SilverBullet hat geschrieben:Sorry, das ist eine engstirnige und dumme Haltung...
Nein, es ist engstirnig und dumm, wenn man seine Prämissen an der eigenen subjektiv-ideologischen Überzeugung ausrichtet. Janina vertritt eine objektivistisch-wissenschaftliche Haltung, indem sie eine Unterscheidung zwischen "Beobachtung" und "Messung" ablehnt, solange eine solche Unterscheidung nicht wissenschaftlich fundamentiert ist.
SilverBullet hat geschrieben:Selbstverständlich unterscheiden sich „Beobachtung“ und „Messung“ und selbstverständlich hat weder das eine noch das andere mit Bewusstsein zu tun...
Die Prämisse ist, dass weder Messung noch Beobachtung etwas mit "Bewusstsein" zu tun haben. Aber inwiefern ist das
selbstverständlich?
Selbstverständlich ist in der Wissenschaft überhaupt nichts. Wir können versuchen, es verständlich zu machen.
Wenn die Messung des Vorgangs sich auf Quantenereignisse bezieht und die Ergebnisse der Beobachtung quantenphysikalische Ursachen haben, dann muss man immerhin auch - wenigstens am Rande und unter ferner liefen - feststellen, dass auch unsere Gehirnaktivitäten letztlich auf Quantenereignissen beruhen. Die Frage wäre dann nur, inwieweit ein Quantensystem ein anderes Quantensystem beeinflusst.
Aber so weit würde selbst ich nicht in meiner Interpretation gehen wollen. Lassen wir also einfach diesen unsäglichen Begriff "Bewusstsein" aus der Diskussion raus!
Ich weiß eh nicht, warum du den unbedingt hier besprochen haben willst.
SilverBullet hat geschrieben:Umgangssprachlich ist es „die Überzeugung dabei gewesen zu sein“...„Ich hab es ja nur beobachtet“. Es ist ein Empfang ohne Verwicklung/Einwirkung...was alles ablaufen muss, bevor man vom „Erkennen/Verstehen eines Experimentausganges“ sprechen kann...
...und du basierst dein wissenschaftliches Weltbild also auf "umgangssprachliche" Aussagen?
SilverBullet hat geschrieben:„die Physik bestätigt, dass Geist die Grundlage der Welt ist“ -> Aua!..
"Geist" ist ein Verlegenheitsbegriff, den schon Planck, Heisenberg und weitere Quantenphysiker in der Nachfolge verwedet haben - für Zusammenhänge, die wissenschaftlich (noch) nicht klar begreiflich sind. Im Sinne der Aussagen Plancks, Heisenbergs, Schrödingers, Dürrs und Zeilingers kann ich den Begriff "Geist" unterschreiben. Wir wissen nur nicht, was das eigentlich ist.
SilverBullet hat geschrieben:Bei „Messung“ werden Daten aufgestellt (kein Erkennen, kein Verstehen von Zusammenhängen),
Das ist Nonsens. Daten ohne den Zusammenhang des Erkennens sind keine Daten. Du sprichst von allgemeiner Wechselwirkung. Eine Messung hat immer ein Erkenntnisziel, sonst ist es keine Messung.
SilverBullet hat geschrieben:Bei „Beobachtung“ kommt es zum Erkennen/Verstehen von Datenzusammenhängen...
...und deshalb ist es das Gleiche wie "Messung"...
SilverBullet hat geschrieben:In der Quantenmechanik (extreme Minimalauflösung) ist es aber doch eigentlich nicht das Erstaunliche, dass sich etwas durch die Messung (materielle Interaktion) verändert, sondern dass man über die Messung nicht darauf schliessen kann, was der Ausgangspunkt ist, so dass es zu der jeweiligen Veränderungsausprägung kommt.
Dein Verständnisproblem basiert auf deinem klassisch-physikalischen Weltbild "kollidierender Teilchen". Aber die Quantenwelt ist eben KEIN Makrokosmos en miniature, sondern ist gänzlich anderer Natur. Hier spielt "Wirkung" eine materialunabhängige Rolle.
Aber zu viele Worte.
Hier geht es um die Frage, inwiefern die Messung selbst mit dem Vorgang interagiert.
Ich würde dir jedenfalls insofern rechtgeben, dass man den irreführenden Begriff "Bewusstsein" (den du allerdings selber hier eingeführt hast) aus der Rechnung rauslassen solle, solange nicht klar definiert ist, worum es sich dabei eigentlich handelt und solange nicht klar ausgeschlossen ist, dass auf einer klaren Definitionsgrundlage hier keine Wechselwirkung stattfinden kann.
Ich habe daher mehrfach den Begriff "Information" verwendet. Bei einer Wechselwirkung wirkt physikalische "Information" im Sinne einer Zustands- oder Eigenschaftsbeschreibung eines Systems auf ein anderes, davon beeinflusstes System. Das ist gänzlich amateriell, was auch die Welleninterferenz belegt. Denn Wellen sind selber amateriell und bedürfen offensichtlich auch nicht per se einer materiellen Trägerbasis, denn sonst dürfte es kein Licht im Universum geben. Die Interferenz ist somit eine Wechselwirkung zweier Wellen, prinzipiell ohne materielle Basis.
Gleiches gilt aber auch für die Wechselwirkung zwischen Teilchen - die ebenfalls nicht materiell im makroskopischen Sinn sind. Es findet ein "Informationsaustausch" ohne materielle Basis statt.
Das ist für uns schwer verständlich, aber daher nicht automatisch esoterisch.