R.F. hat geschrieben:Aber er <Kant> war nicht derart verbissen dogmatisch wie die heutigen Evolutionisten.
Das ist schlicht richtig erkannt.
R.F. hat geschrieben: Gernot Grube: Das große Licht kam von den Geistern. Eine neue These zur Inspiration der kritischen Wende Kants durch Swedenborg.
Das wusste ich nicht, aber es passt zu Kants (mindestens) später Phase, in der er deutlich gemacht hat, dass es ihm um die Grenzen der Vernunft ging, um den Blick auf Darüberhinaus-Gehendes frei zu legen.
Kant wird aus Absicht oder Unvermögen gerne missverständen - siehe bspw. Metaphysik: In seinen Ausführungen zur Metaphysik richtet er sich geradezu aggressiv gegen diejenigen, die Metaphysik systematisch erfassen wollen - "Geht nicht", meint Kant. - Aber er tut es NICHT deshalb, weil er damit die Metaphysik entsorgen will, wie man es heute kritisch-rational gerne tut ("nicht falsifizierbar, also nicht relevant"), sondern um zu zeigen, dass die menschliche Vernunft nicht an die Metaphysik hinreicht - also im Grunde das Gegenteil.
Interessant ist übrigens, dass Kant zwischen "Vernunft" und "menschlicher Vernunft" unterscheidet - auch darauf verzichtet man heute fatalerweise.