Homöopathie V

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Janina
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#301 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Mo 11. Jun 2018, 22:17

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das ist bereits ein Ergebnis, das lautet: Freies Würfeln.
Du merkst aber, dass Du von dem, was man als etablierte Wissenschaftlichkeit bezeichnest, MASSSTÄBLICH ausgehst.
Ach, fällt dir das auch schon auf? :o

closs hat geschrieben:Aus eben diesen Praxisgründen plädiere ich nach wie vor für eine retrospektive Studie
Und solange wirst du nie einen Wirkungsnachweis verstehen. Das was du da beschreibst sieht so aus: Die schießt einen Pfeil auf eine Scheunenwand. Anschließend malst du Kreise um den Pfeil und rufst "Treffer!"

closs
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#302 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Di 12. Jun 2018, 08:13

Janina hat geschrieben: fällt dir das auch schon auf?
SChon länger. :D - Aber Du weißt, dass man damit möglicherweise nicht alles erfassen kann, was IST. ---???---

Janina hat geschrieben:Das was du da beschreibst sieht so aus: Die schießt einen Pfeil auf eine Scheunenwand. Anschließend malst du Kreise um den Pfeil und rufst "Treffer!"
Das glaube ich NICHT - um es mal zu übertreiben:

Wenn Du 1000 Fälle von Schnupfen bei einem "Normal-Mediziner" und bei einem HP-Arzt untersuchst, und die ersten 1000 Leute sterben innerhalb von 10 Jahren an Krebs und die zweiten 1000 Leute werden 120 Jahre alt, dann ist dies zumindestens ein Hinweis, dass es bei der Zuordnung "Patient - Arztwahl" Auffälligkeiten gibt. :angel:

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Janina
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#303 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Di 12. Jun 2018, 09:36

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: fällt dir das auch schon auf?
SChon länger. :D - Aber Du weißt, dass man damit möglicherweise nicht alles erfassen kann, was IST. ---???---
Sorry, aber um überhaupt etwas zu erfassen, geht es gar nicht anders.

closs hat geschrieben:Wenn Du 1000 Fälle von Schnupfen...
Mit Märchen kommst du jedenfalls nicht weiter.

JackSparrow
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#304 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Di 12. Jun 2018, 11:00

closs hat geschrieben:Also bspw. 100 Leute mit einer sehr ähnlichen Ausformung der Schizophrenie, richtig? - Dann müsste man diese 100 Leute von einem spezialisierten HP-ler anamnesieren lassen - viele Spezialisten gibt es aber nicht.
Damit erübrigt sich jede weitere Studie. Deutschland hat 82 Millionen Einwohner. In einer repräsentativen Stichprobe der Gesamtbevölkerung ist der Durchschnittspatient tot, bevor er beim Homöopathen auch nur einen Termin vereinbaren konnte.

Nein - man kann ein Wirkungs-Modell widerlegen.
Eine repräsentative Stichprobe der Gesamtbevölkerung heißt repräsentative Stichprobe der Gesamtbevölkerung, weil die Stichprobe für die Gesamtbevölkerung repräsentativ ist. Repräsentativ bedeutet, dass man die gleiche Wirkung beobachtet hätte, wenn die Stichprobe genauso groß wie die Gesamtbevölkerung gewesen wäre.

Wenn Du 1000 Fälle von Schnupfen bei einem "Normal-Mediziner" und bei einem HP-Arzt untersuchst, und die ersten 1000 Leute sterben innerhalb von 10 Jahren an Krebs und die zweiten 1000 Leute werden 120 Jahre alt, dann ist dies zumindestens ein Hinweis, dass es bei der Zuordnung "Patient - Arztwahl" Auffälligkeiten gibt.
Und zwar dass alle Leute, die neben dem Schnupfen noch an einer tödlichen Krankheit litten, den Normal-Mediziner aufsuchten.

closs
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#305 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Di 12. Jun 2018, 17:50

JackSparrow hat geschrieben:Damit erübrigt sich jede weitere Studie. Deutschland hat 82 Millionen Einwohner. In einer repräsentativen Stichprobe der Gesamtbevölkerung ist der Durchschnittspatient tot, bevor er beim Homöopathen auch nur einen Termin vereinbaren konnte.
Genau das ist das Problem - es gibt (gab) nur wenige HP-ler, die das können. - Wie will man da unter den erwähnten Voraussetzungen "repräsentative Studien" machen? - Eben deshalb mein Plan B, wenigstens retrospektive Studien zu machen.

JackSparrow hat geschrieben:Repräsentativ bedeutet, dass man die gleiche Wirkung beobachtet hätte, wenn die Stichprobe genauso groß wie die Gesamtbevölkerung gewesen wäre.
Und wie willst Du das unter obigen Bedingungen anstellen?

JackSparrow hat geschrieben:Und zwar dass alle Leute, die neben dem Schnupfen noch an einer tödlichen Krankheit litten, den Normal-Mediziner aufsuchten.
Und Du meinst, das sei statistisch möglich? - Am Ende kommt raus, dass alle mit Schnupfen zum "Normal-Mediziner" gehen, automatisch eine tödliche Krankheit haben. :lol:

JackSparrow
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#306 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Mi 13. Jun 2018, 03:19

closs hat geschrieben:Wie will man da unter den erwähnten Voraussetzungen "repräsentative Studien" machen?
Überhaupt nicht. Die "Spezialisten" sich nicht repräsentativ für die gesamte Homöopathie, die Schizophreniepatienten nicht repräsentativ für die Gesamtheit aller Schizophreniepatienten und zur angeblichen "Heilung" hat der Besuch beim Homöopathen statistisch ähnlich viel beigetragen wie ein Besuch beim Fliesenleger oder ein Sommerurlaub in Bielefeld.

Und Du meinst, das sei statistisch möglich?
Wenn es statistisch möglich war, dass der gesamte Rest 120 Jahre alt wurde, dann kann es auch eine tödliche Krankheit geben, bei der ein Arztbesuch zu den Leitsymptomen gehört.

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#307 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mi 13. Jun 2018, 09:06

JackSparrow hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Wie will man da unter den erwähnten Voraussetzungen "repräsentative Studien" machen?


Überhaupt nicht.
Genau das ist mein Eindruck - aber dann kann man nicht so tun, als sei HP falsifiziert.

JackSparrow hat geschrieben: zur angeblichen "Heilung" hat der Besuch beim Homöopathen statistisch ähnlich viel beigetragen wie ein Besuch beim Fliesenleger oder ein Sommerurlaub in Bielefeld.
Das kann man MEINEN - aber was bringt das?

JackSparrow hat geschrieben:Wenn es statistisch möglich war, dass der gesamte Rest 120 Jahre alt wurde, dann kann es auch eine tödliche Krankheit geben, bei der ein Arztbesuch zu den Leitsymptomen gehört.
Ich wiederhole:

Wenn 100 oder 1000 Patienten mit Schnupfen jeweils zum HP-Arzt oder Normalo-Arzt gingen und erstere 100 Jahre alt werden und zweitere alle relativ schnell an einer tödlichen Krankheit leiden würden, hinge dies damit zusammen, dass die Patienten, die relativ schnell an einer tödlichen Krankheit leiden würden, unbewusst vorauseilend nicht zu einem HP-Arzt, sondern zu einem Normale-Arzt gehen würden?

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#308 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Mi 13. Jun 2018, 22:15

closs hat geschrieben:Das kann man MEINEN - aber was bringt das?
Bei gleicher Studienlage sollte man doch auch die gleichen Schlussfolgerungen ziehen dürfen.

Ich wiederhole:
Wenn 100 oder 1000 Patienten mit Schnupfen jeweils zum HP-Arzt oder Normalo-Arzt gingen und erstere 100 Jahre alt werden und zweitere alle relativ schnell an einer tödlichen Krankheit leiden würden, hinge dies damit zusammen, dass die Patienten, die relativ schnell an einer tödlichen Krankheit leiden würden, unbewusst vorauseilend nicht zu einem HP-Arzt, sondern zu einem Normale-Arzt gehen würden?
Ich wiederhole: Wenn es möglich ist, dass alle 100 oder 1000 HP-Patienten 100 Jahre alt werden, dann ist es mit gleicher Begründung ebenfalls möglich, dass alle anderen in ihren Symptomen einen Anlass sahen, einen Normal-Mediziner aufzusuchen. Den die 100-Jährigen offensichtlich niemals hatten, da ihr Besuch beim Normalmediziner ansonsten in der Beobachtungsstudie erfasst worden wäre.

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#309 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mi 13. Jun 2018, 22:39

JackSparrow hat geschrieben:Bei gleicher Studienlage sollte man doch auch die gleichen Schlussfolgerungen ziehen dürfen.
Aber nicht die falschen!!! - Die richtigen Schlussfolgerungen aus heutiger Sicht sind, dass eine HP-Wirkung aus wissenschaftlicher Sicht nicht nachgewiesen/bestätigt werden kann.

JackSparrow hat geschrieben:Ich wiederhole: ...
Wie willst Du unter Deinen Umständen jemals untersuchen, wie die gesamt-gesundheitlich verlaufende Entwicklung bei "diesen" und bei "jenen" Patienten verläuft? - Du klingst so, als wäre so etwas nicht machbar.

JackSparrow
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#310 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Do 14. Jun 2018, 06:12

closs hat geschrieben:Die richtigen Schlussfolgerungen aus heutiger Sicht sind, dass eine HP-Wirkung aus wissenschaftlicher Sicht nicht nachgewiesen/bestätigt werden kann.
Wie du selbst mehrfach einräumtest ist die Wahrscheinlichkeit, als Patient auf einen "Spezialisten" zu treffen und geheilt zu werden, verschwindend gering (gemäß deiner Angaben ungefähr in der Größenordnung von 82 mal 10 hoch minus 6).

Die richtige Schlussfolgerung lautet demnach, dass Homöopathie statistisch deutlich wirkungsloser ist als die Möglichkeit, während eines zweistündigen Aufenthalts in der Kneipe eine Spontanheilung zu erfahren.

Tendenz sinkend, da ja jeder vorläufige "Spezialist" nur genau so lange ein "Spezialist" bleiben kann, bis mal an ein paar seiner Patienten keine "Heilung" beobachtet werden konnte.

Wie willst Du unter Deinen Umständen jemals untersuchen, wie die gesamt-gesundheitlich verlaufende Entwicklung bei "diesen" und bei "jenen" Patienten verläuft?
Die gesamt-gesundheitlich verlaufende Entwicklung untersucht man durch eine Beobachtugsstudie und die Wirkung oder Nichtwirkung einer therapeutischen Intervention untersucht man durch eine Interventionsstudie.

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