Wie ist das zu verstehen?1. Kor. 2, 14+15
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden 15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt
Dazu muss man zuerst sehen, was Paulus unter "natürlichem Denken" versteht. Es ist das, was die Griechen zu seiner Zeit entwickelt haben und was die Grundlage zu dem ist, was heute Naturwissenschaft ist.
Logik, Messbarkeit, Objektivität, Wiederholbarkeit, Mathematik, das sind die Grundelemente des natürlichen Denkens und die Grundelemente der Naturwissenschaft. Sie ist die Krone des natürlichen Denkens.
Aber eines fehlt in der Methodenliste der Naturwissenschaft und auch in dem, was natürliches Denken als wesentlich ansieht: Der Glaube. Nicht, dass der natürlich denkende Mensch keinen Glauben hätte, aber der Glaube wird nicht als wichtig angesehen.
Und deswegen kommt Paulus auch zu seiner Aussage in Vers 14. Der natürlich denkende Mensch kann Gott, den Geist Gottes und das, was Gott tut nicht erkennen, nicht wahrnehmen, es ist ihm eine Torheit.
Aber der geistlich denkende Mensch, der den Glauben einbezieht, weiß:
Die Existenz Gottes kann ich nicht berechnen und nicht messen, aber ich kann sie erspüren, ich kann sie fühlen. Die Auferstehung von den Toten kann ich nicht beobachten und nicht verstehen, aber ich kann sie als Licht der Hoffnung in meinem Herzen bemerken, die Liebe, die Gott mir entgegenbringt, kann ich nicht messen und nicht logisch herleiten, aber ich kann sie als Wärme, Geborgenheit und Freude in mir erkennen.