jaMagdalena61 hat geschrieben:Also anders formuliert: Ich entwickele (mehr) Achtung und empfinde Ehrfucht gegenüber allen Werken des Schöpfers, weil diese ohne Ihn nicht wären;

Magdalena61 hat geschrieben: Mir fällt es schwer, diese so zu erkennen. Denn ich sehe "Gut" UND "Böse", Leben UND Tod, Segen UND Fluch, und diese Beiden sind keine Einheit, sondern Gegensätze.
Gut und Böse sind relativ, nicht absolut. Viele Kinder finden zum Beispiel ihre Eltern "böse", die ihnen verbieten, täglich drei Tafeln Schokolade zu essen und sonst nichts, und sagen das auch lautstark mit viel Empörung. Aber auf der übergeordneten Ebene und dem höheren Verständnis um das Wissen, was ein Mensch braucht, ist ganz klar zu sehen, dass dieses Verhalten der Eltern trotz Protest der Kinder "gut" ist, wenn sie für gesunde Nahrung sorgen. und Schoggi nur zum Dessert.
Leben und Tod, geboren werden und sterben sind nicht Gegensätze, sie sind der Lauf der Welt. Geboren werden ist nicht besser als sterben. Es sind Erfahrungen, die zum Mensch-Sein gehören. Wobei das Geboren-Werden für die meisten massiv traumatischer sein dürfte als das Sterben, nehme ich an.
Segen und Fluch heisst: das, was du glaubst und aussprichst, wird wahr. Glaube versetzt Berge, auch ein Glaube mit destruktiven Inhalten Und mit Goethe gesprochen: Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen. Dies ist Teil unserer Freiheit und unserer Schöpferkraft, die wir von Gott geschenkt erhielten - ein sehr schönes Geschenk, finde ich. Denn wo wäre Freiheit, wenn da nicht auch die Freiheit wäre, Blödsinn zu machen?
Fazit: unsere Welt mit ihren Gegensätzen ist von Gott als solche gewollt; ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, die Gegensätze zu bewerten, was oft absurd wäre; sondern die Welt mit allem, was sie ist, anzunehmen als Werk Gottes. Tag ist nicht besser als Nacht, Schlafen ist nicht besser als Wachen, Fasten ist nicht besser als Essen, feiern ist nicht besser als weinen... aber jedes dieser Dinge hat seine ihm angemessene Zeit.
grüsse, barbara