Travis hat geschrieben:Ein "Wettrennen" von der WTG auf der einen Seite und den christlichen Konfessionen auf der anderen Seite in Bezug auf "Wer wurde mehr verfolgt" wurde schon oft geführt.
Dieses "Wettrennen" ist mir auch zuwider. Man instrumentalisiert das Leid der Opfer, um seine Ressentiments zu befriedigen.
Es wird keine Organisation, Freikirche, Kirche oder Glaubensgemeinschaft geben, schon gar nicht Atheisten, die solche schreckliche Zeiten nicht aufzuarbeiten haben. Da geschah in all der Not überall liebevolles, gutes, aber auch böses.
Gerade das Böse muss offen angesprochen und aufgearbeitet werden, wie es größtenteils in der Kirche und der protestantischen Glaubensgemeinschaft geschieht. Da gab es Helden und Feiglinge und wir Wohlstandskinder sollten uns nicht erdreisten Verurteilungen auszusprechen. Nur durch Wahrhaben wollen wird man sensibler für das erneute Aufkeimen des Bösen.
Was die ZJ betrifft, dann ist ihr scheitern in dieser Hinsicht ein Systemfehler, ein Scheitern am zu hohen Anspruch, denn die leitende Körperschaft darf keine Fehler machen.
Denn Jehovas Zeugen behaupten, die Körperschaft, die sie seit 1919 führt, bestehe bis heute aus "gesalbten Nachfolgern Jesu"; sie wird als der "Überrest ihres [des himmlischen Königreiches] Samens" bezeichnet, der den "Geboten Gottes gehorcht und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehat". (The Watchtower, 15. August 1958, Seite 486)