Pluto hat geschrieben:Wenn man "Ätsch" sagen kann, ist es eben doch moralisch
Man tut es ja nicht - es ist einfach so.
Pluto hat geschrieben:Man erhebt sich und seinesgleichen über andere, die angeblich diese Gabe nicht haben sollen.
Erhebst Du Dich als Chemiker über mich, weil ich keine Ahnung von Chemie habe? - Sicherlich nicht. - Trotzdem weißt Du, dass ich es nicht raffe und Du schon.
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Konkret: Wenn Paulus bspw. meint, dass die Genesis "naturalistsch" so geschehen sei, also "historisch" sei, ist das nicht platt ein Irrtum, sondern weist auf die damalige Verschmelzung von "wirklich" und "historisch" hin:
Genau das meint Bultmann mit dem mythischen Weltbild der Antike.
Als allgemeine Aussage und im Wissen um das Gewicht des Wortes "Mythos" kann man das stehen lassen. - Aber was dann interpretativ aus dieser allemeinen Aussage rauskommt, wissen wir ja.
sven23 hat geschrieben:Wenn die Forschung von "unhistorisch" spricht, dann heißt das nichts anderes, als dass etwas so nicht stattgefunden hat.
1) "Dass es nach einem Modell x so wahrscheinlich nicht stattgefunden hat" - so viel Zeit muss sein.
2) Damit ist es aber nicht getan, da "Geist" (nicht nur) im Christlichen als "Entität"/"Wirklichkeit" verstanden wird, egal ob sie historisch abgebildet wird oder nicht. - Ich weiß, dass dies schwer für einen Naturalisten zu verstehen ist.
Wenn es bspw. bei einem Trockennasen-Affen im Jahr 5.000 oder 50.000 v. Chr. das erste Mal klickt, indem er bewusst zu sich "ICH" sagen und transzendent denken kann, dann ist dies das, was mit "Sündenfall" gemeint ist oder zumindest dessen Voraussetzung ist - egal ob die biblische Geschichte historisch oder mythisch zu verstehen ist. - Es ist irrelevant.
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Du tust immer so, als hättest du etwas verstanden und im nächsten Satz forderst du das Gegenteil.
Sicherlich nicht - es liegt an unseren komplett unterschiedlichen Hermeneutiken.
Nein, wenn eine Hermeneutik keiner inneren Logik folgt, dann taugt sie nicht, oder wird von ihrem Anwender falsch benützt.
Wieso "nein"? Das klingt so, als meintest Du, es gäbe nur EINE Hermeneutik, die man "richtig" bedienen kann.
Davon abgesehen: Nein - es liegt gerade NICHT an Stockfehlern wie "innere Logik" oder "falsche Benutzung". - Das ist doch gerade der Gag, dass Vertreter verschiedener Hermeneutiken die selbe Frage logisch konsistent und fehlerfrei sehr unterschiedlich beantworten können.
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Weil er das Pferd von hinten aufzäumt, d. h. er nimmt den späten, schon voll vergotteten Christus des Johannesevangeliums und postuliert ihn als den wahren historischen.
Er orientiert sich am spirituell wirklichen Jesus und orientiert sich dementsprechend nur sekundär an der zeitlichen Reihenfolge der Quellen.
Das ist eben sein Kardinalfehler und damit verabschiedet er sich aus der Wissenschaft.
Falsch - es kann nicht sein, dass "Wirklichkeit" über EINE Hermeneutik definiert werden soll. - Ratzinger wendet einen anderen Zugang an, den er wissenschaftlich bearbeitet.
sven23 hat geschrieben:Das kommt auf dasselbe raus. Was soll der Unsinn?

Eben nicht!
1) Sachebene = neutrale Ebene, die Fakten sammelt.
2) Hermeneutische Ebene = "Wie bewerte und interpretiere ich unter welchem Aspekt/bei welcher Perspektive das, was auf neutraler Ebene an Fakten gesammelt wurde".
1) und 2) "kommt auf dasselbe raus"????
sven23 hat geschrieben:Wissenschaft kann sich überhaupt nicht mit nicht falsifizierbarem beschäftigen. Trotzdem forderst du es ständig.
Sie soll sich ja nicht mit nicht-falsifizierbaren Setzungen behängen ("Jesus war göttlich"/"Jesus war nur Mensch"), sondern aus diesen Setzungen heraus interpretieren: "Was wäre, wenn A?"/"Was wäre, wenn B?").
Davon abgesehen: Wenn man Deiner Linie trotzdem folgen würde, hieße dies nichts anderes, als dass die HKM Jesus untersucht und interpretiert, als sei er nur Mensch - schließlich kann man sein Mensch-Sein nachweisen. - Das hieße aber, dass die HKM innerhalb der Theologie nur eine Zuträger-Rolle haben könnte, da die Theologie davon ausgeht, dass Jesus göttlich war - mit anderen Worten: "HKM und Interpretation" ginge dann nicht.
Und da wäre meine Frage immer wieder an die HKM: "WAS WOLLT IHR EIGENLTICH?" - Wollt Ihr Zuträger oder Teil der Theologie sein?
sven23 hat geschrieben:Mit der angeblichen Auferstehung von den Toten kann sich Wissenschaft nicht beschäftigen, mit der Glaubenswelt eines jüdischen Wanderpredigers sehr wohl.
Wie willst Du die Glaubenswelt Jesu redlich untersuchen, wenn Du das Thema "Auferstehung" außen vor lässt? - "Geht bei uns methodisch nicht - also hat er was anderes geglaubt".
sven23 hat geschrieben:Was denn konkret?
Weiß ich nicht - es ist so wirr, dass einem schwindelig wird. - Kannst Du es noch mal in anderen Worten sagen?
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Das wäre doch gerade das Wesen eines Wunders, wenn es außerhalb wissenschaftlicher Systeme stattfinden würde, also mit allen Mitteln nicht erklärbar wäre.
Moment: Aber trotzdem im naturalistischen Raum -
Wo sonst?

Wie jetzt? Es soll gleichzeitig außerhalb des wissenschaftlichen Systems und innerhalb des naturalistischen Raums stattfinden? - Nichts dagegen: Aber was sagt das über die Wissenschaft, wenn sie etwas innerhalb des naturalistischen Raums nicht fassen kann?
sven23 hat geschrieben:deshalb ist deine Behauptung, Wunder könne es in der naturalistischen Welt per se gar nicht geben, falsch.
Könntest Du diese Behauptung mal per Zitat belegen? (Ich könnte mich ja verschrieben haben - aber schätzungsweise ist es wieder mal was Anderes).
sven23 hat geschrieben:Das Durcheinander wird ja nur durch deine widerprüchlichen Positionen erzeugt.
Nee - es liegt daran, dass Du nur das naturalistische System kennst, aber darin alles unterbringen willst - auch Geist. - Da muss es zu Kuddelmuddel kommen.