sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Ist im Fall Galilei, wie gesagt, auch nicht geschehen. Er wurde sogar von höchster Stelle ermuntert seine Lehre als Hypothese zu vertreten.
Du bist ein Weltmeister im sich etwas schön reden.
Die "Ermunterung" war die Bedingung, dass er überhaupt etwas veröffentlichen durfte.
Wikipedia über Maffeo Barberini (den späteren Urban VIII):
"Seit seiner Erhebung zum Kardinal pflegte er eine freundschaftliche Beziehung zu Galileo Galilei."
Und über Galilei:
"1623 wurde Galileis alter Förderer, Kardinal Maffeo Barberini, zum Papst gewählt (Urban VIII.) […]1624 reiste Galilei nach Rom und wurde sechs Mal von Papst Urban VIII. empfangen, der ihn ermutigte, über das kopernikanische System zu publizieren, solange er dieses als Hypothese behandle"
Urban VIII war ein Freund und Förderer Galileis und hat ihn ermutigt zu publizieren. Das ist einfach Fakt, hat nix mit schönreden zu tun.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Man glaubte aber Beweise für das Weltbild des Aristoteles und Ptolemäus zu haben. So wie man heute glaubt Beweise für den historischen Teil der ET zu haben, was auch nicht der Fall ist.
Schlechter Vergleich. Die ET ist eine der am besten bestätigten Theorien überhaupt. Der Geozentrismus ist tot.
Der Biologe Ludwig von Bertalanffy über die Synthetische Evolutionstheorie:
"Die Tatsache, dass eine derart vage, ungenügend beweisbare und so weit von den in der »strengen Wissenschaft« üblicherweise angewandten Kriterien entfernte Theorie zu einem anerkannten Dogma werden konnte, lässt sich meiner Meinung nur auf soziologischer Grundlage erklären."
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Naja, Null Beweise kann man nicht gerade als erdrückende Beweislast werten.
Der Naturalismus auch in der Ursprungsfrage, ist in Wissenschaftskreisen Mehrheitsmeinung geworden. Und die Kirche hat nicht die Kraft für Konflikte mit diesen Mehrheitsverhältnissen.
Was noch viel wichtiger ist: vor allem nicht die Argumente.
Das ist das geringste Problem. Argumente gibt es zu Hauf. Sie scheut den Konflikt, biedert sich lieber an den Zeitgeist an.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Man übergab ihn mit der Bitte, keine Strafe für Leib und Leben zu verhängen. Dass weltliche Gerichte dann Drecksarbeit verrichteten, steht auf einem anderen Blatt.
Nee, das war die vereinbarte Arbeitsteilung.
Dann hätte man ihn übergeben müssen, mit der Bitte der Entsorgung durch Verbrennen.
Der Gouverneur von Rom hätte doch der gegenteiligen Bitte der Kirche, also keine Strafe für Leib und Leben zu verhängen, nachkommen können, oder?
Aber weltliche Gerichte zu kritisieren, das passt natürlich nicht ins Beuteschema von euch Atheisten…
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Natürlich, bis heute erfährt man in Bildungseinrichtungen das, was die Bildungseinrichtung darunter versteht.
Die Bildungsinhalte sind aber nicht mehr religiös gefiltert, das ist der Unterschied zur voraufklärerischen Bildung.
Selbstverständlich sind sie das! Der Naturalismus, also die
Naturreligion unserer Zeit, hat allein zu gelten.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Naja, was die Ursprungsfrage angeht, weiß sie es doch besser, sie weiß doch um den Schöpfer. Warum also nicht, wie Galilei damals gegen den Geozentrismus argumentierte, gegen den Mainstream der unbewiesenen, albernen Zufallstheorie argumentieren?
Wie gesagt: sehr unpassender Vergleich.
Im Gegenteil! So, wie Galilei gegen den Mainstream argumentierte, weil er von seinen Thesen überzeugt war, die er noch nicht beweisen konnte, an die er aber
glaubte – so könnte heute die Kirche vorgehen. Nur fehlt ihr der Mut dazu, zu ihrem Glauben zu stehen.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Den Heliozentrismus hat man ja nicht der Kirche abgerungen. Er wurde irgendwann schlicht bewiesen. Während die ET auch nach 160 Jahren nicht bewiesen ist, sondern eher schwächer wird.
Was ist denn für dich ein Beweis?
Naja, den Heliozentrismus konnte man quasi mathematisch beweisen. Einen solchen Beweis wird es für die ET sowieso nie geben. Rekonstruktionen der Naturgeschichte entziehen sich mathematischen Beweisen, da geht es maximal um Plausibilität. Aber man könnte die Plausibilität der ET erheblich erhöhen, wenn man zeigen könnte, wie blinde Zufallsprozesse komplexe Organe konstruieren. Mit der Zunahme der Entdeckungen der Komplexität des Lebens, nimmt der Zufallsgedanke an Plausibilität ab.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Nein, das muss kein Nacheinander sein sondern kann parallel geschehen. Denkverbote sind immer nachtelig, Pluralismus dagegen ist förderlich für den Erkenntnisgewinn.
Das Problem ist aber, dass Götter noch nie etwas zum Erkenntnisgewinn beitragen konnten. Woher soll der Optimismus kommen, dass dies heute anders sein soll.
Duch das Formulieren und Aufzeigen von Design-Indizien und indem man das Scheitern ausschließlich natürlicher Erklärungen aufzeigt, kann die Erkenntnis, dass wir keine Zufallsprodukte sind, sondern das Ergebnis von Intelligenz, wissenschaftlich plausibel gemacht werden. Ein gewaltiger Erkenntnisgewinn!
Parallel dazu darf man natürlich weiter die naturreligiöse Zufallstheorie zu flicken versuchen…