Hallo Hexenjagd,
Hexenjagd hat geschrieben:Es nutzen alle Wundertaten nichts, aller Glaube an das Evangelium ist bedeutungslos.
mich wundert diese Aussage von Dir, da Du doch selbst die passende Stelle aus dem Hebräer-Brief zitiert hast:
Denn es ist unmöglich, diejenigen, welche einmal erleuchtet waren und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes, und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen sind, wiederum zur Buße zu erneuern, indem sie den Sohn Gottes für sich selbst kreuzigen und ihn zur Schau stellen.
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Hebräer‬ â€6:4-6‬ â€ELB‬‬
Der Verfasser des Hebräer-Briefes erwähnt ja nicht nur ein „teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes“ sondern auch (mit „UND“ verbunden) die Erfahrungen, die Du so mit Füßen trittst. Wenn das so bedeutungslos wäre, warum wurde es dann an dieser Stelle mit aufgezählt?
An dieser Stelle aus dem Hebräer-Brief entzündet sich auch in der Regel ein Streit darüber, ob nach dem Empfangen des Heiligen Geistes ein Abfall von Gott noch möglich sei oder nicht. Durch das Splitten in Geistestaufe und Wiedergeburt wird jedenfalls eine Phase denkbar, wo trotz Empfängnis des Heiligen Geistes noch ein Abfall von Gott möglich wäre, nach der Wiedergeburt dann aber nicht mehr. Da bevorzuge ich für mich selbst einen pragmatischen Ansatz: es gibt im Prinzip vier Möglichkeiten: man glaubt an die Unverlierbarkeit des Heils oder man glaubt diese nicht - und man kann damit jeweils Recht haben oder nicht. Fatal wäre es, wenn man an die Unverlierbarkeit des Heils glauben würde und in der Folge leichtsinnig würde und sein Heil doch verlieren könnte und würde. Der andere mögliche Irrtum wäre, dass man sich darin irren würde, dass das Heil verlierbar wäre. Diese Möglichkeit könnte aber nicht fatal sein, da das Heil ja in Wirklichkeit unverlierbar wäre. Die beiden Möglichkeiten, wo man glaubt, was auch jeweils wirklich so wäre, sollten ja nicht problematisch sein.
Allerdings glaube ich, dass der häufigste Fehler darin liegt, dass Leute von sich denken den Heiligen Geist empfangen zu haben obwohl dem wohl kaum so ist. Dergleichen kann ich mir auch bei besagten „Übergabegebeten“ vorstellen, wenn dem Betroffenen durch andere Leute eingeredet wird, dass ein solches Übergabegebet eine Art Automatismus hin zum Heil auslöse. Beim reichen Jüngling entlarvte Jesus jedenfalls sehr schnell dass die Übergabe (durch das Einhalten der Gebote Gottes) nur ein Trugschluss war, denn der eigentliche „Gott“ des reichen Jünglings war eben dessen Reichtum, den derjenige eben nicht aufgeben wollte.
Die Gefahr des „Selbstbetruges“ bzw. einer Illusion hinsichtlich dem eigenen Glaubenszustand sehe ich jedenfalls prinzipiell als das größere Problem an. Über die Pharisäer sagte Jesus ja schließlich auch, dass diese sich für sehend erachten würden obwohl sie blind seien.
Soweit mal ein paar Gedanken dazu.
Grüße,
Daniel.