SamuelB hat geschrieben:
Christen wollen keine Verantwortung übernehmen. Daher schieben sie Jesus vor, der für ihre Sünden bezahlen soll.
Wo ist da eig die Gerechtigkeit bzw. die Vergebung, wenn man einen Sündenbock gebraucht?
Zunächst einmal: es gibt sie nicht: DIE Christen. Jedenfalls nicht als eine Einheit. Die christliche Lehre hat sich in viele verschiedene Äste unterteilt und ist nur durch Jesus Christus zusammengehalten. Ungefähr so, wie ein Flussdelta.
Christen werden von Nichtchristen oft und gerne in eine Schublade gesteckt. Da hinein packt man dann alles, was man mal irgendwann von irgendwem gehört oder gesehen hat. Dabei gehen die Kritiker meistens nicht einmal auf die Argumente ein, die der vermeintliche Christ gemacht hat, sondern auf irgendetwas, was sie mit dem Thema verbinden und schieben das als Meinung "der Christen" einem Menschen unter, der möglicherweise mit diesem Thema überhaupt nichts zu tun hat.
Ich persönlich bin nicht auf diesen Titel angewiesen, und zähle mich nicht zu "DEN Christen". Ich glaube an Gott und lebe mit ihm. Grundlage ist natürlich manches, was ich im Christentum gelernt habe - aber auch anderes, was ich im Laufe der Zeit
erlebt habe, in der Beziehung mit Gott. -
Vergebung kann man nur dann empfangen, wenn man auch Verantwortung übernimmt. Die Frage ist nur, wie dieses "Verantwortung übernehmen" aussieht. Und da scheiden sich die Geister.
Verantwortung übernehmen heißt für mich: anerkennen, dass ich den Fehler gemacht habe und alles in meiner Macht stehende zu tun, um die Folgen meines Fehlers zu verbessern. Es geht hier bei um die Gegenwart und die Zukunft.
Viele Menschen bleiben aber bei ihren (und den Fehlern anderer) eher in der Vergangenheit hängen. Sie wühlen immer wieder in dem, was geschehen ist und schieben die Schuld hin und her, um nicht unter der Last zusammenzubrechen. Dabei kommen sie keinen Schritt weiter und leiden unter ihrer Last, die sie daran hindert, irgendetwas zu tun, was "richtig" ist, im Gegensatz zu den Fehlern.
Meiner Meinung nach sollte der Tod Jesu genau für diese Menschen geschehen, damit sie ihre Last der Vergangenheit ablegen können und vorwärts schauen und gehen. Denn die Vergangenheit kann man nicht ungeschehen lassen. Aber die Last der Schuld kann man ablegen - dafür auch die Vergebung.