Sehe ich wirklich anders: Jeder der glaubt, vertritt natürlich seinen, die eigene Identität bildenden Standpunkt. Wenn er dort Wurzeln schlägt, entstehen feste Dogmatiken, Denksysteme, Religionen, welche ihn an DIE WAHRHEIT ketten. Dort endet der Weg. So stellt "man" dann Gott ein "Zeugnis" aus. Der eine sagt dann: "Gott ist so und so!", der andere "Gott ist dies und das!"janosch hat geschrieben:Ja natürlich kann das Ändern, aber trotzdem diese Aussagen wird nicht daran gerüttelt , also gar nicht! Und wenn ein Gott oder dessen Bild hat, dann sollte der mensch irgendwann sich FESTlegen , und sein Zeugnissen entsprechend ausfallen, was meist du?
Das ist mir alles ein paar Schuhnummern zu groß. Ich halte das oft für vermessen, weil Glaube nie Wissen wird. Meine Aufgabe sehe ich nicht darin, Gott ein Zeugnis auszustellen, und auch nicht darin, etwas Falsches zu bezeugen, nur weil ich momentan anders über Gott denke als vor 10, 20, 30, 40 oder 50 Jahren - und ständig etwas "bezeugt" habe, was ich später nicht mehr "bezeugen" konnte.
Auch die Idee der Missionierung schießt sich ins eigene Knie, wenn man "irgendwann" eine Festlegung von anderen erwartet, weil man ja nur die Festlegung auf DIE WAHRHEIT meint, die man selbst erkannt zu haben glaubt. Der Preis den ich an meine Theologie zahle um Frieden zu stiften ist, kleine Brötchen zu backen und die Finger von DER WAHRHEIT zu lassen. Die Wahrheit überlasse ich Jesus und bin auf dem Weg hinter ihm her - ohne an irgendetwas Wurzeln zu schlagen, weder am Reichtum noch an einer Glaubensgemeinschaft oder Religion, noch an deinen Erkenntnissen. Ich lege mich nicht fest, ich folge der Spur, so gut oder schlecht ich sie momentan erkennen kann. Die Idee der Überzeitlichkeit Gottes hat sich "zu Ende gedacht" als falsche Fährte herausgestellt, weil sie die Liebe zur Unmöglichkeit macht. Da muss ich mich entscheiden zwischen dem jesuanischen Doppelgebot und dieser Idee, wenn ich on track bleiben will.