Prophet = hbr. nabicloss hat geschrieben:Prophezeiung ist ein anderes Wort.
Warum recherchierst du eigentlich nicht mal selbst und lässt immer andere die Drecksarbeit machen, um DEINE Argumentationen zu stützen? Noch nie was von Google oder Wikipedia gehört? Fauler Sack!closs hat geschrieben:Übrigens: Warum ist der Name "Bileam" mit "Baal" verbunden?
Da gibt es viele Spekulationen:
Bibelwissenschaft.de hat geschrieben:1. Name
Die Etymologie des Eigennamens Bileam ist schwierig zu bestimmen. Eine konsensfähige Ableitung konnte bislang nicht vorgeschlagen werden. Zwei unterschiedliche Bildetypen werden diskutiert:
1) BL + ‘M. Der Eigenname Bileam wird gerne als Zusammensetzung aus BL + ‘M gedeutet. Beide Elemente können als theophores Element, d.h. als Gottesbezeichnung, interpretiert werden, so dass Bileam entweder als „Baal ist (mein) Onkel“ oder als „Schutzherr ist Amm“ wiedergegeben werden kann. Für eine solche Etymologie lassen sich assyrische Eigennamen anführen: Amma-ba’li und BÄ“l-am-ma (Tallqvist, 21b; 54b). Allerdings ist BÄ“l als Kurzform für B‘L im Westsemitischen nur selten belegt (Layton, 171), was stark gegen eine solche Ableitung spricht.
Manchmal wird das erste Element als Kurzform der Wurzel JBL angesehen, so dass der Eigenname Bileam wie die Langform Jibleam als „Gebracht hat Amm“ zu deuten wäre. Hierfür gibt es Belege aus dem amurritischen Onomastikon, z.B. I-ba-al-da-mu-um (Rechenmacher, 102-103).
2) BL‘ + m. Diese Ableitung geht von einer Wurzel BL‘ aus, an die ein Suffix -m angefügt wird. Dieses Suffix könnte wie im Akkadischen eine phonetische Variante zu -n sein und damit Aktion oder Zustand des Verbums charakterisieren (Levine, 147). Es könnte sich aber auch um ein emphatisches Morphem handeln (Layton, 172). Der Eigenname Bileam wird folglich von einer Wurzel BL‘ I „zerstören“ abgeleitet, so dass Bileam wie auch die Kurzform Bela als „Zerstörer“ zu deuten wäre. Die Vokalisation in LXX als Βαλααμ deutet die Form des Eigennamens als qÄtÄl-Nominalform im Gegensatz zur masoretischen Vokalisation.
Die dem Namen zugrunde liegende Wurzel BL‘ könnte allerdings auch mit arabisch balīġ „beredt“ bzw. balÄÄ¡a „Beredsamkeit“ verbunden werden, so dass Bileam „Redner / Künder / Wahrsager“ bedeuten würde. Hierfür spricht auch der altsüdarabische Eigenname BLÄ M bzw. der sabäische Eigenname BalÄ¡at (Ryckmans, 52). Dagegen könnte höchstens die Wiedergabe in der LXX als Βαλααμ sprechen. Der Laryngal ‘ < Ä¡ wird von LXX jedoch als γ, κ oder α/ε wiedergegeben (Segert, 73-74), so dass dies kein Einwand gegen eine solche Etymologie sein kann.
Der Vollständigkeit halber sollen noch volksetymologische Ableitungen genannt werden, die freilich einer Überprüfung kaum standhalten. Das Frühjudentum deutet den Eigennamen Bileam entweder als bÉ™lÅ’ ‘am „Ohne Volk“ oder als bÄla‘ ‘am „er verschlang das Volk“, was freilich keinen Rückhalt in der Textüberlieferung findet und auf einer kreativen Ausweitung der Namenselemente beruht. Auch eine Verbindung zu Arabisch bal‘am „Vielfraß“ bietet keine befriedigende Lösung, sondern unterstreicht bestenfalls das allgemeine Problem einer sachgemäßen Ableitung.
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3. Außerbiblische Bezeugung Bileams
Im Jahr 1967 fand man bei Ausgrabungen unter der Leitung von H. Franken (1917-2005) auf Tell DÄ“r ‘AllÄ (→ Sukkot; Koordinaten: 2088.1782; N 32° 11' 46'', E 35° 37' 15'') im → Ostjordanland nahe des → Jabbok die Fragmente einer Inschrift, die auf Wandverputz geschrieben worden war (TUAT II, 138-148). Durch ein Erdbeben am Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. wurde der Raum mit der Inschrift (E335) zerstört. Aus den zahlreichen Fragmenten hat man zwei größere Kombinationen zusammengestellt, deren erste einen relativ gut verständlichen Text bietet, während die zweite viele Probleme aufwirft, die bislang noch nicht befriedigend gelöst werden konnten. Die erste Kombination (KAI 312) führt als Protagonisten Bileam, den Sohn Beors, ein. Sie weist neben dem biblischen Propheten auch einige sprachliche Parallelen zur Bileam-Erzählung auf. Wie der biblische Bileam ist auch der ostjordanische Seher ein Mann des Ausspruchs der Götterwelt, den er getreu wiedergibt. Außerdem ist diese Inschrift der untrügliche Beweis, dass es Unheilsprophetie auch außerhalb der Bibel in unmittelbarer Nachbarschaft zu Israel gegeben hat. Die Bileam-Inschrift zeigt darüber hinaus, dass schon im 9. Jahrhundert v. Chr. Erzählungen von hoher literarischer Qualität geschaffen werden konnten, was der allgemeinen Tendenz, Texte spät zu datieren, entgegenläuft.
Die Sprache der Inschrift wird kontrovers beurteilt. Aufgrund der peripheren Lage handelt es sich um einen lokalen Dialekt, der Berührungspunkte zu den beiden Sprachfamilien Kanaanäisch und Aramäisch aufweist. Eine einseitige Zuweisung zu nur einer Sprachfamilie scheitert am sprachlichen Befund.
Aus archäologischen Gründen muss diese Inschrift in das Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden, was jedoch lediglich auf die Zeit ihrer Anbringung auf den Wandverputz hindeutet, über den historischen Bileam aber nur einen terminus ante quem angeben kann.
Der Grund für die Anbringung dieser Inschrift wird unterschiedlich beurteilt: als Votivinschrift, als apotropäische Inschrift, als Kultinschrift, die mit einer religiösen Zeremonie verbunden war, als Inschrift für eine Schriftgelehrtenschule oder Prophetengemeinschaft oder als hieros logos für das Bileamheiligtum. Hier kommt man über Vermutungen nicht mehr hinaus.
Im Gegensatz zur biblischen Tradition erscheint Bileam in der Bileam-Inschrift nie als JHWH-Verehrer. Stattdessen treten andere Götter auf: El-Gottheiten, Å addaj-Gottheiten und eine weitere, enigmatische Gottheit, die das in der Inschrift von Bileam angekündigte Unheil auslösen soll. Der außerbiblische Bileam scheint zudem ein El-Verehrer gewesen zu sein (KAI 312,2). In Form einer integrativen JHWH-Verehrung, die andere Kulte absorbiert und für die eine JHWH-Verehrung in Anspruch nimmt, hat man später den ostjordanischen Seher zum JHWH-Verehrer gemacht und dessen Verkündigung schließlich positiv rezipiert. Historisch wird es sich aber eher um einen Konkurrenzkult gehandelt haben (Gaß, 2001, 261-263).