Hallo Hemul,
Hemul hat geschrieben:Judas hat sein Vorrecht ein Jünger Jesu zu sein und damit den heiligen Geist mit Füßen getreten. Er war direkter Augenzeuge der Machttaten Gottes. Er sah mit eigenen Augen , dass Jesus mittels des heiligen Geistes viele Wunder wirkte u. sogar tote Auferweckte. Er war auch dabei als dieser gem. Matthäus 12:30+31 folgende unmissverständlichen Worte äußerte:
30 Wer nicht für mich ist, ist gegen mich, und wer nicht sammelt mit mir, der zerstreut. 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, die Lästerung des Geistes aber wird nicht vergeben werden.
1Johannes4 hat geschrieben: Und wie konnte dann Jesus dem Petrus dessen dreimalige Leugnung vergeben? (Nur eine rhetorische Frage)
Merkwürdige Frage?

Jesus vergab dem Apostel Petrus weil dieser zwar aus einer menschlichen Schwäche ihn verleugnete-er hatte ihn aber weder seinen Feinden verraten und somit dem Tode ausgeliefert, noch war er wie es wie folgt unmissverständlich aus Johannes 12:4-6 hervorgeht wie Judas ein Langfinger der sich offensichtlich ohne Reue ständig an der Kasse der Jünger vergriff:
Da argumentierst Du meiner Meinung nach aber sehr voreingenommen zugunsten von Petrus und gegen Judas. Es gab schlichtweg NICHTS, was Jesus dem Judas beim Abendmahl nicht hätte vergeben können. Keiner der Jünger hatte zu diesem Zeitpunkt den Heiligen Geist erhalten. Im Gegensatz zu Judas wurde Petrus von Jesus zurechtgewiesen als er Jesus von dessen vorbestimmten Weg abbringen wollte:
22 Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir keinesfalls widerfahren. 23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.
Matthäus 16, 22-23 Elberfelder
Und so „merkwürdig“ finde ich es wirklich nicht angesichts dessen, was Jesus selbst darüber gesagt hatte, wie er dazu stehe, wenn man ihn verleugnet:
32 Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. 33 Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.
Matthäus 10, 32-33 Elberfelder
Ich brauche wohl nicht noch die drei Stellen zitieren, wo Jesus von Petrus vor den Menschen verleugnet wurde, oder?
Nun noch zu der Stelle aus der von Dir zitierten Stelle aus dem Korinther-Brief - erstmal den Teil, den Du auch zitiert hast:
9 Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder 10 noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben.
1. Korinther 6, 9-10 Elberfelder
Wenn man nur diese Worte zitiert, kann der Eindruck entstehen, dass „Räuber“ nicht das Reich Gottes ererben könnten. Aber darum geht es hier bei Paulus NICHT, sondern diese Aussage richtet sich an Gläubige, also um es mit den den Worten des Paulus zu schreiben - der nächste Vers:
11 Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.
1. Korinther 6, 11 Elberfelder
Egal ob Judas und Petrus nun Jünger waren, der unterstrichene Teil der Aussage des Paulus traf auf sie nicht zu (unzweifelhaft erhielten die Jünger den Heiligen Geist erst an Pfingsten). Die Angeschriebenen hatten solche Sünden getan, weswegen Paulus ja schreibt: „Und das sind manche von euch gewesen“, aber nun seien sie „abgewaschen“ - das heißt quasi so rein, dass sie von Gott angenommen werden können. Das ist die unverdiente Gnade, von der ich schrieb, die eben auch bei Judas nicht ausgeschlossen war: Jesus hatte die Vollmacht und den Geist Gottes um dem Judas diese Sünden „abzuwaschen“.
Ich warte immer noch auf den biblischen Beleg, dass bei der Einsetzung des Abendmahles nur 11 Apostel anwesend gewesen sein könnten. Inzwischen habe ich mich mal selber im Internet danach umgesehen und dabei herausgefunden, dass es z.B. den Brüdergemeinden ebenfalls wichtig zu sein scheint, dass Judas bereits weg gewesen war als das Abendmahl eingesetzt wurde. Grob gesagt wird die Stelle bei Lukas dann so ausgelegt, dass der Evangelist manchmal seinen Text nicht chronologisch sondern thematisch strukturiert habe. Zum Beispiel:
http://www.bibelbrunnen.de/Dokumente/so ... nommen.php
Mein Eindruck dabei ist allerdings, dass da die Auslegung stark darauf ausgerichtet ist, was deren Ansicht nach nicht sein darf auch nicht gewesen sein könne. Nur zur Info, falls sich jemand dafür interessiert.
Grüße,
Daniel.
P.S. Meinetwegen kann diese Diskussion von mir mit Hemul auch von einem der admins in einen separaten Thread ausgelagert werden - vielleicht mit dem Titel „War Judas bei der Einsetzung des Abendmahles dabei oder bereits gegangen?“ oder einfach nur „Judas Iskarioth“ - es geht dabei ja auch anscheinend nicht nur um die Einsetzung des Abendmahles an sich.