sonja-marion hat geschrieben:Durch das Eins-sein mit Gott habe ich diese Liebe kennengelernt und kann sie deshalb auch an andere Menschen weitergeben. Sie macht mich stark und stärkt dadurch auch den Menschen neben mir. (Nächstenliebe)
All dies bewirkt in mir eine tiefe, innere Zufriedenheit, Dankbarkeit, Frieden und Stärke, vor allem weil ich immer meinen persönlichen supervisor (Gott) bei mir habe.
Das Eins-sein und die Liebe gehören zusammen. Aus dem Eins-sein entsteht die Liebe. Hierüber denke ich noch nach, kann also nichts Abschließendes sagen.
Was meinst Du?
Das hast du sehr schön und klar beschrieben - so ergibt das auf jeden Fall Sinn.
Das Eins-sein mit Gott wäre demnach eine Art Quell der Liebe?
Ich habe da persönlich tatsächlich gar keine Meinung zu... Weder das Eins-Sein, noch die Liebe sind in meiner Konzeption besonders wichtig, ich betrachte die selben Sachverhalte aus anderer Perspektive und anderer Begrifflichkeit.
Anstelle des "eins seins" würde ich eher etwas abgeschwächter von Gemeinschaft und Begegnung reden
also: Wie können wir Menschen gemeinsam als Bewohner der Erde miteinander auskommen? Nach welche moralischen Maßstäben müssen wir handeln, um in der Gesellschaft langfristig friedlich zu leben und unsere Zukunft zu gestalten? Wie können wir uns "verstehen", wie kann Kommunikation funktionieren? Wo stimmen wir miteinander überein, erkennen einander als Spiegelbild, als gleichwertige Angehörige der Gruppe "Mensch"? (hier kommen die Momente des Eins-seins ins Spiel, die ich vorhin beschrieb - sie bleiben aber immer situativ und zeitlich begrenzt)
Das ist alles ein etwas pragmatischerer Ansatz als das "Eins-Sein" - das würde ich nämlich als ein ausgesprochen ehrgeiziges Ziel sehen.
Auch den Begriff "Liebe" finde ich für sich genommen etwas schwammig. Einerseits ist da die Liebe und Fürsorge de Schöpfers für seine Geschöpfe, andererseits die Hinwendung, das Vertrauen und die Ehrfurcht, die ein glaubender Mensch dem Gott gegenüber empfindet. Und dann sind da noch die vielfältigen Beziehungen und Gefühle, die Menschen für einander haben. Ich würde das differenzierter betrachten.
Allerdings stimme ich in einer Sache ganz überein - das Eins-sein mit Gott als Quelle der Liebe.
Ich interpretiere das so: Je mehr ein Mensch in sich ruht und mit sich im reinen ist, desto besser und kraftvoller kann er in Beziehungen zu anderen Menschen wirken. Tja, und das "in sich ruhen" funktioniert in der Tat sehr gut, wenn man ein gute Beziehung zu Gott als Rückendeckung besitzt. (Ich will es aber nicht absolut setzen - dass man NUR aus der Beziehung zu Gott die Kraft zur Liebe schöpfen könne. Es mag da auch andere Möglichkeiten geben)
liebe Grüße
Mirjam