Stellung von Jesus für Christen

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Hexenjagd
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#91 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Hexenjagd » Do 31. Mai 2018, 20:00

Novalis hat geschrieben:Das Problem ist aus jüdischer Sicht die Gleichstellung Jesu mit Gott.
Wie ist der Satz gemeint?

mfg
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,

Novas
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#92 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Novas » Do 31. Mai 2018, 20:02

jose77 hat geschrieben:
Das Problem ist aus jüdischer Sicht die Gleichstellung Jesu mit Gott.
Das ist nicht das einzige Problem, aber sicher sehr schwerwiegend.

Ich habe teilweise jüdische Familienwurzeln übrigens :thumbup: vor einigen Jahren spielte ich mit dem Gedanken zum Judentum zu konvertieren, weil die Religion mit meiner geistig-seelischen Disposition und Mentalität übereinstimmt, aber das wäre albern, denn Gott hat mich auf einen anderen Weg geführt. Wenn es meine Bestimmung wäre Jude zu sein, dann wäre ich es. Den Islam empfinde ich als passende Alternative. Die „Affinitäten der Psyche“ spielen bei der Entscheidung für eine Religion sicher eine zentrale Rolle. In meinem Falle gibt es eine geistige Verwandtschaft mit der islamischen Erscheinungswelt. Das ist eben so und kann ich auch nicht ändern.
Zuletzt geändert von Novas am Do 31. Mai 2018, 20:12, insgesamt 2-mal geändert.

Helmuth
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#93 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Helmuth » Do 31. Mai 2018, 20:10

jose77 hat geschrieben: Und beim Gericht nach dem Tode, da wird jeder nach seinen Taten gemessen. Glaube an Gott führt zu diesen Taten.
Und jede Seele wird erkennen, was falsch lief. Und die Schmerzen es zu wissen, aber es nicht mehr Rückgängig machen zu können wird die Seele peinigen und beschämen.
Gut du glaubst an die Auferstehung, dann haben wir etwas gemeinsam. Denn es sollte klar sein, dass die Gerechtigkeit auf einer durch Sünde zerfressenen Welt unmöglich erreicht wird.

Aber wie soll das geschehen? Wer richtet die Sachen? Wie stellst du dir das Gericht vor? Und woher weiß du, dass deine Seele überleben wird? Hast du denn bislang nicht gesündigt?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Novas
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#94 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Novas » Do 31. Mai 2018, 20:14

Wenn die Christen alle Sonderlehren aufgeben und aufhören aus der Reihe zu tanzen, dann bleibt nur noch der reine Monotheismus übrig und die Kinder Abrahams werden vereint sein :thumbup: “We all believe in the same God. I believe in a society in which people can live like human beings on the basis of equality” (Malcolm X, A Life of Reinvention)

Zuletzt geändert von Novas am Do 31. Mai 2018, 20:25, insgesamt 2-mal geändert.

jose77
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#95 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von jose77 » Do 31. Mai 2018, 20:21

Prediger 12:14
[14]Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.

Weitere Details sind uns verborgen. Vielleicht hast du mal das Video über Nathan gesehen, dem jungen der klinisch Tod war. Er beschreibt was er gesehen hat. Und so ähnlich stelle ich es mir vor.

Gott sagt er vergibt wenn du deine Sünden aufrichtig bereust und sie nicht wiederholst.
Grüsse von Jose


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Helmuth
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#96 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Helmuth » Do 31. Mai 2018, 21:37

jose77 hat geschrieben: Gott sagt er vergibt wenn du deine Sünden aufrichtig bereust und sie nicht wiederholst.
Ja, und wir stehen wieder am Anfang. Wer bezahlt? Gottes Gerechtigkeit verlangt das. Gott vergibt aber er straft auch. Womit wir wieder beim Opfer sind. Sorry, aber solange du dich weigerst für deine Sünde auch geradezustehen, ist dein Freispruch reine Illusion, dein Wunschdenken eben, und eine Ungerechtigkeit anderen gegenüber, dass du damit so billig davonkommst.

Und es gibt keine Ungerechtigleit bei Gott, niemals. Also wenn du nicht akzeptierst, dass Jesus für dich bezahlt hast, wirst du selbst bezahlen. Glaub mir, das überlebt keiner.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

jose77
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#97 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von jose77 » Do 31. Mai 2018, 21:52

Das ist deine Theologie, nicht meine. Wenn jemand bezahlen muss, dann ich für meine Taten. Und wenn ich Gottes Gnade würdig bin, dann vergibt er mir.
Aber ich wälze meine Sünden nicht auf andere ab, sondern stehe aufrichtig dazu.
Grüsse von Jose


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Novas
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#98 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Novas » Do 31. Mai 2018, 21:55

jose77 hat geschrieben:Gott sagt er vergibt wenn du deine Sünden aufrichtig bereust und sie nicht wiederholst.
Christen wollen mit dem Kreuz Jesu Christi deutlich machen, dass die Liebe Gottes den Weg der tiefsten Erniedrigung geht, damit wir leben können. Erst mit dem Wort vom Kreuz (1Kor 1,18), so lautet die Behauptung des christlichen Glaubens, kann man die Liebe Gottes in ihrer ganzen Tiefe verstehen. So weit, so gut :) Was jedoch übersehen wird: die Kreuzestheologie geht auf Paulus zurück. Bei Jesus ging es stattdessen um die frohe Botschaft von der Gegenwart des Reiches Gottes (nicht etwa um die Heilsbedeutung des Leidens und Sterbens Jesu Christi).

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“
Im Anfang war nicht das Wort des Paulus, sondern die Worte und Vision des Jesus von Nazareth. Die paulinische Kreuzestheologie ist nachjesuanisch. Für Jesus kommt offenbar alles darauf an, dass uns das Reich Gottes erreicht, dass wir uns in das Reich Gottes hineinziehen lassen (Mt. 12,28/Lk. 11,20) und darin liegt für ihn die Quelle des Heils nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern für die ganze Welt. Man muss sich bewusst machen, dass viele Christen der paulinischen Deutung (!) folgen. Das Leben Jesu kann auch ganz anders verstanden werden: nicht Jesu Leiden und Sterben haben eine heilvolle Bedeutung, sondern sein Evangelium von der Gegenwart des kommenden Gottesreiches, welches der absolute Inbegriff allen Heils ist (so gesehen war und ist die Jesusbewegung eine „messianische Bewegung“)

An dieser Stelle könnte man fragen: warum kommt für viele Christen eigentlich Paulus, der paulinischen Interpretation, eine derart große Autorität zu? Manche Historiker nennen Paulus den Erfinder des Christentums. Geht es nun um Paulus oder um Jesus.
Zuletzt geändert von Novas am Do 31. Mai 2018, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.

jose77
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#99 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von jose77 » Do 31. Mai 2018, 22:03

Was war zuerst? Paulusbriefe oder die Evangelien?
Und wer hat die Evangelien wirklich geschrieben?
Grüsse von Jose


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Novas
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#100 Re: Stellung von Jesus für Christen

Beitrag von Novas » Do 31. Mai 2018, 22:08

Man könnte das Christentum auch Paulinismus nennen 8-) m.E. macht es Sinn das paulinische Christentum vom jesuanischen Christentum zu unterscheiden. Du fragst nach der Stellung Jesu für Christen, aber dann stellen Christen immer nur die paulinische Sichtweise dar, so als wäre das die einzig denkbare Möglichkeit. Wie kann das Paulinische wichtiger sein, als das Jesuanische? Jesus wurzelte mit seinem Leben und seiner Verkündigung tief in der jüdischen Tradition.

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