Roland hat geschrieben:
Nicht Jesus sagt das, sondern die Evangelisten lassen ihn das sagen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Dieser Unterschied ist konstruiert und es gibt keinen vernünftigen Beleg, dass es ihn gibt. Man sucht sich aus, was Jesus aufgrund der eigenen Vorgaben gesagt haben darf und was nicht und erklärt alles, was nicht sein darf als "ihm von den Evangelisten in den Mund gelegt".[/quote]
Nein, die Widersprüche in den Evangelien sind für jede sichtbar, man muss sie halt nur mal zur Kenntnis nehmen.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:
Es lässt sich aber nicht darwinistisch-atheistische begründen.
Erstens: wer will denn den Humanismus so begründen?
Ob das jemand will spielt keine Rolle. Entscheidend ist, man kann es nicht.
Eben, deshalb ist deine Anmerkung irrelevant.
Der Humanismus zeigt doch gerade, dass man jenseits von religiösem Aberglauben ethische Wertvorstellungen entwickeln kann.
Allerdings muss man auch auf eine Belohnung im Jenseits verzichten. Das schmeckt vielen offensichtlich nicht.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Und zweitens: Man kann die ET anerkennen, Atheist und Humanist sein. Wo willst du da einen Widerspruch konstruieren?
Man zehrt dann eben von der christlich/jüdischen Substanz, wie Habermas richtig sagt.
Unsinn, ethische Wertvorstellungen wurden überall entwickelt, sie differieren lediglich nach Geografie und Zeit. Man tut immer so, als sie das kleine Ziegenhirtenvolk der Nabel der Welt. Das war er definitiv nicht.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Nochmal Richard Dawkins: "Kein anständiger Mensch will in einer Gesellschaft leben, die nach darwinistischen Gesetzen funktioniert... Eine darwinistische Gesellschaft wäre ein faschistischer Staat." ("Die Presse" vom 30. Juli 2005, S. VIII)
Recht hat er. Mit dem darwinistisch-atheistischen Gedankengut lässt sich keine Moral begründen.
Natürlich hat Dawkins da recht. Wer will eine Gesellschaft, in der sich nur der Stärkste durchsetzt?
Wenn wir das instinktiv so verabscheuen - könnte es sein, dass dieser blutige Mechanismus doch nicht unser Schöpfer gewesen ist?
Wer einen Schöpfer annimmt, muss diesen Widerspruch auflösen und das führt zwangläufig zur Theodizeefrage.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Zum anderen muss man natürlich feststellen, dass die Evolution auch heute noch wirkt und in Zukunft wirken wird. Das ist ein unabänderliches Faktum.
Nach biblischem Verständnis ist diese Ökologie des Fressens und Gefressenwerdens Ausdruck der Gefallenheit der Schöpfung. Siehe paradiesischer und messianischer Tierfrieden. Ich halte übrigens die Aussagen von closs zu dem Thema (wenn ich das richtig verstanden habe), also vom "Status Quo Ante" und "Status Quo Post", die "überzeitlich identisch sind" und dass es einen paradiesischen Tierfrieden "naturalistisch" nie gegeben habe, für ziemlich konstruiert und mit der Bibel schwerlich zu begründen. Dient wohl eher dem Wunsch, die Bibel mit der Evolutionstheorie zu vereinbaren.
Wer will denn die Evolution mit der Bibel unterm Arm begründen?
Die Bibel ist weder ein Geschichtsbuch noch ein naturwissenschaftliches Werk.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Evolution IST ja auch ein Faktum. Und den meisten Gründen ist deshalb zuzustimmen. Leben verändert sich, kann sich an sich wandelnde Umweltbedingungen anpassen, es gibt Artbildung, all das kann man empirisch nachweisen. Nur die Reichweite ist höchst fraglich.
Was meinst du mit Reichweite?
Hatte ich ja gesagt. Sie reicht aus für Anpassung vorhandener Konstruktionen, nicht aber für die erstmalige Erschaffung dieser Konstruktionen.
Falsch, sie reicht vollkommen aus für die Entstehung des Lebens, angefangen von Einzellern zur immer komplexeren Lebensformen.
Roland hat geschrieben:
Nein, das ist die Theorie. Die Befundlage ist, dass man nicht mal weiß, wie Evolution überhaupt irgendetwas Neues erschaffen kann, deshalb sagte ich ja "postulierter" Evolutionsprozess von der Urzelle zum Menschen.
Erwartest du, dass man Milliarden von Jahren Evolution im Labor nachstellen kann?
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: …die keine Kategorien wie Ethik oder Mitleid kennt.
Deshalb ist es doch in sich widersinnig, dahinter einen gütigen Schöpfer zu vermuten, denn dieser wäre ja dafür verantwortlich.
Auf DIESE Weise hat er die Schöpfung mE ja gerade NICHT hervorgebracht. Sondern "sehr gut" und "vollendet". Deshalb trifft ihn dieser Vorwurf nicht.
Wen trifft dann der Vorwurf????