Janina hat geschrieben: ↑Mi 9. Jan 2019, 16:00
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 9. Jan 2019, 15:04
Außerdem funktioniert der Rundfunkbeitrag wie eine Kopfsteuer.
Der Rundfunkbeitrag ist gerade eben KEINE Steuer, sondern eine Bürgerfinanzierung der unabhängigen Presse, damit diese NICHT an staatliche Weisung gebunden ist. Das soll die Pressefreiheit garantieren.
Es ist mir schon klar, dass es formal-juristisch keine Steuer ist. Ich habe ja geschrieben “
wie eine Kopfsteuerâ€. Eigentlich ist das auch falsch, es ist noch seltsamer, es funktioniert wie eine eigenartige Räumlichkeitssteuer… der SAP-Berater mit Hunderttausend Euro Jahresverdienst zahlt weniger als der gerade so über dem Existenzminimum dahinkrebsende Kioskbesitzer. Das soll mir mal jemand erklären.
Die aktuelle Gebührenerhebung beruht auf der bizarren Logik, dass jeder Mensch hier jede freie Minute nutzen möchte um den tollen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu konsumieren.
Und die Erklärung mit der Pressefreiheit ist auch ziemlich seltsam; lineares Fernsehen (und Radio… was ist das überhaupt?) hat nicht mehr die Dominanz wie früher. Daher sind die Voraussetzungen für die Rechtfertigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über die “unabhängige Grundversorgung†nicht mehr gegeben.
Naja, 9 Milliarden Euro jährlich, doppelt so viel wie der BBC, sprengen sowieso jedes Maß.
Die Besetzung des Rundfunkrates ist sicher kritikwürdig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkrat hat geschrieben:Die Zusammensetzung von Rundfunkräten ist Gegenstand von Kritik. So liegt der Anteil der Staatsvertreter bei einigen Anstalten bei 50 %; dies wird als beherrschender Einfluss kritisiert. Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass die Konstruktion dann verfassungswidrig ist, wenn ein beherrschender Einfluss von Staatsvertretern auftritt. Auch sind zwar die Kirchen im Rundfunkrat vertreten, jedoch keine Vertreter von Atheisten und Agnostikern. Auch kann einem sich ändernden Bevölkerungsquerschnitt nur durch einen neuen Staatsvertrag Rechnung getragen werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Beitragszahler bei der Zusammensetzung des Rates keinerlei Mitsprache- oder Wahlrecht haben.
Ja, der letzte Satz ist der entscheidende. Ich finde dieses Ständewesen grundsätzlich unangebracht.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑Mi 9. Jan 2019, 16:25
Der Begriff Golden Age of Television kommt nicht von ungefähr und auch wenn es durchaus sehr respektable deutsche Produktionen gibt, hat das deutsche Fernsehen in diesem Jahrtausend noch nichts hervorgebracht, das sich mit den amerikanischen Größen der selben Zeit messen kann.
Ich habe Munro gleich so verstanden, dass er auf Nachrichten, Dokumentationen, politische Sendungen etc. abgezielt hat. Dass der ÖRR weit (Lichtjahre möchte ich sagen…) davon entfernt ist, etwas auf dem Niveau von
Mad Men zu produzieren, sollte eigentlich noch der letzte mitbekommen haben.
piscator hat geschrieben: ↑Mi 9. Jan 2019, 16:50
Obwohl ich persönlich mit dem Rundfunkbeitrag hadere, bin ich froh, dass es ihn gibt. Schon allein wegen Heute-Journal, Tagesschau und den diversen politischen und populärwissenschaftlichen Sendungen am Sonntag in der Zeit von 18.00 Uhr bis 20.15 Uhr. Auch Phönix, Arte und 3Sat sehe ich gern.
17,50 € im Monat muss man auch erst mal ausgeben.
Und Arte und 3Sat werden ironischerweise als französisch-deutsche bzw. österreichisch-schweizerisch-deutsche Gemeinschaftsprojekte nur
teilweise durch deinen Rundfunkbeitrag finanziert.
Im Gegensatz zu solchen “wertvollen Sendungenâ€

wie
Um Himmels Willen – da zahlt der deutsche Beitragszahler zu 100% die Zeche.
Ich finde das amerikanische PBS erreicht ein ähnliches (sogar höheres) Niveau für einen winzigen Bruchteil der Kosten.