Atheismus- und Gotteswahn

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sven23
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#21 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von sven23 » Do 3. Okt 2013, 15:43

Pluto hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Extreme Niedertracht, wie es das Christentum - besonders die RKK - in ihrer langen Geschichte bis in die jüngste Zeit gezeigt hat, muss kompromisslos bekämpft werden.

Tut mir leid, Pluto, da steht immer noch, daß die Niedertracht (wie es das Christentum gezeigt hat) bekämpft werden muß, also die Auswüchse wie Inquisition, Intoleranz, Machtmißbrauch usw.

Man könnte auch sagen, die Radikalisierung des Islam muß bekämpft werden, was aber nicht zwangläufig heißt, daß der Isalm als solcher bekämpft werden muß.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#22 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Catholic » Do 3. Okt 2013, 16:05

Lamarck,

das ist historisch so nicht richtig.
Die Kirche hatte keineswegs ein Problem damit,dass Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte,denn das hatten Andere bereits vor ihm getan.
Und Luther richtete seine Übersetzung auch nicht an "das gemeine Volk",dieses war nämlich schlicht nicht in der Lage,sie zu lesen,von recht wenigen Zeitgenossen einmal abgesehen.

Lamarck hat geschrieben:Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben: ...
In Wirklichkeit verdanken wir den kulturellen Vorsprung sowie den relativen Wohlstand der "alten Welt" der christlichen Prägung der letzten ca. 1700 Jahre.

Das ist Legende....
Natürlich ist so erst zu verstehen, warum Martin Luthe oder William Tyndale wegen ihrer an das gemeine Volk gerichteten Bibelübersetzungen der Häresie bezichtigt werden konnten. ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Bibelverbot
....
Cheers,

Lamarck

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#23 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Catholic » Do 3. Okt 2013, 16:10

Lamarck,Monopolisierung ist relativ,denn da stellt sich die Frage wie es in Sachen Wissen und Bildung in der Zeit nach der "Völkerwanderung" in Europa aussah.
Wer hat denn dafür gesorgt,dass das Wissen damals recht gering war?
die Klöster?

Lamarck hat geschrieben:Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben: Im Mittelalter war alles Wissen der Antike fein säuberlich geordnet und übersetzt in den Klöstern des Kontinents konzentriert -- das Meiste ins Latein übersetzt und so allen Gelehrten der damaligen Zeit zugänglich.... Ohne die Vorarbeit der Klosterinsassen, würde die kulturelle Landschaft der westlichen Welt heute um einiges anders aussehen.

Natürlich stellt diese Vorgehensweise eine Monopolisierung des Wissens dar ...

Lamarck

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#24 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Pluto » Do 3. Okt 2013, 16:20

Lamarck hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dawkins kritisiert Religion wirklich nur aus seinem einseitig anti-theisteischen Standpunkt heraus. Da gibt es IMO bessere Bücher die versuchen konstruktiv und differenziert an das Thema Religion heran zu gehen.
Du äußerst hier eine Meinung und ich sage Dir voraus, diese wirst Du nicht hinreichend begründen können ... .
Ich habe drei wesentliche Kritikpunkte am Gotteswahn:
1.) In dem Buch erfährt man nichts Neues. Dawkins wiederholt nur alte Kirchenkritik in elegant formulierter Rhetorik.
2.) Er schreibt nur zerstörerisch. Es ist immer einfacher niederzureissen als aufzubauen.
3.) Andere Autoren (z. Bsp. Dennett) geben sich die Mühe, in die Zukunft zu blicken und Lösungsvorschläge anzubieten.

Du äußerst hier eine Meinung und ich sage Dir voraus, diese wirst Du nicht hinreichend begründen können ... .
Meinungen hat man. Man muss sie nicht begrüden.

Es zählt nicht, aus welchen Standpunkt heraus Dawkins argumentiert und ob dies sich nun konstruktiv und differenziert zu anderen Meinungen verhält. Er liegt entweder richtig oder er liegt falsch. Und nur das ist zu benennen, nicht aber, ob er es jedem recht machen kann.
Was für mich zählt, ist dass er zwar mit brillianter polemischer Rhetorik argumentiert aber niemals in seiner Kritik konkret wird. Er will keine Diskussion in Gang bringen, sondern nur lästern, spotten... niederreissen.

Ja, die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner: ;)
Wenn du meinst... ;)

Wenn also Deschner "gefühllos in der Geschichte des Christentums wühlt", dann sagst Du damit, dass die Form des Gefühls und sonst nichts darüber entscheidet, ob die Phlogistonhypothese zutrifft oder nicht?!
Nein.
Ein Autor hat die Pflicht auch konstruktiv vorzugehen, und nicht alle Menschen zu vermeintlichen Gegnern zu machen. Kritik ja, aber Pauschalurteile wie "das Christentum ist schlecht" sollten nicht sein.

Die alte Welt verdankt ihre Kultur der Demokratie und der Aufklärung trotz Christentum ...
Das Fundment dazu lieferten aber die Mönche in den Klöstern der Kirche. Bereits im 11. Jh., also rund 500 Jahre vor Beginn der Aufklärung, als Kopernikus seine Idee des Heliozentrismus veröffentlichte, waren bereits alle griechischen, arabischen und persischen Schriften ins Latein übersetzt, und standen so anderen Gelehrten in ganz Europa zur Vefügung. Vergiss nicht, Latein war so was wie das Esperanto des Mittelalters.

Das Christentum avancierte sich als Instrument der Macht,
Ja. Getrieben durch eine kleine machthungrige Gruppe an der Spitze. Das ist aber noch lange keine Grund, alle Christen in Sippenhaft zu nehmen. Würdest u es gerne sehen, wenn man sagen würde "alle Deutschen sind Nazis".

Wissen ist Macht - besonders in Latein ... .
In einer Zeit wo die allermeisten Menschen ohnehin Analphabeten waren, ist die Sprache des geschriebenen Wortes nicht Mittel zum Machterhalt, sondern zur Kommunikation.
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#25 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Pluto » Do 3. Okt 2013, 16:23

sven23 hat geschrieben:Tut mir leid, Pluto, da steht immer noch, daß die Niedertracht (wie es das Christentum gezeigt hat) bekämpft werden muß, also die Auswüchse wie Inquisition, Intoleranz, Machtmißbrauch usw.
Ach Sven....
Du erinnerst mich an Don Quichote, mit deinem Kampf gegen die längst verschwundenen Gräuel des Mittelaters.
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#26 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Catholic » Do 3. Okt 2013, 16:44

sven,was hat die richtig verstandene Inquistion im europäischen Mittelalter - und ich meine nicht den Missbrauch der Inquisition - mit Auswüchsen des Christentums zu tun.
Auch wenn es sich unlogisch anhört, aber die Einführung des Inquisitionsverfahrens war ein juristischer Fortschritt.

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Tut mir leid, Pluto, da steht immer noch, daß die Niedertracht (wie es das Christentum gezeigt hat) bekämpft werden muß, also die Auswüchse wie Inquisition, Intoleranz, Machtmißbrauch usw.
Ach Sven....
Du erinnerst mich an Don Quichote, mit deinem Kampf gegen die längst verschwundenen Gräuel des Mittelaters.

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#27 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von sven23 » Do 3. Okt 2013, 18:06

Catholic hat geschrieben:sven,was hat die richtig verstandene Inquistion im europäischen Mittelalter - und ich meine nicht den Missbrauch der Inquisition - mit Auswüchsen des Christentums zu tun.
Auch wenn es sich unlogisch anhört, aber die Einführung des Inquisitionsverfahrens war ein juristischer Fortschritt.

Da müßtest du jetzt aber noch den Unterschied zwischen richtig verstandener Inquisition und Mißbrauch der Inquisition herausarbeiten und worin bestand der juristische Fortschritt? :?
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#28 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Zeus » Do 3. Okt 2013, 18:44

Pluto hat geschrieben:Wir dürfen nicht vergessen, dass die enshen in Europa alle von der Akribie und dem Wissensdurst der damaligen Intelligentia (dem Klerus). Ohne sie wäre die Aufklärung nicht alb so schnell von Statten gegangen.
Pluto, das ist ironisch gemeint, nicht wahr?


Bild
Quelle: FOTOS DE INTITIATIVE HUMANISMUS
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Zeus
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#29 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Zeus » Do 3. Okt 2013, 19:48

Catholic hat geschrieben:Auch wenn es sich unlogisch anhört, aber die Einführung des Inquisitionsverfahrens war ein juristischer Fortschritt.

Das stimmt. Aber leider NICHT, was die RKK daraus gemacht hat. :sick:
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#30 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » Do 3. Okt 2013, 19:53

Zeus hat geschrieben:das ist ironisch gemeint, nicht wahr?
Ein kleines Detail: Es ist eines der vielen Beispiele für semantische Sprachauflösung, wenn Deine (handwerklich übrigens sehr gut gemachten) Cartoons von einer Institution verantwortet werden, die sich "Initiative Humanismus" nennt.

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