Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

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Rembremerding
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#21 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Rembremerding » So 6. Okt 2013, 08:29

Hallo und einen schönen Tag des Herrn, Gottes Segen für euch! :)

Christus Jesus lebte in Israel und sprach zu Juden. Deshalb liegt die Antwort in der Art und Weise, wie Juden solche zeitlichen Angaben machten. Sie zählten nämlich angebrochene Tage als ganze Tage (inkl. der Nächte). Wenn der Herr von 3 Tagen sprach und am Sonntagmorgen auferstanden ist, dann sind es nach jüdischer Rechnung von Freitag bis Sonntag drei einzelne Tage. Er lag zwar nicht zu allen Stunden dieser Tage im Grab, es wurden nach jüdischer Zeitrechnung trotzdem 3 Tage (und 3 Nächte) gezählt.

Die Juden rechneten so, wie folgende Beispiele zeigen:
Zwischen dem Erstlingsfest und dem Pfingstfest sollten die Juden nach Lev 23,15–16 sieben ganze Wochen zählen. Im gleichen Zug wird von 50 Tagen gesprochen, nämlich von einem „Tag nach dem Sabbat“ bis zum anderen „Tag nach dem Sabbat“, sieben Wochen später. In unserer Zeitrechnung würden wir 49 Tage dafür veranschlagen, die Juden zählten jedoch 50 Tage.
Esther. Sie bat die Juden, 3 Tage und 3 Nächte für sie zu fasten (Est 4,16). Aber sie ging bereits an diesem besagten dritten Tag zum König (Est 5,1). Nach unserer Rechnung wären noch keine 3 Tage voll gewesen, nach jüdischer Rechnung aber schon.
In Bezug auf die Auferstehung des Herrn wird mehrmals gesagt, dass er am dritten Tag auferstehen sollte (Apg 10,40; 1. Kor 15,4). Der Herr formulierte dies selbst so (Mt 20,19; Lk 24,46) und spricht an anderer Stelle von 3 Tage und 3 Nächten. Er berücksichtigt darin die jüdische Berechnung, denn sonst hätte er sagen müssen, dass er am vierten Tag auferstehen würde.
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Schmuel

#22 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Schmuel » So 6. Okt 2013, 11:07

Rembremerding hat geschrieben:Hallo und einen schönen Tag des Herrn, Gottes Segen für euch! :)

Christus Jesus lebte in Israel und sprach zu Juden. Deshalb liegt die Antwort in der Art und Weise, wie Juden solche zeitlichen Angaben machten. Sie zählten nämlich angebrochene Tage als ganze Tage (inkl. der Nächte).
Die Frage müsste doch auch lauten ob die Auferstehung nach 3 Tagen, oder am dritten Tag stattfand.
Dann wäre Tag 1: Freitag
Tag 2: Freitag abend nach Sonnenuntergang(den der Tag endet und beginnt bei Sonnenuntergang, so wie im Jüdischen Kalender)
Tag 3: Am Schabbatausgang(Samstag abend nach Sonnenuntergang)
Interssant ist auch das als man Jeschua salben wollte am Sonntag morgen das Grab bereits leer war. Ich bezweifle das sie ihn nur um minuten verpasste hatten.

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Andy
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#23 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Andy » So 6. Okt 2013, 12:32

Hi Schmuel...schön mal wieder von Dir zu hören :wave:
Schmuel hat geschrieben:Die Kirche legt es so auch das Jeschua das Pessachlamm sei......
Die Schrift aber auch.
Joh 1,29 hat geschrieben: Siehe, das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt
1 Petr. 1 18-19 hat geschrieben: Denn ihr wißt ja, daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus, als eines makellosen und unbefleckten Lammes.
In diesem Sinne steht das Blut des Lammes symbolisch für das Kreuz.
Schmuel hat geschrieben:Doch weis hier überhaubt jemand für was das Pessachlamm steht? Nach meinem Wissen steht es Götzendienst in Ägypten. ......?
Das glaube ich nun eher gar nicht.
Natürlich erinnert das Passalamm mit den ungesäuerten Broten auch an den Auszug, die Erstgeburt sowie die Bitteren Kräuter an das bittere Leben in der Sklaverei. Doch genauso wie dem Passalamm kein Knochen gebrochen werden durfte, wurde auch Jesus kein Bein gebrochen.
Und der Heiligtumsdienst im AT mit den Opferungen weist ausschließlich auf das vollkommene Opfer Christi hin welches einzig in der Lage ist am Jom Kippur Versöhnung zu erwirken. Hier hat das rein gar nichts mehr mit Ägypten zu tun.

Gruss
Andy
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Schmuel

#24 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Schmuel » So 6. Okt 2013, 13:08

Andy hat geschrieben:
Schmuel hat geschrieben:Die Kirche legt es so auch das Jeschua das Pessachlamm sei......
Die Schrift aber auch.
Schalom Andy

Lamm G-ttes OK, keine Frage, doch verglichen mit dem Pessachlamm, sagt die Schrift des NT nichts dazu. Ganz im Gegenteil, Du kommst darauf auf Grund Auslegungen der Kirche. Und aus meiner Sicht ist dies nicht miteinander vereinbar.
Ausserdem wenn ich lese komme ich zum Schluss das Jeschua unmöglich am 14. Nissan hingerichtet worden ist. Denn genau an diesem Abend isst man das Pessachlamm, wie auch Jeschua.(Abendmahl)
Korban wird nur als opfer übersetzt, heisst aber eigentlich Hingabe. Jeschua gab sich G-tt, bis in den Tod, hin. "Nicht" G-tt opferte seinen Sohn, sondern Jeschua gab sein Leben. Freiwillig!!!
Lamm G-ttes, steht für die 100%ige Hingabe zu G-tt. Wenn man es aber nur als 100%iges "Opfer" betrachtet, scheint mir es zu kurzsichtig.

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Magdalena61
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#25 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Magdalena61 » So 6. Okt 2013, 13:58

Andy hat geschrieben:Hi Schmuel...schön mal wieder von Dir zu hören :wave:
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr :!: es mich freut, dass einer meiner Träume nun ENDLICH... wahr zu werden scheint.

4religion... ein Ort der Begegnung (nicht nur) für Gläubige mit unterschiedlichem geistlichem Hintergrund. :D
Gelebte Ökumene Joh. 17, 20-21--- wobei die individuelle geistliche Identität eines jeden Teilnehmers zu respektieren ist.

Der lebendige Gott hat uns- jeden Einzelnen der Gläubigen- berufen und in den Dienst genommen. Aber Er hat uns in teilweise völlig verschiedenen "Lagern" ausgebildet, daher die Unterschiede in Theorie und Praxis des Glaubens.

Und nun... machen wir Schwerter zu Pflugscharen, bitte! Mi. 4, 2-3
LG
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Andy
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#26 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Andy » So 6. Okt 2013, 14:09

Schmuel hat geschrieben:Ausserdem wenn ich lese komme ich zum Schluss das Jeschua unmöglich am 14. Nissan hingerichtet worden ist. Denn genau an diesem Abend isst man das Pessachlamm, wie auch Jeschua.(Abendmahl)
Und warum kann der 14. Nisan nicht der bereits angefangene Freitagabend sein der auch gleichzeitig der Todestag Christi am nächsten Nachmittag ist? Nach unserer Zeitrechnung funktioniert das natürlich nicht….nach der jüdischen aber sehr wohl.
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#27 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Magdalena61 » So 6. Okt 2013, 14:10

Schmuel hat geschrieben:Die Frage müsste doch auch lauten ob die Auferstehung nach 3 Tagen, oder am dritten Tag stattfand.
Dann wäre Tag 1: Freitag
Tag 2: Freitag abend nach Sonnenuntergang(den der Tag endet und beginnt bei Sonnenuntergang, so wie im Jüdischen Kalender)
Tag 3: Am Schabbatausgang(Samstag abend nach Sonnenuntergang)
In der Tat, es gibt Verse, die besagen: "Am dritten Tag".
Z.B.
Mt. 17, 22-23(Luther): Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen.
Apg. 10,40 (Luther): Den hat Gott auferweckt am dritten Tag...
Dagegen
Mt. 12,40(Luther): Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
Von Freitagabend bis Sonntagfrüh sind es nur zwei Nächte.
Und:
Mk. 8,31 (Luther): Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.
*grübel*... für mich sind das zwei unterschiedliche Aussagen/ Zeitangaben.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Schmuel

#28 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Schmuel » So 6. Okt 2013, 14:34

Andy hat geschrieben:
Schmuel hat geschrieben:Ausserdem wenn ich lese komme ich zum Schluss das Jeschua unmöglich am 14. Nissan hingerichtet worden ist. Denn genau an diesem Abend isst man das Pessachlamm, wie auch Jeschua.(Abendmahl)
Und warum kann der 14. Nisan nicht der bereits angefangene Freitagabend sein der auch gleichzeitig der Todestag Christi am nächsten Nachmittag ist? Nach unserer Zeitrechnung funktioniert das natürlich nicht….nach der jüdischen aber sehr wohl.
Nein, deine These geht nicht auf. Denn das Pessachlamm isst man nur am 14. Nissan(der Abend nach Sonnenuntergang und nach dem 13. Nissan). Und es muss bis zum morgen(14. Nissan) aufgegessen sein und die Reste verbrannt werden. Selbst wenn Jeschua am 14. Nissan Nachmittags hingerichtet worden wäre, das Pessachlamm wurde schon gegessen. Das ist wie Du weist nicht der einzigste Grund warum ich Jeschua nicht mit dem Pessachlamm vergleiche, oder vergleichen kann und daher auch nicht will. Die müssen dann ja unglaublich gerannt sein. Denn es steht im Matthisjahu Kapitel 27 das es um die 6 Stunde dunkel wurde. Da hing Jeschua aber schon eine weile anm Pfahl. 6. Stunde am Tag? Der Tag von Sonnenaufgang bis Untergang = 12 Stunden. Die Halachische Stunde ergibt sich durch 12.
Ich weis nicht die Uhrzeit an jenem Tag wann die Sonne aufging und unterghing, aber es war um die Mittagsstunde und nicht erst am Nachmittag. Wir können davon ausgehen das es am Vormittag war.

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Andy
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#29 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Andy » So 6. Okt 2013, 14:43

Die müssen ja gehetzt sein. denn es steht im Matthisjahu Kapitel 27 das es um die 6 Stunde dunke wurde.
Das stimmt aber nicht. Es war die neunte Stunde = drei Uhr Nachmittags jüdischer Zeitrechnung. Das wird auch an anderer Stelle durch "zwischen den Abenden" bestätigt (Höhepunkt der Sonne-beginnt sich zu neigen = erster Abend = ca. 12Uhr / Sonnenuntergang = zweiter Abend = ca.6 Uhr) =So habe ich es mir aus dem damaligen Sprachgebrauch heraus erklären lassen.

Gruss Andy
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

Schmuel

#30 Re: Drei Tage und drei Nächte kontra Ostertradition

Beitrag von Schmuel » So 6. Okt 2013, 15:01

Magdalena61 hat geschrieben: Dagegen
Mt. 12,40(Luther): Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
Von Freitagabend bis Sonntagfrüh sind es nur zwei Nächte.
Und:
Mk. 8,31 (Luther): Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.
*grübel*... für mich sind das zwei unterschiedliche Aussagen/ Zeitangaben.
LG
Ich habe im Propheten Jona noch einmal im Hebräischen Text nachgeschaut. Tatsache steht dort:
...schloscha jamim uschloscha leylot... 3 Tag und 3 Nächte.
Jedoch ist überliefert das Jeschua am Freitag hingerichtet wurde, und am ersten Tag auferstanden ist. Das wäre am 3. Tag.
Nach 3 Tagen und 3 Nächten wäre tatsächlich ein argument das Jeschua am 14. Nissan hingerichtet worden wäre. Denn das Leiden von Jeschua + den Tod und Auferstehung am Morgen (die aufzählung im MK)des ersten Tages, ergäbe 3 Tage und 3 Nächte. Das wäre möglich. Jedoch nicht im zusammenhang mit dem Pessachlamm.

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