SilverBullet hat geschrieben:aber jedes Grüppchen, das anfängt durchzudrehen (natürlich streng nach ihren religiösen Auflagen) wird aufgelöst. Religionsfreiheit ist kein Narrenrecht
Da muss jeder gläubige Muslim zustimmen, denn in ihrem heiligen Buch wird das ausdrücklich erwähnt.
"Wenn jemand einen Menschen tötet - es sei denn für (Mord) an einem anderen oder für Gewalttat im Land - so soll es sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet." (5:33)
Wenn jemand "durchdreht" (Gewalttaten im Land verübt) dann muss dagegen selbstverständlich etwas unternommen werden. Das ist eine Ausnahmesituation, in der Gewalt moralisch zulässig ist, um den Frieden im Land wiederherzustellen. Spätestens seit dem Massenmord von Anders Behring Breivik dürfte klar sein, dass nicht nur Muslime sich als fanatisch verblendete Terroristen betätigen können.
N-Tv: Das Profil eines Massenmörders
Er war ein christlicher Terrorist, wie man seinem Profil entnehmen kann. Er selbst bezeichnet seine Taten als "
grausam, aber notwendig", und schrieb dazu ein 1500-Seiten-Manifest.
Im Internet lebte er dieses Hobby unter anderem im Forum der Seite "Document.no" aus, einem Tummelplatz für rechtspopulistische und antiislamische Blogger und Kommentatoren. Nach dem Doppelattentat veröffentlichten die Betreiber seine Beiträge. Er schrieb über den Kulturkampf gegen den Islamismus, wetterte über den angeblichen "Kulturmarxismus" und die "multikulturelle Propaganda".
Breivik, das kann man aus diesen Kommentaren ablesen, verfügt über ein geschlossenes Weltbild. Es speist sich aus rechtsradikalen und christlich-orthodoxen Ideen und richtet sich gegen Linke, Muslime und die angeblich gleichgeschalteten Medien. Es sind Positionen, die in der europäischen Rechten hoffähig sind. Auf der deutschen Internetseite "Politically Incorrect" - ein Sammelbecken für rechtspopulistische und antiislamische Kräfte – schreibt ein Kommentator, Anders Breivig hätten die Themen zu seiner Tat bewegt, die auch für "Politically Incorrect" im Mittelpunkt des Interesses stehen: "(…) Die Sorge vor einer schleichenden Islamisierung, die zunehmende Gesinnungsdiktatur aus dem politisch linken Lager, der Werte- und Identitätsverlust europäischer Völker (…)." Die Rechtspopulisten in Norwegen gehen mit genau diesen Themen auf Wählerfang – mit Erfolg: 2009 erhielten sie 22,9 Prozent der Wählerstimmen. Breivik trat als 16-Jähriger in die Partei ein, verließ sie aber, weil er "den demokratischen Kampf gegen die Islamisierung" als verloren ansah.
Aus den Versatzstücken der rechtspopulistischen Ideologie und eines christlichen Fundamentalismus bastelte Breivik sein "Manifest zur Befreiung Europas". Neun Jahre lang will er an dem Pamphlet, das er kurz vor dem Attentat an seine Facebook-Freunde versandt hatte, gearbeitet haben. Auf über 1500 Seiten breitete er seine Gedankenwelt aus und propagiert Gewalt als Mittel gegen die "kulturelle Hegemonie der marxistischen/multikulturellen Medien": "Wir haben dem Frieden eine Chance gegeben. Jetzt ist die Zeit für bewaffneten Widerstand gekommen."
Er empfiehlt gezielte Anschläge gegen "Agenten des Kulturmarxismus" – Politiker, Professoren, Journalisten. Sogar den Einsatz von Massenvernichtungswaffen hält er für angebracht.
Daran können wir sehen: es gibt sehr wohl faschistoide Tendenzen in Europa und ein wiederkehrendes Motiv und politischer Hebel ist dabei der Hass auf Linke, Muslime und natürlich die Medien. Wie kommt es eigentlich, dass bei einem rechtsradikalen, christlichen Terroristen von einem verwirrten Einzeltäter gesprochen wird, während bei islamischen Fanatikern immer das Muslimsein betont wird? Meine persönliche Meinung: solche Leute sind niemals wahre Christen und wahre Muslime. Sie sind verlorene, gestörte und bemitleidenswerte Seelen und ganz sicher sind sie niemals der Maßstab, um eine ganze Weltreligion und ihre reiche spirituelle Tradition wahrheitsgemäß und vernünftig zu beurteilen.