Sola hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben: ...Freilich werden sie künftig eine öffentliche Schule besuchen müssen, um den Eltern nicht wieder weggenommen zu werden.
...
Auf jeden Fall sei ein Zerreißen von Familien wegen Hausbeschulung „grob rechtswidrig“...
Falls der letzte Satz tatsächlich mit in die Urteilsbegründung hereingeschrieben wurde, ist die weiter oben gestellt Bedingung
eigentlich hinfällig - zumindest dürften die Eltern sicher sein, dass die Kinder
nicht wieder weggenommen werden, da eindeutig die "Rechtswidrigkeit" der Massnahme festgestellt wurde. Daran ändert auch eine fortgesetzte Hausbeschulung nichts.
Der Satz stammt von Rechtsanwalt Armin Eckermann (Dreieich bei Frankfurt am Main), der der Initiative Schulunterricht zu Hause (SchuzH) vorsteht.
Hier ist der ganze Artikel:
Pro und Kontra Schulpflicht: Soll der Staat hart durchgreifen?Das Jugendamt könnte höchstens zu anderen Druckmitteln und Strafen greifen, aber auch als staatliche Behörde ist es an Gesetze gebunden und darf keine rechtswidrigen Mitteln anwenden, um etwas durchzusetzen.
Der Schaden ist m.E. größer als der Nutzen (für die Kinder).
Öffentliche Schulen sind natürlich nicht optimal. Aber ich finde, Kindern muss auch die Möglichkeit gegeben werden, sich zu "sozialisieren"; in der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen und mit der "fremden" Autorität der Lehrer umgehen zu lernen, mit anderen Meinungen und Lebensentwürfe konfrontiert zu werden und sich in der Abgrenzung dagegen selbt zu "definieren".
Dieser Meinung war ich bisher auch, komme aber, wie ich die Entwicklung in den Schulen über Jahrzehnte hinweg beobachte immer mehr ins Zweifeln, ob man das heutige staatliche Schulsystem (in Deutschland) überhaupt noch guten Gewissens verteidigen kann.
Und das nicht der Unterrichtsinhalte wegen... Evolution und anderes können mich nicht schrecken- außerdem halte ich es nicht für heilsnotwendig, ein Anhänger des Kurzzeitkreationismus zu sein, um errettet zu werden.
In einigen (nicht in allen!) Schulen ist einiges entartet-- aber nicht einmal Pisa bewirkt(e) bei den Verantwortlichen die Erkenntnis, eine Menge Irrwege eingeschlagen zu haben. Da man sich das eigene Versagen nicht eingestehen will, schiebt man den schwarzen Peter konsequent den Eltern zu: Wenn in der Schule etwas nicht funktioniert, dann findet man sicher

eine Ursache im Elternhaus oder im häuslichen Umfeld. Und wenn man nichts findet, dann er- findet man halt etwas.
Auf diese Weise kann man Probleme
nicht lösen. Man kann nicht einfach alle bewährten Erziehungskonzepte über den Haufen schmeißen und meinen, unausgereifte Theorien müssten ebenso gut funktionieren wie das, was man als "veraltet" ausrangierte.
Allerdings sehe ich ein Grenze erreicht, wenn ein Kind gemobbt oder ausgegrenzt wird.
Bingo.
Wenn in den Klassen mehr Disziplin eingefordert würde, gäbe es weniger Leerlauf, weniger Langeweile, weniger offene Rebellion und... weniger Mobbing.
Bei meinem älteren Sohn war das der Fall (als Deutscher im Ausland). Daraufhin haben wir die Kinder sofort aus der staatlichen Schule genommen und in eine Privatschule geschickt.
Privatschule muß man sich leisten können.
Grosstädtler sind in der Beziehung doch Fremden gegenüber offener als auf dem Land oder in der Kleinstadt.
Weil in größeren Städten oder Touristenzentren mehr "Durchgangsverkehr" ist.
Es ist nicht immer ganz so hervorragend, wenn der Staat, eine Kirche oder ein Unternehmen ein Monopol auf etwas hat. Konkurrenz kann heilsam wirken. In diesem Sinne kann man Eltern, die sich die Mühe machen, ihre Kinder
selbst zu unterrichten und dabei gute Ergebnisse erzielen, nur Hochachtung aussprechen... denn sie nehmen die Funktion eines "Störfaktors" ein... arrangieren sich nicht mit bestehenden Mißständen und zeigen dem Staat, was möglich
ist.
So lange die Kinder in ein größeres soziales Umfeld, z.B. innerhalb der Gemeinde integriert sind und bei Prüfungen mit ihren gleichaltrigen, staatlich beschulten Kollegen mithalten können, wobei sie ihnen nicht selten voraus sind... gibt es keinerlei Grund, solche Kinder aus ihrer Herkunftsfamilie heraus zu reißen, um die "Macht der Obrigkeit" zu demonstrieren.
LG