der inneren Spaltung Deutschlands, bei der auf beiden Seiten extreme Positionen eingenommen werden:
a) die Rechte
b) eine antirechts inszenierte mediale Wirklichkeit.
So löst man das Problem nicht.

sven23 hat geschrieben:"Ausländer raus" und "Absaufen, absaufen" gemünzt auf Bootsflüchtlinge skandieren die Neonazis. Sind das die christlichen Werte, auf die sich die AfD beruft? Begründet wird das oft mit dem Argument, die Flüchtlinge würden den Deutschen die Jobs wegnehmen. Dabei machen gerade die Hooligans nicht den Eindruck, als wenn sie die Arbeit erfunden hätten.
Richtig - das ist ekelhaft. - Um so wichtiger wäre, dass die medialen Profis die anderen zwar irrigen, aber verstehbaren bürgerlichen Demonstranten nicht in den selben Topf wie die Randaleure wirft und damit die gesellschaftliche Stimmung zum Eskalieren verhilft.

sven23 hat geschrieben:Wo, wann, Zitat?
Da hast Du Glück - ich habe den Artikel nämlich gestern in meinen Papierkorb geworfen, der neben meinem PC steht - Auszug:

"Bei den Aufmärschen gab es weder 'pogrome' noch 'Menschenjagden', wie Sachsens Ministerpräsident Kretschmer zu Recht betonte. Der halbwegs Unvoreingenommene wird in dem Paradebeweis, einem 19-Sekunden-Video, keine 'Hetzjagd' sehen, sondern ein paar Wüteriche - Deutsche und Ausländer - , die sich gegenseitg anmachen. - Einer rennt einem 'Andersaussehenden' hinterher und troööt sich wieder. Das wahre Opfer war die Sprache.

Bei einer ehcten Hetzjagd treibt eine Meute blutrünstiger Hunde einen Fuchs oder Hirsch in den Tod. Die beiden würden sich freuen, wenn die Köter bloß´ÄIhr seid nicht willkommen' gekläfft hätten" (J.Joffee)


Joffee führt weiter, dass "die Guten" (das meint er ironisch) nicht ihrerseits zur "Agitprop" greifen sollten. Denn damit würde "der Diskurs ..., das Ur-Fundament der liberalen Demokratie vergiftet". - Usw.

sven23 hat geschrieben:Joffe hat auch schon viel Unsinn erzählt, das wollen wir mal festhalten.
Jetzt versuchst Du in der Tradition der Demokratie-Vergiftung, den Autor zu diskreditieren, um eine seriöse Auseinandersetzung zu vermeiden. - Davon abgesehen: Joffes transatlantische Übertreibungen haben mir oft ebenfalls nicht gefallen - aber er hat seine Haltung wenigstens seriös begründet. Gegen Trump kritisiert er inzwischen übrigens mit am härtesten.

sven23 hat geschrieben:Sie zitiert überhaupt niemanden
Eben:
Closs hat geschrieben:Die NZZ zitiert damit nicht irgendjemanden, sondern fasst damit den Berichts-Tenor der deutschen Medien zusammen.

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