Alles Teufelszeug? X

Anton B.
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#781 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Anton B. » So 9. Sep 2018, 21:13

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Das Falsifizierungskriterium nach Popper ist hier fehl am Platz.
Es war doch deine Frage, wie ich Gott falsifizieren wolle. Das geht natürlich nicht und ich habe nur gezeigt, dass auch die absichtlose Zufallsentstehung nicht falsifizierbar ist.
Natürliches Wirken ist in wissenschaftlichen Modellen erlaubt, weil "natürlich" hier natürlich-gesetzmäßig bedeutet. Und natürlich-gesetzmäßig widerstreitet nicht mit dem Anspruch der vernünftigen Begründung. Von dem Anspruch der "vernünftigen Begründung" aus bis zu der Stelle, wo für die Behandlung des "Empirischen" die hypothetisch-deduktive Methode des Popper mit seinem Falsifikationsprinzip heraus fällt, alles logisch abgeleitet.

Deine Idee, war doch, in diesem System übernatürliches Wirken als spezifische Erklärung in ein spezifisches Modell einzubringen, welches dann den Falsifikationsversuchen ausgesetzt wird. Und dann darf ich doch fragen, wie diese spezielle Annahme falsifiziert werden kann?

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Als guter Wissenschaftler kann ich irgendwo in den Naturwissenschaften herum kramen, und ich finde mit wenig Mühe, was nicht als "Wissen" erklärt ist. Dann sehe ich "Wunschspekulationen" in der Physik, wie Stringtheorie und Quantenschleifengravitation. Und? Übernatürliches Wirken? Oder hier nicht nötig, weil es hier nicht um "weltanschaulichen Ursprungsfragen" geht? Oder etwa doch?
Natürlich geht’s auch hier um weltanschauliche Fragen.
Anderen geht es darum, mit guten Modellen gute Beobachtungsvorhersagen verfügbar zu haben.

Roland hat geschrieben:Die Stringtheorie ist Teil der Suche nach einer Weltformel, die reduktionistisch alles erklärt, einer "theory of everything", auf die man alles reduzieren kann. Dem liegt auch ein naturalistischer Welterklärungsversuch zugrunde. Ähnlich wie bei der ET.
Naturalistisch, weil naturalistisch der vernünftigen Begründung genügt.

Roland hat geschrieben:Wikipedia: "Der Nobelpreisträger und Festkörperphysiker Robert Laughlin, der vor allem die starke Bindung von Forschungsresourcen auf einem den Anwendungen fernstehenden Gebiet kritisiert, fasst es wie folgt zusammen: „Weit entfernt von einer wunderbaren technologischen Hoffnung auf eine bessere Zukunft ist die Stringtheorie die tragische Konsequenz eines überholten Glaubenssystems.“

R. B. Laughlin (: 2006, A Different Universe: Reinventing Physics from the Bottom Down) kritisiert bestimmte Forschungsansätze innerhalb der Physik.

Klar, die Leutchen, die diese Arbeiten betreiben, "glauben" daran, mit einer vereinheitlichten Theorie im Allgemeinen und mit der Stringtheorie im Besonderen was Gutes für die Welt, die Wissenschaft und last but not least, auch für sich zu schaffen. Weder sehe ich da etwas Weltanschauliches, noch den Abspruch, sich aus dem normalen naturwissenschaftlichen Begründungkontext zu stehlen.

Außerdem hat bisher jede vereinheitlichte Theorie etwas ausgesagt, was sowohl von einer der zu vereinheitlichenden Theorien abweichend von den Beobachtugen ausgesagt hat, als auch Beobachtungen, die von keine der Einzeltheorien vorausgesagt haben.

Roland hat geschrieben:Beim "Theorie basteln" muss man aber schon bestimmte Hypothesen im Kopf haben, eine bestimmte Sicht der Dinge zugrunde legen. Und dann sammelt und gewinnt man Daten, schaut sich dieselben an und zwar bereits "theoriebeladen", versucht also die theoretischen Vorannahmen mit den Daten zu bestätigen. Und dabei kann, je nach theoretischem Rahmen, ganz unterschiedliches herauskommen.
Carrier zeigt, dass z.B. im heliozentrischen und geozentrischen Rahmen, dieselben Daten unterschiedliche Sachzusammenhänge darstellen und resümiert: "Was eine Beobachtung oder Messung besagt, hängt unter Umständen entscheidend von dem theoretischen Rahmen ab, der für die Gewinnung und Interpertation der Daten benutzt wird." (S.77 zweite Auflage 2008)
Selbstverständlich hängt der Erfolg eines Versuches zur Falsifikation ganz erheblich von den Theorien ab, die während des Experiments und zur Auswertung des Experiments verwendet werden. Und diese Beobachtungstheorien müssen ihrerseits wissenschaftlich gerechtfertigt werden. Deshalb sind die Duhemschen Prüfprobleme nicht ganz so garstig, wie Duhem meinte. Und Carrier sagt daher auch mitnichten, man könne sich doch mit Berufung aud den Duhem (also Dein übernommenes Argument) Geo- und Heliozentrismus gleichermaßen vertreten.

Roland hat geschrieben:Interpretiert man die beobachtete Veränderlichkeit von Lebewesen im Sinne der ET, reicht diese bis zur vermuteten Urzelle zurück, interpretiert man dieselbe Veränderlichkeit von Lebewesen im Sinne von Schöpfung, reicht sie nur bis zur vermuteten Urform dieses Lebewesens zurück.
ET interpretiert nicht, ET macht Beobachtungsvorhersagen. Die wissenschaftliche Rechtfertigung erfolgt nicht durch die Adäquatheit zu einer gegebenen Menge an Beobachtungen, sondern zu einer prinzipiell unbestimmten Menge an Beobachtungen.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Nochmal: Grundlage ist die biblische Offenbarung, die eine abgeschlossene, anfängliche Schöpfung offenbart. Und die zumindest keinen Betrügergott nahelegt, der es drauf anlegt seine Geschöpfe an der Nase herum zu führen, sondern einen, der von sich behauptet "die Wahrheit" in Person zu sein.
Die Grundlage interessiert aber nicht, sondern, wenn es Wissenschaft sein soll, das Modell. Hier ein Modell mit der Aussage, Gott führe uns nicht an der Nase herum. Das ist nett, das ist schön. Meine Frage war, wie sich dieses Modell fasifizieren lässt.
Deine Frage war doch, wie man die Phase des "naturgesetzlichen, regelmäßigen Ablaufs" nach der anfänglichen Schöpfung, von einem möglicherweise von Gott "nur vorgetäuschten naturgesetzlichen, regelmäßigen Ablauf" unterscheiden könnte.
Ein nur vorgetäuscht naturgesetzlicher Ablauf wäre aber auch nur eine weltanschauliche Annahme, eine Aussage über das Wesen und Handeln des Schöpfers – und die muss daher auch weltanschaulich beantwortet werden. Deshalb interessiert bei dieser Frage NUR die Grundlage und das ist die biblische Offenbarung.
Du beharrst auf der Gleichwertigkeit Deiner beiden "Grundannahmen". Weil sie für Dein Erkenntnisprojekt gleichwertig erscheinen oder gar gleichwertig sind. Im Hinblick auf vernünftige Begründung sind sie es nicht. Solange nicht, wie Du nicht die Vereinbarkeit des Wirkens einer übernatürlichen Macht mit der Wissensdefinition nachweisen kannst.

Roland hat geschrieben:Ein in der Vergangenheit liegendes "übernatürliches Wirken" bei unserer Entstehung, lässt sich prinzipiell auf keine Weise ausschließen.
Du müsstest hinsichtlich des Anspruchs, und nur des Anspruchs, auf vernünftige Begründung argumentieren. Das alleine zählt, um als Wissen bezeichnet zu werden.

Roland hat geschrieben: Für intelligentes Design gibt es vielmehr wissenschaftlich begründbare Indizien.
Welche Indizien? Indizien, die auf einen natürlichen Designer verweisen?

Roland hat geschrieben:Damit ist aber die Behauptung, alles sei geistlos und absichtslos vonstattengegangen nicht falsifiziert. Diese Behauptung ist nicht falsifizierbar. Letztlich muss offen bleiben, wer recht hat. Wir stehen vor einer Entscheidung – und sind hierin völlig frei.
Blöde ist nur, diese Offenheit als gegebene Optionsmöglichkeiten in die Schachtel mit der Aufschrift "vernünftige Begründung" zu legen, wenn die Kompatibilität damit gar nicht nachgewiesen ist -- oder hübscher ausgedrückt -- nicht allgemein vermittelt werden kann. Nicht das natürlich vs. übernatürlich, nicht der Naturalismus und nicht die Bibel sind das Problem, sondern Dein Akt des "in-die-Schachtel-legens", ohne die Begründung dafür vermittelt zu haben. Deshalb nimmt es der nächste Bearbeiter wieder raus, und legt es in die Schachtel mit der Aufschrift "Glaube: christlich-biblische Schöpfungsgeschichte".

Roland hat geschrieben:Aber holen wir nochmal unsere Kompromissformel hervor, die wir vor gut einem Jahr gefunden hatten: Der Design-Ansatz als "ein anderes Erkenntnisprojekt, geleitet durch eine andere Definition", welches parallel seine Berechtigung hat.
Du darfst für dich die "andere Definition" als "außerhalb der Wissenschaft befindlich" ansehen und ich verstehe darunter eine "andere Grundannahme", der man "innerhalb der Wissenschaft" parallel berechtigterweise nachgehen kann.

Und schon sind wir beide wieder zufrieden. OK?
Hier geht es doch nicht darum, sich entweder fertig zu machen, oder alternativ in die Arme zu fallen. Ich würde immer noch gerne hören, wie die "andere Grundannahme" formuliert ist und wie Du sie in das System der "vernünftigen Begründung" einbringst, ohne damit einen logischen Konflikt innerhalb Wissenschaft zu erzeugen.

Und völlig unverstanden ist trotz all Deiner Argumentation, warum nun die Schöpfungsgeschichte eine Option in der Wissenschaft sein muss. Für mich ist es ja erstmal nur eine Schachtel. Warum muss das Siegel "Wissen" unbedingt da drauf? Ist der christliche Glaube ohne dieses Siegel entwertet? Weil die säkulare Welt den Glauben ohne Wissen nicht zu würdigen weiß? Oder benötigst Du zum Glauben ganz persönlich die Überzeugung, Deine Anschauung sei vernünftig begründet?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#782 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » So 9. Sep 2018, 22:04

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Erkenne ich zweitens in dem, was Du als "anspruchsvolle Aufklärung" anzusehen scheinst, das genaue Gegenteil von Aufklärung.
Genau hier liegt der Unterschied. - Du verstehst unter Aufklärung die Säuberung von allem, was nicht naturalistisch oder kritisch-rational ist. - Ich verstehe unter Aufklärung, dass man über die Grenzen des Naturalistischen und Kritisch-Rationalen hinausgeht.
Genau das macht die unübersehbar große Schar der Okkultisten, Spiritisten, Astrologiegläubigen, Esoteriker etc. Diese spirituell Erleuchteten schauen über den Tellerrand des Rationalen hinaus und richten ihren Blick in das geistige Reich der Transzendenz.

Diese Weltanschauung kannst Du gern unter den Begriff "Aufklärung" subsumieren. Ich kann das nicht. :lol:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Niemand kann und will die "großen Fragen der Menschheit" beantworten
Aber Antworten suchen - so viel wie möglich davon verstehen --- WENN man aufgeklärt ist.
Auf eine im "Jenseits" verortete, immaterielle Geisterwelt gerichtete Fantasievorstellung hat mit Aufklärung soviel zu tun wie der Papst mit dem Puff.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du hast NICHT vom Menschen, sondern einem "menschenähnlichem Wesen" gesprochen.
Ja - weil VORHER der Mensch ein menschenähnliches Wesen ist.
Folgt man den biblischen Schöpfungsberichten, hat Gott "vorher" kein menschenähnliches Wesen, sondern den Menschen (= Adam) selbst erschaffen. Du bist mal wieder eisegetisch voll von der Rolle und bastelst Dir Deine eigene Schöpfungsgeschichte.

closs hat geschrieben:Der Übergang zu dem, was man "Mensch" nennt, ist im biblischen Sinne dieser Prozess der Ich-Erkennung.
Es gab keinen Übergang vom menschenähnlichen Wesen zum Menschen. Nach dem Essen der Frucht vom Erkenntnisbaum kannte der Mensch den Unterschied zwischen gut und böse. Das wars. Adam und Eva sind vor dem Sündenfall nicht mangels Ich-Erkennung als geist-
lose Zombies durch den Garten Eden getrottet.

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#783 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von closs » So 9. Sep 2018, 22:48

Münek hat geschrieben:Genau das macht die unübersehbar große Schar der Okkultisten, Spiritisten, Astrologiegläubigen, Esoteriker etc. Diese spirituell Erleuchteten schauen über den Tellerrand des Rationalen hinaus und richten ihren Blick in das geistige Reich der Transzendenz.

Diese Weltanschauung kannst Du gern unter den Begriff "Aufklärung" subsumieren. Ich kann das nicht.
Du übersiehst etwas. - Ich schrieb "darüber hinaus" - das heißt: Man versteht und schätzt das Naturalistische und Kritisch-Rationale UND erkennt dadurch, dass es etwas gibt, was darüber hinaus geht - ganz im Sinne von Kant. - Du dagegen meinst diejenigen, die das Naturalistische und Kritisch-Rationale UMGEHEN, es also NICHT erkennen. - Das ist ein entscheidender Unterschied - "Umgehung" ist keine Aufklärung, aber "darüber hinaus gehen" ist Aufklärung.

Münek hat geschrieben:Folgt man den biblischen Schöpfungsberichten, hat Gott "vorher" kein menschenähnliches Wesen, sondern den Menschen (= Adam) selbst erschaffen. Du bist mal wieder eisegetisch voll von der Rolle und bastelst Dir Deine eigene Schöpfungsgeschichte.
Vollkommen von der Rolle bist Du. - Der biblische Schöpfungsbericht fängt mit der Geburt des Menschen als transzendent- und ich-reflexions-fähiges Wesen an - das, was wir das evolutionäre Vorher nennen könnten, ist überhaupt nicht thematisiert.

Münek hat geschrieben:Adam und Eva sind vor dem Sündenfall nicht mangels Ich-Erkennung als geistlose Zombies durch den Garten Eden getrottet.
Dito. - Du vermengst heutiges evolutionär orientiertes Denken mit dem Thema der Genesis. - So kann man die Bibel nicht verstehen.

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#784 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » So 9. Sep 2018, 23:14

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nein - der Eindruck, dass die Sonne die Erde umkreist, entsteht ja NICHT durch ihren jährlichen Sonnenumlauf, sondern ausschließlich durch die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse.
Bravo - das ist astrophysikalisch gedacht und nach wie vor vollkommen richtig.
Warum hast Du den wichtigsten Teil meiner Aussage NICHT zitiert?

Es geht ja nach wie vor um Deine falsche Behauptung, Sonne und Erde umkreisten sich gegenseitig. Du hast meine Feststellung unterschlagen, dass die Sonne am Himmel wie festgenagelt stünde, stoppte man die Erdrotation. Der Stillstand der Sonne wäre selbstverständlich die geozentrische Sicht und nicht die astrophysikalische, wie Du fälschlicherweise behauptest.


Bei diesem Modell umkreist die Sonne selbstverständlich NICHT die Erde - auch nicht scheinbar. Sie steht ja schließlich STILL. Auch
wenn Du den Sonnenumlauf der Erde stoppen ("fixieren") würdest, würde sich nichts ändern.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Null Umlauf, null Bewegung. Du kannst es drehen und wenden wie Du willst: Eine gegenseitige Umkreisung Sonne - Planeten kriegst Du auch mit Deinem seltsamen "Fixierungs"-Modell nicht hin. Es geht einfach nicht...
Bravo - das ist astrophysikalisch gedacht und nach wie vor vollkommen richtig.
Nach Deinem Modell der wechselseitigen "Fixierung" ("Daumen drauf drücken" :lol: schon vergessen?) von Erde und Sonne aber doch sehr wohl. Das IST doch Deine These.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:… sprach der von keinerlei Sachkenntnis getrübte Laie Closs.
Altes Thema: Du und Sven kommen einfach nicht mit und laden dieses Defizit woanders ab - statt mal mitzukommen.
Nö - wovon man keine Ahnung hat, darüber sollte man schweigen. Das betrifft auch naturwissenschaftliche Fachbereiche wie die Astronomie. Ich hätte mir nie eine solche Blöße gegeben.

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#785 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von closs » So 9. Sep 2018, 23:24

Münek hat geschrieben: Der Stillstand der Sonne wäre selbstverständlich die geozentrische Sicht und nicht die astrophysikalische, wie Du fälschlicherweise behauptest.
Es wäre unter astrophysikalischen Gesichtspunkten ein falsches Modell. - Hier geht es darum, dass das geozentrische Weltbild der Genesis NICHT astrophysikalisch im heutigen Verständnis war.

Münek hat geschrieben:Auchwenn Du den Sonnenumlauf der Erde stoppen ("fixieren") würdest, würde sich nichts ändern.
Wenn Du im Modell (!) die Erde als bewegungslos fixierst, erscheint die Sonne als die Erde Umlaufendes. - Probiers doch mal aus - so ein Modell kann man sich leicht selber basteln.

Münek hat geschrieben:Wovon man keine Ahnung hat, darüber sollte man schweigen. Das betrifft auch naturwissenschaftliche Fachbereiche wie die Astronomie. Ich hätte mir nie eine solche Blöße gegeben.
Das ist genau das, was ich meine: Ihr übertragt die Darstellungsweise der Genesis auf astrophysikalische Denke, ich widerspreche dem, Ihr kapiert nichts, was Dich zur Aussage MIR gegenüber bewegt:
Münek hat geschrieben:Wovon man keine Ahnung hat, darüber sollte man schweigen. Das betrifft auch naturwissenschaftliche Fachbereiche wie die Astronomie. Ich hätte mir nie eine solche Blöße gegeben.

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#786 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » Mo 10. Sep 2018, 00:00

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Genau das macht die unübersehbar große Schar der Okkultisten, Spiritisten, Astrologiegläubigen, Esoteriker etc. Diese spirituell Erleuchteten schauen über den Tellerrand des Rationalen hinaus und richten ihren Blick in das geistige Reich der Transzendenz.

Diese Weltanschauung kannst Du gern unter den Begriff "Aufklärung" subsumieren. Ich kann das nicht.
Du übersiehst etwas. - Ich schrieb "darüber hinaus".
Ich auch - siehe oben: "Diese spirituell Erleuchteten schauen über den Tellerrand des Rationalen hinaus und richten ihren Blick in das geistige Reich der Transzendenz." Diese Gläubigen befinden sich im Grunde auf denselben Trip wie Du - ihr seid Brüder im Geiste. :thumbup:

closs hat geschrieben:das heißt: Man versteht und schätzt das Naturalistische und Kritisch-Rationale UND erkennt dadurch, dass es etwas gibt, was darüber hinaus geht.
Was auch immer das sein mag. :) Jeder kann und darf erkennen und glauben, an was oder wen er will.

closs hat geschrieben:Du dagegen meinst diejenigen, die das Naturalistische und Kritisch-Rationale UMGEHEN, es also NICHT erkennen. - Das ist ein entscheidender Unterschied.
Ich erkenne grundsätzlich NICHT den mindesten Unterschied zwischen diesen oder jenen "spirituell Erleuchteten". Das ist EIN Kessel.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Folgt man den biblischen Schöpfungsberichten, hat Gott "vorher" kein menschenähnliches Wesen, sondern den Menschen (= Adam) selbst erschaffen. Du bist mal wieder eisegetisch voll von der Rolle und bastelst Dir Deine eigene Schöpfungsgeschichte.
Vollkommen von der Rolle bist Du. - Der biblische Schöpfungsbericht fängt mit der Geburt des Menschen als transzendent- und ich-reflexions-fähiges Wesen an.
Eben - nichts anderes habe ich gesagt. Von der Erschaffung eines "menschenähnlichen Wesens" hast Du gesprochen.

closs hat geschrieben:das, was wir das evolutionäre Vorher nennen könnten, ist überhaupt nicht thematisiert.
Eben - von dem, was Du in Deiner Fantasie "das evolutionäre Vorher" nennst, berichten die Schöpfungsmythen nichts. Sie berichten auch nichts von einem Sündenfall, den der Homo sapiens 200 000 Jahre vor Adam und Eva begangen haben soll.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Adam und Eva sind vor dem Sündenfall nicht mangels Ich-Erkennung als geistlose Zombies durch den Garten Eden getrottet.
Dito. - Du vermengst heutiges evolutionär orientiertes Denken mit dem Thema der Genesis. - So kann man die Bibel nicht verstehen.
Du liegst mit Deiner "Ich-Erkennung" des Menschen erst nach dem Sündenfall falsch. Die Texte geben das nicht her, was Du Dir ausgedacht hast. Ergo: Mal wieder EISEGESE vom Feinsten.

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#787 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » Mo 10. Sep 2018, 00:21

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Auchwenn Du den Sonnenumlauf der Erde stoppen ("fixieren") würdest, würde sich nichts ändern.
Wenn Du im Modell (!) die Erde als bewegungslos fixierst, erscheint die Sonne als die Erde Umlaufendes.
Nicht - wenn Du die Erdrotation stoppst, denn sie ist ja die Verursacherin des scheinbaren Sonnenumlaufs.

Aus den Augen verlieren sollten wir nicht, dass Deine falsche Behauptung darin bestand, Sonne und Erde umkreisten sich TATSÄCHLICH gegenseitig.

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#788 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von closs » Mo 10. Sep 2018, 00:31

Münek hat geschrieben:Ich erkenne grundsätzlich NICHT den mindesten Unterschied zwischen diesen oder jenen "spirituell Erleuchteten".
Deshalb verwechseln Leute wie Du auch "geistig-spirituell" mit "esoterisch-spiritistisch". - Das ist so, als würde man "Boss" mit "Amboss" verwechseln und dann bei den SChmieden mitreden wollen.

Münek hat geschrieben: Von der Erschaffung eines "menschenähnlichen Wesens" hast Du gesprochen.
Das bezog sich auf Deine Frage, wann in der Erdgeschichte das, was in der Genesis mythisch beschrieben ist, stattgefunden hat.

Münek hat geschrieben:Eben - von dem, was Du in Deiner Fantasie "das evolutionäre Vorher" nennst, berichten die Schöpfungsmythen nichts.
Hahaha - richtig. - Weil es nicht ihre Thema sind - sie zeigen GEISTIG auf und nicht anthropologisch.

Münek hat geschrieben:Du liegst mit Deiner "Ich-Erkennung" des Menschen erst nach dem Sündenfall falsch. Die Texte geben das nicht her, was Du Dir ausgedacht hast. Ergo: Mal wieder EISEGESE vom Feinsten.
.Mit anderen Worten: Du kommst nicht mit. - Wie oft sollen wir eigentlich noch die Genesis Wort für Wort durchgehen?

Münek hat geschrieben:Aus den Augen verlieren sollten wir nicht, dass Deine falsche Behauptung darin bestand, Sonne und Erde umkreisten sich TATSÄCHLICH gegenseitig.
Es geht um MODELLE. - Wie soll sich "tatsächlich" etwas gleichzeitig gegenseitig umkreisen? - Während die ERde die Sonne um kreist, umkreist die Sonne die Erde, oder wie?

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#789 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » Mo 10. Sep 2018, 01:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich erkenne grundsätzlich NICHT den mindesten Unterschied zwischen diesen oder jenen "spirituell Erleuchteten".
Deshalb verwechseln Leute wie Du auch "geistig-spirituell" mit "esoterisch-spiritistisch".
Das Spirituelle und Transzendente, der Glaube an Übernatürliches und Geistwesen stehen bei diesen Gläubigen im Vordergrund. Also nicht anders als bei Menschen, die an Götter, Gottessöhne, Teufel, Engel, Dämonen, Geister, Wunder, Himmel und Hölle, Paradies, sprechende Tiere, Totenauferstehung, Gottessöhne, die mit Menschenfrauen Riesen zeugen und weiß der Teufel was glauben.

Da gibt es keinen graduellen Unterschied. Das ist EIN Kessel des Glaubens.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Von der Erschaffung eines "menschenähnlichen Wesens" hast Du gesprochen.
Das bezog sich auf Deine Frage, wann in der Erdgeschichte das, was in der Genesis mythisch beschrieben ist, stattgefunden hat.
Wann? Das war lt. Bibel grob gerechnet vor 6000 Jahren.

Hat nun Gott vor Adam ein "menschenähnliches Wesen" erschaffen? Oder doch nicht? Kannst Du Dich mal entscheiden? Wie begründest Du Deine Hypothese?


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Eben - von dem, was Du in Deiner Fantasie "das evolutionäre Vorher" nennst, berichten die Schöpfungsmythen nichts.
Hahaha - richtig. - Weil es nicht ihre Thema sind - sie zeigen GEISTIG auf und nicht anthropologisch.
Es scheint mir sehr viel wahrscheinlicher, dass es für die Autoren der Schöpfungsgeschichten diesbezüglich überhaupt NICHTS zu thematisieren gab?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du liegst mit Deiner "Ich-Erkennung" des Menschen erst nach dem Sündenfall falsch. Die Texte geben das nicht her, was Du Dir ausgedacht hast. Ergo: Mal wieder EISEGESE vom Feinsten.
.Mit anderen Worten: Du kommst nicht mit.
Mit anderen Worten: Ich erkenne mal wieder Deine eisegetischen Exegeseversuche. Du kannst es einfach nicht lassen, Dein Weltbild den Bibelautoren aufs Auge zu drücken.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Aus den Augen verlieren sollten wir nicht, dass Deine falsche Behauptung darin bestand, Sonne und Erde umkreisten sich TATSÄCHLICH gegenseitig.
Es geht um MODELLE. - Wie soll sich "tatsächlich" etwas gleichzeitig gegenseitig umkreisen?
Ach. Fällt langsam der Groschen? Ich glaube es eigentlich nicht.

closs hat geschrieben:Während die ERde die Sonne um kreist, umkreist die Sonne die Erde, oder wie?

Genau das war Deine blödsinnige Behauptung, der wir, Sven und ich, nicht nur einmal begründet widersprochen haben - und Du Dich völlig uneinsichtig zeigtest..

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#790 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » Mo 10. Sep 2018, 08:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Da kenne ich nur die DOGMENGESCHICHTE als geschichtswissenschaftliche theologische Diziplin. Die hat aber NICHTS mit der AUSLEGUNG biblischer Schriften zu tun - und gehört deshalb nicht zu unserem Diskussionsbereich.
Darauf will ich auch nicht hinaus
Ich bin lediglich auf Deinen Einwand eingegangen, in der Theologie würden auch anderweitig wissenschaftliche Forschungen betrieben.

closs hat geschrieben:mir geht es um das Thema "historisch-methodische Auslegung" versus "geistige Auslegung im Sinne von Apg. 8,30".
In der erbaulichen Bekehrungsgeschichte in Apg. 8 legt ein Christ namens Philippus einem Dritten gegenüber einen Jesajatext auf der Grundlage seines persönlichen Glaubens CHRISTOLOGISCH aus. Du bezeichnest das als "geistige Auslegung".

Im Judentum und im Islam würde dieser Jesajatext nicht christologisch ausgelegt werden - genau so wenig wie in der biblischen historisch-kritischen Exegese. Ja und jetzt?

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