Zeus hat geschrieben:Es freut mich, dass du die Sache mit den Kräften doch noch verstanden hast, lieber Kurt.
Ich habe im zweiten Anlauf verstanden, was ich Dir im ersten Anlauf erklären wollte?
Zeus hat geschrieben: Wenn man aber nun zu langsam schwimmt, wird man dann vor dem Erreichen des rettenden Ufers in die Hölle geschwemmt?
Keine Schlussfolgerungen - es geht darum, dass der Mensch Handlungsfreiheit hat, selbst wenn der Fluss stärker ist als eigene Kräfte.
sven23 hat geschrieben:Widerspricht aber deiner These, daß Gott sich eines Hitlers bedient, um Juden leiden zu lassen.
Da widerspricht sich gar nichts - es ist nur sauschwer zu erklären. - Außerdem muss man da nicht mit Hitler oder Stalin kommen - es reicht auch, wenn man den Autofahrer nimmt, der ein Kind tot fährt - auch dann könnte man in Deinem Jargon sagen, Gott bediene sich seiner, um die Eltern des Kindes leiden zu lassen. - Nochmal: Man darf hier nicht quantifizieren.
Zur Sache selber: Man muss sich erst mal davon trennen, dass es etwas ganz anderes wäre, ob x Million Soldaten im Krieg fallen oder y Millionen durch den Holocaust oder z Millionen durch eine Epidemie. Denn es geht unterm Strich ausschließlich um die Frage von Leben und Tod des Einzelnen. Und für den Einzelnen ist es egal, ob er als 17Jähriger aufgrund Hitlers "Schuld" stirbt oder weil er sich überraschend an einem Stück Kuchen verschluckt und erstickt oder aufgrund eines schweren Unfalls nach langem Leiden verstirbt. Die Folgen für ihn und seine unmittelbaren Angehörigen sind in puncto Leiden dieselben.
"Fügung" ist, dass dem einen dieses und dem anderen jenes passiert. - Das eine (besoffen gegen den Baum gefahren) kann man der "Selbstverantwortung" des Betroffenen anlasten, das andere (von einem Meteoriten erschlagen werden) nicht. Den Unterschied zwischen beidem gibt es nur im Menschen-Maß - für Gott ist das eine wie das andere wertfrei der Übergang des Daseins-Leben in den Tod bzw. zurück in die geistige Existenz. Insofern mag hier die Aussage "Ich bin nur Gast auf Erden" als Orientierungs-Größe für alles dienen.
WIE nun der (ohnehin stattfindende) Tod nun heilsgeschichtlich dargestellt ist, hat natürlich auch demonstrativen Charakter - so wird der von Dir angesprochene Holocaust von der jüdischen Kultur sehr wohl im Kontext seiner Geschichte seit Jakob verstanden. - Seitens der Deutschen wird er historisch interpretiert im Kontext (beispielsweise) der eigenen Mentalität. - Insofern ist es kein "Zufall", dass der Holocaust in Deutschland stattfand und nicht in Finnland.
Das heißt: Exakt der selbe Adolf wäre zu allen Zeiten ein Nichts gewesen, nicht aber in der speziellen Konstellation des 20. Jh. - da kann man jetzt übrigens auch mit "Chaos-Theorie" kommen. - Exakt der selbe Adolf wäre zu anderen Zeiten und/oder Orten ein ganz normaler kleiner Psychopath gewesen, von denen es auch heute Millionen unerkannt und unauffällig gibt.
Dass "unser" Adolf alles andere als unauffällig war, hat insofern schon etwas damit zu tun, dass Systeme sich hochschaukeln ("positive Resonanz") und außer Rand und Band geraten und abstürzen. - Die folgende "Reset-Taste" gibt es seit spätestens Babel und Noah. - Gott lässt dies zu UND hat es im Griff - aber eben ausschließlich im Einzelnen. - Man mag in diesem Sinne "die Welt" als Bühne betrachten, auf der die Akteure freie Hand haben, die aber nach der Vorstellung alle heim gehen.
Sorry - ist schwer zu erklären. - Ich spüre, was Du meinst, glaube auch die Antwort zu kennen, tue mir aber schwer, göttliche und menschliche Maßstäbe in eine Sprache zu gießen.