Irgendwie finde ich das sympathisch.Mirjam hat geschrieben:Ich zum Beispiel bin ganz beruhigt im Angesicht meines Todes, wann immer er auch kommen mag. Weil ich nämlich auf die Rechtschaffenheit meiner Handlungen vertraue, wenn mein Herz(Ib) dem Gericht ausgesetzt ist. Weil ich an die ewige Dauer meines Ka in Osiris und an die Wiedergeburt meines Ba in Re glaube. Sowie an die Gnade, den Schutz und die persönliche Fürsprache meiner Mutter Hathor.
Vielleicht weil es originell aber auch konsequent ist, die ganz alten Vorstellung anzunehmen und nicht auf die Nachahmerprodukte zu setzen (wobei ich nicht sagen kann, woher die Ägypter ihre Ideen hatten).
Es fällt mir leicht einen Bonus zu vergeben, denn ich kann mir sicher sein, dass das nicht zu einer Massenbewegung wird (und du wirst hier vermutlich auch Gegenwind von den „Glaubens-Leistungsportlern“ bekommen).
Bei „Novalis“ geht es mir ähnlich. Er setzt sich exakt „zwischen die Stühle“, so dass eher keine Gefahr davon ausgeht. Seine aktuelle Begeisterung für „den Islam“ sehe ich als „aufgesetzt“ an und ist meiner Meinung nach nur temporär – irgendwann macht er einfach wieder sein eigenes Ding, worauf er wieder kritisiert wird und schon dreht sich das Spielrad ein Stückchen weiter usw. usw.
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Zum Thema: was ist „weltlich“.
Ganz einfach: Wahrnehmung
Ich zähle hier das gesamte Spektrum der „mentalen Aktivitäten“ dazu (Denken, Kreativität, Intelligenz, Phantasie, Träumen, usw. usw.)
Sämtliche Zusammenhänge, mit denen wir umgehen (bei Wahrnehmung geht es ausschliesslich um Zusammenhänge) sind geprägt von Körperlichkeit, Objekthaftigkeit, Räumlichkeit, „Weltlichkeit“.
Das Gehirn baut minuziös eine Zusammenhangseinteilung in den Daten auf, die „ankommen“. Das sind aussschlieslich Daten, die vom Körper aus einer Körperstellung heraus gesammelt werden (-> Subjektivität) und sie drehen sich ausschliesslich um „Körper in der Welt“.
Was soll „geistig“ oder gerne auch „geistlich“ sein?
Wer eine Festlegung versucht, wird sehr schnell bei „nicht-weltlich“ landen, weil er wie gesagt, keine anderen Zusammenhänge zur Verfügung hat.
Ich verstehe natürlich, dass es in diesem Thema um die Aussagen irgendwelcher Religionen und deren phantasierten Aufteilungen gehen soll - die Sprache selbst verrät jedoch, dass es nie um ein „über das Weltliche hinaus“ geht, denn woher kommt der Zusammenhang „über … hinaus“? -> aus „der Welt“.
Die teilweise von Religionen zur Schau gestellte Ablehnung des Körperlichen („weltlich“ = „körperlich“) ist ein faszinierendes So-Tun-Als-Ob-Theater, ein „Trick 17 mit Selbstüberlistung“, denn diese Leute begreifen keinen Millimeter wie sie funktionieren.