Münek hat geschrieben:Dein "übergeordnetes spirituelles Verständnis" ändert nichts an Deiner Falschaussage
Du meinst also, man könne Theologie sinnvoll ohne spirituelles Verständnis betreiben? - Achtung: Theologie ist etwas anderes als Religions-Wissenschaften.
Münek hat geschrieben:Das Verstehen/Verständnis der biblischen Textaussagen ist die unabdingbare VORAUSSETZUNG, um überhaupt zum Glauben kommen zu können.
Streng genommen ist das falsch - das weiß ich deshalb, weil ich erst die Bibel studiert habe, NACHDEM ich mir darüber klar war, was Gott ist, wenn es ihn gibt.
Du hast allerdings insofern recht, dass die lehrende Anleitung normalerweise die Matrix ist, auf deren Basis man glaubt. - Aber ohne spirituellen Bezug geht das nicht - der muss also unabhängig davon da sein.
Münek hat geschrieben:Wie die Ergebnisse der HKM von Dritten rezipiert werden, kannst Du im Ernst nicht der HKM anlasten.
In der Darstellung der HKM erscheinen vornehmlich Dritte. - Aber auch hier stimme ich Dir auf einer gewissen Ebene zu, weshalb ich in diesem Thread mehrfach darauf hingewiesen habe, dass es unter echten Profis keine weltanschaulichen Auseinandersetzungen gibt. - Ein HKE-Professor kann prinzipiell jederzeit mit einem Kerygmatik-Professor tauschen, weil echte Wissenschafts-Profis wissen, dass sie damit lediglich die Hermeneutik austauschen und somit zu selben Fragen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Münek hat geschrieben:Dass die HAUPTAUFGABE der historisch-kritischen Exegese ohne Einschränkung die INTERPRETATION der Bibeltexte IST, scheint bei Dir völlig untergegangen zu sein.
Aber nur im Rahmen ihrer methodischen Vorgabe, die da heißt: "Was meint ein Textverfasser, wenn man ihn und seine Texte so untersucht, als ginge es um einen normalen antiken Text". - Genau das ist aber NICHT, was mit Apg. 8,30 gemeint ist.
Münek hat geschrieben:Die Erwartung, dass die Herrschaft Gottes auf Erden NAHE bevorsteht, bildete das Zentrum der Botschaft Jesu.
Das war nie die Frage - die Frage war immer, was damit von Jesus gemeint war.
Münek hat geschrieben: Dass ihm die Evangelisten diese Botschaft "in den Mund gelegt haben", die Verkündigung Jesu also unauthentisch ist, gilt als ausgeschlossen.
Sieht so gut wie jeder genauso -aber damit ist nicht die Frage geklärt, was Jesus damit gemeint hat.
Münek hat geschrieben:der renommierte Theologe Theißen geht von einem IRRTUM Jesu aus.
Im Rahmen seiner METHODIK: "Wenn ich meine methodischen Ergebnisse zugrundelege, hat sich Jesus geirrt". - Vergiß nicht: Theißen muss es sich verkneifen, Jesus geistig alias als göttliche Person zu verstehen, weil er sonst gegen seine Methodik verstoßen würde!!!
Münek hat geschrieben:Als die alten Kirchenväter die noch heute verbindlichen Glaubensdogmen formulierten, war von einer HKM als Steigbügelhalter weit und breit nichts zu sehen.
Aber JETZT ist die HKE da - und deshalb wird sie eingebaut. - Zudem Dein Ansatz eh falsch ist: Die (dogmatischen) Glaubenswahrheiten tangieren HKE-Ergebnisse gar nicht. - Es gibt kein Dogma, das per HKE ausgehebelt wäre.
Münek hat geschrieben:die Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der HKM waren ihm damals wohlbekannt.
Genau deshalb wollte er doch die HKE spirituell domestizieren!!! - "Ihr gehört zu uns".
Münek hat geschrieben:Als wissenschaftliche Diziplin bleibt ihr nichts anderes übrig. Entscheidend ist, dass sie die Existenz Gottes weder ausschließt noch einschließt.
Das widerspricht sich. - Man kann nicht gleichzeitig ausschließlich interpretieren, als sei Jesus nur Mensch, und andererseits Göttlichkeit weder ein- noch ausschließen.
"Wir schließen nicht aus, dass es Vögel am Himmel gibt. - Da wir aber nur unter Wasser forschen, forschen wir so, als gäbe es weder Himmel noch Vögel". - Was soll der Quatsch?
Münek hat geschrieben:Apriorifrei heißt, sich Glaubens-Vorannahmen (Glaubens-Prämissen) zu enthalten und die Bibeltexte so zu interpretieren wie andere antike Texte auch. Eine glasklare Vorgabe der "Päpstlichen Bibelkommission", an der es nichts zu rütteln gibt.
Ja - damit die HKE in diesem vor-spirituellen Feld ihre Arbeit macht. - Aber nicht, dass sie in spirituell relevanten Dingen ("Jesus irrte sich") mitmischt.
Wenn ein Handwerker kommtund sagt, er sei für das Fundament und den Keller zuständig, wird keiner erwarten, dass er das Dach decken kann - vor allem wird der Dachdecker irritiert sein, wenn plötzlich jemand auf seinem Dach rumturnt, der selber sagt, dass er Keller-Spezialist ist.
Münek hat geschrieben:Umso weniger verstehe ich, dass Du diesen Mangel ständig als Argument für Deine Glaubenshypothese einbringst.
Weil - um im vorherigen Bild zu bleiben - das Dach so weit oben ist, dass es vom Fundament aus nicht gesehen werden kann. - Ein Kritisch-Rationaler alias HKE-ler ist ein Mensch mit Fernglas, der sagt, dass hinter den Wolken, die seine Sicht behindern, "methodisch" nichts mehr ist - "Fernglas geht nicht weiter - also spreche ich nur von dem, was ich im Fernglas sehe".
Münek hat geschrieben:Das würden zig Millionen Esoteriker unterschreiben.
Wenn man alles, was über den Kritischen Rationalismus hinausgeht, als "esoterisch" bezeichnet, sind es sogar Milliarden.