PeB hat geschrieben: ....
Bergpredigt ist ein gutes Stichwort. Verdeutlicht hier Jesus nicht, dass schon der böse Gedanke allein Sünde ist?
Verstehe ich ein bisschen differenzierter. Das, was Jesus schildert, geht schon über den Gedanken hinaus ...
Mtt. 5 hat geschrieben:22 ...Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.
Solange der Zorn nur in Gedanken ist, kann man diese Gedanken überwinden. Wenn man ihn aber raus lässt und ihm Macht gibt und seinem Zorn in seiner Handlung Ausdruck verleiht, sich darin steigert - der ist ein Sklave seiner Gedanken geworden, hat dem Bösen die Macht übergeben. Das steigert sich meist in Aggressivität, Verletzungen, Krieg und Gewalt.
Mtt. 5 hat geschrieben:27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.« 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.
Solange Mann eine Frau ansieht und feststellt, dass sie schön ist, die Schönheit bewundert - ist das nichts Böses. Wenn man sie aber im Herzen begehrt und dem Raum gibt, so dass das Begehren wächst, der lässt sich von dem Bösen beherrschen, anstatt das Böse zu beherrschen, indem man es mit dem Guten überwindet.
PeB hat geschrieben:
Insofern ist die Aussage klar: es ist illusorisch zu glauben, gänzlich ohne Sünde sein zu können ("heilige" Ausnahmen mögen die Regel bestätigen). Wäre das die Prämisse, hätten wir keine Chance. Es geht darum, die Sünde, das Böse, zu überwinden und umkehrbereit zu sein.
Das stimmt schon - irgendwann sündigt auch der stärkste Überwinder. Aber genau deshalb hat Jesus davor gewarnt. Jesus hat meist in Vorsorge gepredigt, bevor die Gedanken böse Wurzeln schlagen - damit man noch überwinden kann, bevor die Sünde Macht über einen gewinnt.