Biblische Vorhersagen, insbesondere die der Offenbarung werden zwar von den meisten Theologen und Historiker abgelehnt. Doch es gibt vorwiegend unter Theologen in Ländern mit Bürgern anglo-keltischer Abstammung immerhin einige, die von der Echtheit biblischer Prophezeiungen ausgehen.
Wie deuten diese die Vorhersagen?
Zu Paulus’ Zeit glaubten einige Thessalonicher offenbar, dass die vorhergesagte Großwende bereits zu ihrer Zeit gekommen sei - von ihnen unbemerkt. Paulus beruhigte die aufgebrachte Gemeinde mit folgenden Worten.
Da ist aus 2. Thessalonicher 2,1-4 (Luther) zu schließen:
Aber der Zukunft halben unsers HERRN Jesu Christi und unsrer Versammlung zu ihm bitten wir euch, liebe Brüder,
2 dass ihr euch nicht bald bewegen lasset von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als von uns gesandt, dass der Tag Christi vorhanden sei.
3 Lasset euch niemand verführen in keinerlei Weise; denn er kommt nicht, es sei denn, dass zuvor der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, das Kind des Verderbens,
4 der da ist der Widersacher und sich überhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, also dass er sich setzt in den Tempel Gottes als ein Gott und gibt sich aus, er sei Gott.
Dieser Politiker soll auf dem Territorium des Römischen Reichs zur Macht kommen. Das schließen die Theologen aus Daniel 2,40-43 (Luther):
Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn gleichwie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, also wird es auch diese alle zermalmen und zerbrechen.
41 dass du aber gesehen hast die Füße und Zehen eines Teils Ton und eines Teils Eisen: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird von des Eisens Art darin bleiben, wie du es denn gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.
42 Und dass die Zehen an seinen Füßen eines Teils Eisen und eines Teils Ton sind: wird's zum Teil ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.
43 Und dass du gesehen hast Eisen und Ton vermengt: werden sie sich wohl nach Menschengeblüt untereinander mengen, aber sie werden doch nicht aneinander halten, gleichwie sich Eisen und Ton nicht mengen läßt.
Über die Machtfülle des Herrschers ist in Offenbarung 13,1-10 zu lesen. Wobei in diesem Text nicht streng nach Person und Staat unterschieden wird. Erst am Ende des 13. Kapitels wird auf die “Kennzahl†dieses Herrschers hingewiesen.
Unterstützt wird dieser Macht-Politiker von zehn weiteren europäischen Staatsoberhäuptern. Im Gegensatz zu früheren Versuchen, die Einheit des Römischen Reichs wieder herzustellen, kommt das Bündnis weitgehen gewaltfrei, allerdings nur mittels eines “Eingriffes von außen†zustande.
Zu einem solchen Bündnis - ein militärisches - ist es nach dem fünftem Jahrhundert nicht gekommen. Dass die Einigung Europas fast täglich angemahnt wird, weiß man aus den Nachrichten. Wohl den meisten Politikern dürfte die Notwendigkeit dafür bewusst sein.
Für die Echtheit der Vorhersagen sprechen mehrere Überlegungen, zum Beispiel der Zerfall und die danach folgenden Versuche, die Einheit des Römischen Reiches wieder herzustellen. Diesen Verlauf der Geschichte vorherzusehen, konnte kein Mensch. In anderen Teilen der Welt verliefen solche Prozesse erfolgreicher. Man denke nur mal an die USA.
Und dann ist die Hartnäckigkeit der europäischen Staaten bemerkenswert, mit der sie einer Vollintegration widerstehen. Welcher Mensch konnte vorhersehen, dass nur das göttliche Eingreifen dem Prozess zum Erfolg verhelfen kann. Doch auch in der Bevölkerung muss eine gewisse Bereitschaft für den Einigungsprozess bestehen. Dafür sorgt nicht zuletzt die geografische Lage und die politische Situation, in der sich Europa befindet.