Janina hat geschrieben:Das Übliche halt. Das womit wir Erfolg haben.
Utilitaristisch ist das ja ok - passt voll zur Naturwissenschaft und soll auch so bleiben. - Aber es gibt halt auch Philosophie - also der Versuch, über eine Denkweise zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet.
Janina hat geschrieben:Hast du jemals wissenschaftlich gearbeitet?
1) Ja - aber nicht naturwissenschaftlich, sondern geisteswissenschaftlich.
2) S.o.: "Erkenntnis-Philosophie" bezieht sich auch auf Denkweisen zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet. - Das Problem: Die Philosophie ist in den letzten Generationen derart zu einer Ancilla Scientiae geworden, dass sie sich kritisch-rational eingerichtet hat und sich damit qualitativ total eingeschränkt hat.
Janina hat geschrieben:Näher dran kann man gar nicht sein.
Näher kann man kritisch-rational nicht dran sein. - Und was macht man mit dem, was man kritisch-rational nicht erreichen kann - siehe geistige Fragestellungen? - Einfach weglassen oder wegleugnen oder wegdefinieren?
Janina hat geschrieben:Dualismus = Annahme von voneinander unabhängiger materieller und nicht-materieller geistiger Substanz (Descartes).
Heute hieße das: Du findest Software ohne Datenträger.
Nee - das missverstehst Du. - Descartes meint damit, dass Geist problemlos ohne Materie sein kann - eigentlich 1. Semester Theologie. - Er meint aber umgekehrt, dass Materie nicht ohne Geist sein kann, weil Materie eine Ableitung von Geist ist.
Dein Körper ist aus christlicher Sicht die notwendige Voraussetzung, um im naturalistischen Raum Geistiges (und auch anderes) abzubilden. - Stirbst Du, ist Dein Körper sozusagen ent-geistet, aber Deine Entität gibt es noch als geistige Größe. - WIE das genau ist, werden wir erst merken, wenn es so weit ist - aber naturwissenschaftlich können wir es nicht herausfinden, weil Naturwissenschaft nur für die naturalistischer Welt anwendbar ist.
Natürlich ist das Glaubenssache - aber dieser Glaube lässt sich mannigfach plausibel darstellen - aber halt nicht naturwissenschaftlich darstellen. - Um so lächerlicher erscheint es dem geistig orientierten Menschen (der Du ja ebenfalls bist, das merkt man - Du bringst nur beides nicht zusammen), wenn die Naturwissenschaft sagt: "Können wir nichts mit anfangen - ergo: Gibt's nicht" - "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht".
Janina hat geschrieben:Ist die Begründung auch so leicht wie die Behauptung?
Nein - ich scheitere regelmäßig bei der Erklärung.

- Mein Weg war, über die Dialektik zu gehen - und zwar mit der Frage: "Welche Eigenschaften müsste 'Gott' haben, damit alle geistigen Fragen widerspruchsfrei gelöst sind". - Und dann kommt man halt auf Sachen wie "Liebe" (in entsprechender Definition!!!), Überzeitlichkeit, Allmacht, etc. - Interessanterweise entsprach das dann (tatsächlich zu meiner Überraschung) dem, was die christliche Philosophie at its best sagt.