Selbst in unserer Zeit gibt es noch Staaten, in denen es die Todesstrafe gibt. Weshalb sollte es uns also verwundern, dass Jehova in das Volk Israel die Todesstrafe mit dem Gesetzesbund einführte?
Als unser Schöpfer hat er bis zum heutigen Tag und für alle Zeiten das Recht, festzulegen, was gut und was böse ist und welche Strafen darauf stehen. Schließlich wird über ihn gesagt:
Denn Jahwe ist unser Richter, Jahwe ist es, der uns führt,Jahwe ist unser König, der uns befreit!"(Jes.33:22)
Aber weshalb beschloss Jehova, die Kanaaniter auszurotten, indem er das Volk Israel als Vollstrecker benutzte?
Aus dem Geschichtsbericht geht hervor, dass alle Bewohner der eroberten kanaanitischen Städte, durch die Israeliten getötet wurden . Aufgrund dieser Tatsache stellen einige Personen das A.T. so hin, als ob es von einem Geist der Grausamkeit und von Beschreibungen mutwilligen Gemetzels durchdrungen ist. Stimmt das?
In Wirklichkeit geht es um die Streitfrage, ob Gottes Souveränität über die Erde und ihre Bewohner anerkannt wird oder nicht. Jehova hatte das Besitzrecht auf das Land Kanaan dem "Samen Abrahams" übertragen und dies mit einem Eid und einem Bund bekräftigt. Gott wollte aber nicht nur die damaligen Bewohner des Landes vertreiben oder enteignen, sondern auch sein Recht ausüben, als "Richter der ganzen Erde" zu amtieren (1Mo 18:25) und diejenigen zum Tod zu verurteilen, die es verdient hatten, sowie sein Recht, dieses Urteil auch zu vollstrecken.
Die Rechtmäßigkeit des prophetischen Fluches Gottes über Kanaan wurde durch die Zustände bestätigt, die sich in Kanaan bis zur Zeit der Eroberung durch Israel entwickelt hatten. Jehova räumte, von der Zeit Abrahams an gerechnet, 400 Jahre ein, damit "die Vergehung der Amoriter vollendet" würde (1Mo 15:16).
Die Tatsache, dass die hethitischen Frauen Esaus "für Isaak und Rebekka ein Anlaß zur Bitterkeit des Geistes" waren und "ihretwegen das Leben Rebekka sogar anwiderte", lässt die Schlechtigkeit erkennen, die die Kanaaniter zu jener Zeit schon offenbarten (1Mo 26:34, 35; 27:46).
Während der folgenden Jahrhunderte häuften sich die Abscheulichkeiten der Bewohner Kanaans; sie trieben Götzendienst, begingen Unsittlichkeit und vergossen viel Blut. Ihre Religion war außergewöhnlich verwerflich und entartet, ihre "heiligen Pfähle" waren phallische Symbole, und zu vielen auf ihren "heiligen Höhen" verübten Riten gehörten anstößige sexuelle Ausschweifungen und Zügellosigkeit (2Mo 23:24; 34:12, 13; 4Mo 33:52; 5Mo 7:5). Blutschande, Homosexualität und Sodomie waren "die Weise des Landes Kanaan"; deshalb war das Land unrein, und wegen seiner Vergehen sollte es "seine Bewohner ausspeien" (3Mo 18:2-25). Die Kanaaniter verübten noch weitere Abscheulichkeiten: Sie trieben Magie, banden andere mit einem Bannspruch, übten Spiritismus aus und verbrannten ihre Kinder als Opfer (5Mo 18:9-12). Sie hatten die Todesstrafe verdient.