sven23 hat geschrieben:dass Menschen 900 Jahre alt wurden ist z. B. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wahr.
Da ich die Bibel gleichnishaft/als Chiffre verstehe, denke ich über sowas gar nicht nach. - Mit anderen Worten: Du solltest zunächst fragen, wofür solche Aussagen stehen. - Wenn Du naturalistisch/kritisch-rational/historisch-kritisch rangehst, kannst Du es nicht verstehen.
sven23 hat geschrieben: denn die angeblichen Wunder müssen unter diesem Aspekt eingeordnet werden.
"Müssen" erst mal gar nicht. - Ob es diese Wunder gab oder nicht, ist schlicht offen. - Sich mit EINER Hermeneutik vorzudrängen und sie zur ontischen Größe zu machen, ist Selbstbefriedigung und dient der Sache NICHT.
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Also wäre Theologie nur etwas zur geistigen Selbsbefriedigung von Theologen?
Nee - es sollte Grundlage für die Pastorale sein.
Das dann wieder dem Fundamentalen widersprechen kann.
Zur Pastorale gehört auch die Lehre - diese sollte NICHT dem Fundamentalen widersprechen. - Zur Pastoralen gehört auch die Seelsorge - da kann es widersprechen. - Mal ein Beispiel: Ich habe letzte Woche mit einem katholischen Pfarrer gesprochen, der seit 10 Jahren die Kommunion auch an evangelische Ehepartner gibt - darf er streng genommen nicht. - Und trotzdem sagt er, dass das alle seine Mitbrüder machen.
Janina hat geschrieben:. Solange du der Physik 100 Jahre hinterherhinkst, bleibt dir nichts anderes übrig, als 100 Jahre alte Kamellen weiterzulutschen.
Du scheinst zu glauben, dass die Physik die Verständnisgrundlage spiritueller Fragen/Fragen zu Gott ist. - Physikalisch lutsche ich gar nichts, weil es nicht mein Feld ist - aber dass Spirituelles an der Physik gemessen sein soll, erscheint mir eigensinnig.
Janina hat geschrieben:Es war notwendig, sich von dem zu verabschieden, was nicht ist, und uns doch ein Sein vorgaukelt.
Das wiederum macht Sinn. - Natürlich kann etwas nicht-sein, was uns als Sein erscheint. - Aber ich sprach die ganze Zeit von "Sein" und nicht von "Nicht-Sein".
Janina hat geschrieben:Ja, das war philosophisch sicherlich eine harte Nuss
Du meinst, es sei eine harte Nuß zu erkennen, dass "Sein" eine abhängige Größe des menschlichen Erkennungs-Vermögens sei? - Ja - das erinnert sehr stark an antropozentrische Weltbilder. - Das Sein als Projektion des Menschen - hmm. - Das hat Feuerbach den Christen vorgeworfen: Gott als Projektion des Menschen.
Janina hat geschrieben:Soweit es geht heißt, dass die Projektion selbstverständlich NICHT unverfälscht ist.
Ist bei der Projektion "Kugel auf Kreis" etwas verfälscht?
Janina hat geschrieben:Was nützt also eine Übersetzung in eine andere Sprache? Wenn die Sätze falsch sind, taugen sie nichts, wenn die Sätze in übersetzt besser werden, welchen Sinn hat die Übersetzung dann noch, wenn der Sinn umgeschrieben wird?
Irgendwas stimmt da nicht. - Wenn es heißt, dass Bibel-Typ x 900 Jahre alt wurde, ist dieser Satz nicht "falsch", wenn er metaphorisch/gleichnishaft/als Chiffre/etc. gemeint ist. - Naturalistisch ist er mit großer Wahrscheinlichkeit falsch.
Wenn Du also naturalistisch rangehst, kann es sein, dass Du Sachen "falsifizierst"/rauskickst, bevor sie überhaupt verstehbar gemacht wurden.