PeB hat geschrieben:Dann, Herr Wissenschaftler

, lass es mich anders ausdrücken:
Wissenschaft will die Welt erklären.
Ja, und Mathematik will korrekt angewendet werden - schließlich kursieren ja schon mehr als genug pathetische Trugschlüsse in der Welt umher. Stimmts?
PeB hat geschrieben:Wenn die Welt Gottes Schöpfung ist, [...]
HAAAALT! STOP! STOP! STOP! Nicht so schnell, Herr Wissenschaftler, wollen wir doch nicht beginnend mit dem Wörtchen "Wenn" eine bloße Spekulation ins Rennen schicken.
Oder vielleicht doch?
Denn ebenso könnten wir rein spekulativ annehmen, dass...
wenn (!!!) unser Universum von einem unvorstellbar großen Hasen ins Dasein gepupst wurde, es sich mit an grenzend hoher Wahrscheinlichkeit um keine designte Struktur handelt.
Zudem lassen sich "Wenn-Argumente" einfach umdrehen, darum sie im Ringen um weitere Erkenntnisse bestenfalls unbrauchbar sind.
PeB hat geschrieben:Wenn die Welt Gottes Schöpfung ist, dann berührt Wissenschaft für einen gläubigen Menschen auch Gott - [...]
Nö, denn
wenn sich dieser >Wenn-Fall< bestätigen ließe, sind naturwissenschaftlich nicht nur mehr Gottglaubende davon berührt - um bei dieser Formulierung zu bleiben.
PeB hat geschrieben:Oder kann man nach deiner Ansicht nicht gleichzeitig gläubig sein und Wissenschaft betreiben?
Doch, doch, aber halt mit dem Manko einer gewissen Befangenheit.
PeB hat geschrieben:Oder ist beides voneinander getrennt, so als sei die Weltsicht der Wissenschaft gottlos?
Sich ergebnisoffen zu halten, reicht völlig aus.
Aber wie gesagt; was für ein bereits Gottglaubender kann das schon?
PeB hat geschrieben:Die Wissenschaft (im engeren Sinne die Naturwissenschaft) argumentiert gottfrei, sie ist aber deswegen nicht gottlos.
Doch, nur wissen die das noch nicht.
PeB hat geschrieben:Nochmal was ich bereits gesagt habe:
Es gibt unterschiedliche Erkenntniswege, aber letztlich nur eine Erkenntnis, die ich mal als Wahrheit bezeichnen möchte.
Suche besser nach Wirklichkeiten, statt nach Wahrheiten.
PeB hat geschrieben:Wenn Glaube ein [...]
Ja, und wenn Unglaube ein [...].
Können wir dieses alberne "Wenn-Gedöhns" nicht mal beiseite lassen, bitte?
Also, Du hattest ja bereits mehrmals ausgeführt, berichtigungswillig zu sein, wenn denn die Argumente für und wider betr. der Gotteshypothese entsprechend schlüssig sind.
Und genau mit solchen Argumenten möchte ich Dich nachfolgend beehren.
Sei aber dann auch vorbehaltslos aufrichtig zu Dir selbst und mehr noch, unerschrocken gegenüber sich dem dann anbietenden Paradigmenwechsel.
Es gibt zwar viele gute bzw. schlüssige Argumente wider der Gotteshypothese, möchte ich es aber im Einstieg erst mal bei der Frage belassen, dass wenn Gott über der Zeit stehen (können) sollte, er sich aber auch in moralischer Hinsicht in einer übergeordneten Position befinden kann.
Denn wenn Letzteres nicht zutrifft bzw. nicht zutreffen kann, haben sich sonstige Hoheitsstellungen gleich mit erledigt.
Daher meine Frage im Konkreten: Wenn Gott denn tatsächlich der Urheber der Welt sein sollte, dann gilt das auch für alle moralischen Kriterien (nicht morden, rauben, vergewaltigen, lügen etc. etc. etc.).
Und genau um diese Kriterien geht es, denn;
sind diese auch dem lieben Gott übergeordnet?
Wenn "ja", dann kann uns Gott völlig egal sein, weil wir Erdlinge uns in dem Fall ebenso an diese dann höhergeordneten Kriterien ausrichten und halten müssten.
Wenn aber Gott aller moralischen Kriterien übergeordnet ist, dürfte er dann jenseits aller Legitimität nach Belieben morden, rauben, vergewaltigen, lügen u.s.w., ohne dabei als barbarisch zu gelten, oder ihn so zu empfinden?
Du magst doch Herausfordrungen, oder?
Hier kannst Du dich einer Solchen annehmen und dich ebenso dabei frei von logischen Zirkel, Quantitäs- und Autoritätsargumenten sowie emotionalen Schwächeanfälle halten.
Oder ziehst Du es eher vor, wenn Du Argumente nicht erfolgreich angreifen kannst, dann halt den Argumentierenden angehst?
Wie auch immer; sei jedenfalls lieb gegrüsst, was ich aus mir heraus freiwillig mache, und nicht, weil jemand Anderer das so haben will,
Josi
