Homöopathie V

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#801 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » So 2. Sep 2018, 11:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wenn Beobachtungstudien ungeeignet sind, heißt das nicht, dass RCTs es auch sind.
Richtig - aber darum geht es nicht.
Doch, genau darum geht es. Beobachtungstudien sind zu Ermittlung von Kausalität völlig ungeeignet. RCts sind dagegen unverzichtbar, das ist der Unterschied, der verstanden werden muss.

closs hat geschrieben: Hier geht es darum, ob ein Studien-Aufbau so modelliert ist, dass RCTs Sinn machen.
Im Testverfahren wird genau die Behandlungweise der Homöopathen abgebildet, die im übrigen ja an Studien mitwirken. Es gibt keine Ausreden, wenn Globuli nicht weiter als Placebos sind.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Stellungnahme ist die positive Darstellung auf der Website und die Bitte, die Ergbnisse des PDF-Dokuments nicht zu veröffentlichen. Frag dich doch mal, warum?
Die Carstens-Stiftung schickt Dir also Sachen, um Dir zu stecken, dass ihre eigene Website lügt? - Bitte Nachweis.
Wenn das Verschweigen der Wahrheit eine Lüge ist, dann ist es eine. Aber als Marketing Mensch weißt du auch, dass dies viel subtiler abläuft. Das PDF-Dokument wollte man mir zuerst gar nicht aushändigen. Erst auf Nachfrage hat man mir das Dokument zugeschickt mit der bekannten Auflage, es nicht zu veröffentlichen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn es stimmen würde, müßte man Hochpotenzen im Giftschrank verschließen.
Da sieht man mal, dass Du ÜBERHAUPT keine Ahnung von HP hast.
Dann kann uns sicher der ausgewiesene Experte closs erkären, warum man sich mit den angeblich so hochwirksamen "Hochpotenzen" nicht vergiften kann. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Davon ist nicht auszugehen - bei HP scheint der Ausgang offener zu sein, weil die Behauptungen bei den Betroffenen ja oft eintreten.
Aber aus anderen Gründen. Schon wieder vergessen? :roll:
Solche Outcomes können praktisch durch vielfältige Ursachen bedingt sein, unter anderen Arzneiwirkungen, Suggestiveffekte, Erwartungshaltungen, therapeutische Gespräche, Regression zur Mitte oder auch begleitende (nichthomöopathische) Therapiemaßnahmen".
Quelle: Forschungs-Reader der Carstens-Stiftung
Erkläre mal, wie Du bei der Frage nach "Ergebnis bei Patienten" auf die Idee kommen kannst, DIESES Zitat zu bringen?
Was hast du gegen das Zitat der Carstens-Stiftung? Es steht sogar in Übereinstimmung mit der evidenzbasierten Medizin. Das sind die möglichen Ursachen für eine Heilung, die sich sogar durch RCTs einzeln isolieren lassen.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eben, entweder werden die Leute durch Globuli gesund oder eben nicht. Genau das leisten RCTs.
Man weist also nach, dass ein Hammer keine Wirkung haben kann, weil eine Hammerwirkung falsifiziert ist, wenn man daneben haut - meinst Du es SO?
Nein, man überprüft, ob die Behauptungen der Homöpathie richtig sind oder falsch.
Dazu benötigt man kein Wirkungsmodell, sondern lediglich ein Testverfahren, das die Behandlung der Homöpahten 1:1 abbildet.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#802 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » So 2. Sep 2018, 12:46

sven23 hat geschrieben:Doch, genau darum geht es.
Du sagst "Doch, genau darum geht es" und wiederholst eine völlig irrelevante, da inhaltlich längst abgehakte Sache. - Da will einer was trinken und Du hältst Vorträge zum Unterschied zwischen Wurst und Marmelade. - Und wenn man dann sagt "Es geht um etwas anderes", antwortest Du: "Weißt Du immer noch nicht den Unterschied zwischen Wurst und Marmelade". - Das ist manchmal lustig, aber eigentlich zunehmend dämlich.

sven23 hat geschrieben:Das PDF-Dokument wollte man mir zuerst gar nicht aushändigen. Erst auf Nachfrage hat man mir das Dokument zugeschickt mit der bekannten Auflage, es nicht zu veröffentlichen.
Wie gesagt - ich schwöre Dir, dass sachlich etwas ganz Anderes raus käme, wenn Stiftungs-Leute hier im Forum wären. - Bis dahin nehmen wir zur Kenntnis, dass die Carstens-Stiftung Dir aus Deiner Sicht Sachen schickt, um Dir zu stecken, dass ihre eigene Website lügt.

sven23 hat geschrieben:Was hast du gegen das Zitat der Carstens-Stiftung?
Es sagt etwas aus, was ebenfalls längst abgehakt ist, UND hat nichts mit der Frage zu tun, was bei betroffenen Patienten passiert. - Also auch hier wieder: Modell versus Wirklichkeit.

sven23 hat geschrieben:Dazu benötigt man kein Wirkungsmodell, sondern lediglich ein Testverfahren, das die Behandlung der Homöpahten 1:1 abbildet.
Jetzt sind wir einen SChritt weiter - merci. - Die nächste Frage wäre dann:

Wurden Behandlungen auf Niveau "Müller" (ausführliche Anamnese, etc.) per RCT abgebildet?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#803 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » So 2. Sep 2018, 15:06

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Doch, genau darum geht es.
Du sagst "Doch, genau darum geht es" und wiederholst eine völlig irrelevante, da inhaltlich längst abgehakte Sache. - Da will einer was trinken und Du hältst Vorträge zum Unterschied zwischen Wurst und Marmelade. - Und wenn man dann sagt "Es geht um etwas anderes", antwortest Du: "Weißt Du immer noch nicht den Unterschied zwischen Wurst und Marmelade". - Das ist manchmal lustig, aber eigentlich zunehmend dämlich.
Nee, dämlich ist nur deine Begriffsstutzigkeit. Beobachtungsstudien sind zu Ermittlung von Kausalität ungeeignet. Wenn das "längst abgehakt" wäre, würdest du nicht ständig Aktenauswertung fordern. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das PDF-Dokument wollte man mir zuerst gar nicht aushändigen. Erst auf Nachfrage hat man mir das Dokument zugeschickt mit der bekannten Auflage, es nicht zu veröffentlichen.
Wie gesagt - ich schwöre Dir, dass sachlich etwas ganz Anderes raus käme, wenn Stiftungs-Leute hier im Forum wären. - Bis dahin nehmen wir zur Kenntnis, dass die Carstens-Stiftung Dir aus Deiner Sicht Sachen schickt, um Dir zu stecken, dass ihre eigene Website lügt.
So plump sind die Leute auch wieder nicht, als das sie das offen kommunizieren würden. Sagen wir mal so: es gibt eine Diskrepanz zwischen Werbeaussagen und Testverfahren. Das ist aber nichts neues. Schau dir die Datenbank der Carstens-Stiftung an. Wer will, kann dort immer wieder fündig werden.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was hast du gegen das Zitat der Carstens-Stiftung?
Es sagt etwas aus, was ebenfalls längst abgehakt ist, UND hat nichts mit der Frage zu tun, was bei betroffenen Patienten passiert.
Im Gegenteil: Die möglichen Ursachen für Heilungen werden angesprochen. Wenn man Interesse hat, Kausalitäten zu ermitteln, führt man RCTs durch. So einfach ist das.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dazu benötigt man kein Wirkungsmodell, sondern lediglich ein Testverfahren, das die Behandlung der Homöpahten 1:1 abbildet.
Jetzt sind wir einen SChritt weiter - merci.
Entschuldigung, so werden Studien durchgeführt. Das ist der Standard jeden Testverfahrens. :roll:

closs hat geschrieben: - Die nächste Frage wäre dann:
Wurden Behandlungen auf Niveau "Müller" (ausführliche Anamnese, etc.) per RCT abgebildet?
Die Homöopathie besteht nicht nur aus dem Anekdotenmüller, der zudem noch das Zeitliche gesegnet hat. Das Thema ist viel umfassender und allgemeiner anzugehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#804 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » So 2. Sep 2018, 18:43

sven23 hat geschrieben: Beobachtungsstudien sind zu Ermittlung von Kausalität ungeeignet.
Wie konnte mir ds entgehen. :lol: - Aber sie zeigen WENIGSTENS die Outcomes in einem realen Kontext.

sven23 hat geschrieben:So plump sind die Leute auch wieder nicht, als das sie das offen kommunizieren würden.
Aber HEIMLICH hat man es Dir gesagt?

sven23 hat geschrieben:Wenn man Interesse hat, Kausalitäten zu ermitteln, führt man RCTs durch. So einfach ist das.
Theoretisch richtig - wo sind solche RCTs, die der "Müller-Kategorie" gerecht werden?

sven23 hat geschrieben:Entschuldigung, so werden Studien durchgeführt. Das ist der Standard jeden Testverfahrens.
Man kann also die Behandlung der "Müllers" abbilden, ohne irgendeine Ahnung von HP zu haben?

sven23 hat geschrieben:Die Homöopathie besteht nicht nur aus dem Anekdotenmüller, der zudem noch das Zeitliche gesegnet hat. Das Thema ist viel umfassender und allgemeiner anzugehen.
Da trittst Du offene Türen bei mir ein. - Allerdings befürchte ich, dass bei Dir "umfassender und allgemeiner" was anderes bedeutet als bei mir.

Halten wir fest: Dir ist nicht bekannt, ob Müller-ähnliche Fälle per RCT abgebildet wurden (denn das war die Frage gewesen).

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#805 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » So 2. Sep 2018, 21:01

closs hat geschrieben:Aber das passt wiederum nicht zu Deiner Aussage, dass etwas falsch wäre, wenn es nicht modellierbar ist (so ähnlich hast Du das ausgedrückt).
Jedes Wissen, das nicht systematisch gewonnen wurde, kann nur falsch sein. Ist das missverständlich?

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wissende und Unwissende treten nicht gleichberechtigt zur Abstimmung.
O ja. - Wem sagst Du das. ---- Trotzdem: Dieser Satz stimmt aus Deinem Mund nur dann, wenn man "Wissen" als methodische Größe versteht und nicht also ontische
Das ist konsistent. Wissen kann nur methodisch gewonnen werden, sonst ist es kein Wissen, sondern Fantasie mit Schneegestöber. Es gibt keine Homöopathen, die etwas wissen, was ein Mediziner nicht herausbekommen könnte.

closs hat geschrieben:Was macht man mit Fällen, die man nicht modellieren kann, über die man also in obigem Wortsinn nichts "wissen" kann?
Was macht ein Südafrikaner mit einer Münze in der Hand?
Den Rand halten.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#806 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » So 2. Sep 2018, 22:47

Janina hat geschrieben:Jedes Wissen, das nicht systematisch gewonnen wurde, kann nur falsch sein. Ist das missverständlich?
Allein deshalb nicht, weil "Wissen" in der Wissenschaft genauso definiert wird - also eine Bedeutung, die es in der Alltagssprache nicht gibt.

Janina hat geschrieben: Es gibt keine Homöopathen, die etwas wissen, was ein Mediziner nicht herausbekommen könnte.
Wie sollen Mediziner das können, wenn HP (noch) nicht modelliert werden kann? - Die HP-ler wissen es doch selber nicht genau, sondern bauen auf Erfahrungs--ähm -- Wissen. - Ein ungeplantes Beispiel, wie wissenschaftliche und Alltags-Bedeutung eines Wortes (hier: Wissen) zusammenstoßen können.

Alles geschenkt - soll jeder Worte so definieren, wie er will - mir geht es um Deine Aussage, dass etwas nicht Wirklichkeit sein können, wenn es nicht modellierbar sei - oder habe ich da was falsch verstanden?

Janina hat geschrieben:Was macht ein Südafrikaner mit einer Münze in der Hand? Den Rand halten.
Selbigen wird jeder in Bezug auf Gott halten, wenn es um Wissen geht - deshalb heißt das Ding mit Gott ja auch "Glaube". - Aufhorchen täte man, wenn die Entität eines Phänomens ausgeschlossen werden würde, weil es nicht wissenschaftlich modellierbar ist. - Es kann nicht sein, dass ein Methodik bestimmt, was Entität sein darf und was nicht. - Widerrede?

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#807 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Mo 3. Sep 2018, 06:57

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Jedes Wissen, das nicht systematisch gewonnen wurde, kann nur falsch sein. Ist das missverständlich?
Allein deshalb nicht, weil "Wissen" in der Wissenschaft genauso definiert wird - also eine Bedeutung, die es in der Alltagssprache nicht gibt.
Ich kenne gar keine andere. :P

closs hat geschrieben:Die HP-ler wissen es doch selber nicht genau, sondern bauen auf Erfahrungs--ähm -- Wissen.
Das heißt nur, sie stochern im Nebel UND reden Blödsinn dazu, weil sie das Wort "Wisssen" falsch verwenden.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#808 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mo 3. Sep 2018, 08:15

Janina hat geschrieben:Das heißt nur, sie stochern im Nebel UND reden Blödsinn dazu, weil sie das Wort "Wisssen" falsch verwenden.
Lass es wissenschaftlich richtig sein, was Du sagst: Was ändert das? - Wenn ein Kind nicht weiß, wie der Bewegungsapparat orthopädisch funktioniert, wird es deshalb doch nicht lahm. - Stell Dir mal vor, all die Leute, die das nicht wissen, müssten deshalb im Rollstuhl sitzen - so ist es aber nicht.

Janina hat geschrieben:Ich kenne gar keine andere. :P
Nennt man das Klaustrophilie? :D

Im übrigen ist der Hauptpunkt noch nicht geklärt:
Gibt es aus Deiner Sicht Wirklichkeit/Entität, die wissenschaftlich NICHT modelliert werden kann?

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#809 Re: Homöopathie V

Beitrag von Pluto » Mo 3. Sep 2018, 08:38

closs hat geschrieben:Stell Dir mal vor, all die Leute, die das nicht wissen, müssten deshalb im Rollstuhl sitzen - so ist es aber nicht.
Eine völlig unbrauchbare Analogie.

closs hat geschrieben:Gibt es aus Deiner Sicht Wirklichkeit/Entität, die wissenschaftlich NICHT modelliert werden kann?
Nein, aus meiner Sicht nicht.

closs hat geschrieben: Es kann nicht sein, dass ein Methodik bestimmt, was Entität sein darf und was nicht. - Widerrede?
Und doch ist die Wirklichkeit so transparent, dass wir die Wirklichkeit als Solche erkennen können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#810 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mo 3. Sep 2018, 09:23

Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Stell Dir mal vor, all die Leute, die das nicht wissen, müssten deshalb im Rollstuhl sitzen - so ist es aber nicht.

Eine völlig unbrauchbare Analogie.
Es beschreibt aber die Frage, ob Wirklichkeit abhängig ist von unserer Kenntnis derselben.

Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Gibt es aus Deiner Sicht Wirklichkeit/Entität, die wissenschaftlich NICHT modelliert werden kann?

Nein, aus meiner Sicht nicht.
Möglich - vielleicht sind wir so gebaut, dass wir prinzipiell alles erkennen können, was es gibt. - Aber das ist eine reine Glaubensfrage.

Pluto hat geschrieben:Und doch ist die Wirklichkeit so transparent, dass wir die Wirklichkeit als Solche erkennen können.
DIEJENIGE Wirklichkeit, bei der es so ist, erscheint mir ebenfalls transparent - aber da schwebt ein Zirkelschluss in der Luft.

Gesperrt