Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Rund um Bibel und Glaube
Pflanzenfreak
Beiträge: 1739
Registriert: Mo 1. Jul 2013, 13:46

#21 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Pflanzenfreak » So 6. Okt 2013, 17:06

Hallo Malika,
lass Dich nicht irre machen. Gott liebt uns Menschen und Jesus ist für unsere Sünde gestorben. Das befreit uns dazu, nicht vor jedem Schritt Angst haben zu müssen, es verkehrt zu machen.
Wichtig ist, dass wir immer und mit Allem zu Gott kommen. Dann zeigt er uns wo wir falsch liegen, wo wir Vergebung brauchen und dann hilft er uns wieder heraus, wo wir in etwas verstrickt sind was verkehrt ist.
Viele Worte der Bibel sehe ich als Wegweiser oder Richtlinie. Um uns zu zeigen; dahin geht der Weg. So wäre es perfekt. Aber Gott erwartet von uns nicht, dass wir perfekt sind, sondern dass wir uns auf den rechten Weg machen.
Und das Wichtigste ist die Liebe. Fehler die wir aus Liebe machen sind nicht so schwerwiegend wie Fehler die wir ohne Liebe machen.

Grüssle, Pflanzenfreak

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#22 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Magdalena61 » So 6. Okt 2013, 23:59

Malika hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wie gehen wir mit den Sünden um, die wir nicht so einfach "loswerden"? Mit unseren Fehlern und seelischen Deformationen; mit zwanghaftem Verhalten und unseren ganz persönlichen blinden Flecken?... wie viel Toleranz dürfen wir von Gott erwarten?
Es gibt ja nicht nur das eine oder das andere Extrem, auch wenn es viele Christen gibt, die es gerne so darstellen: "Wenn du es nicht schaffst, gar nicht zu sündigen, dann bist du offenbar noch kein richtiger Christ."
"Gar nicht mehr sündigen" würde bedeuten, unfehlbar zu sein, vollkommen heilig... alles richtig zu machen. Aber das hat noch nicht einmal Paulus geschafft, und der war bestimmt heiliger als wir.
Wer behauptet, es sei möglich, sündlos zu leben, der hat entweder ein Brett vor dem Kopf, sodass er sein inneres Spiegelbild nicht sehen kann, oder er definiert Sünde anders als Gott.
1. Joh. 1,8 (Luther): Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns
Und dann fordert Johannes die Gemeinde auf,ihre Sünden zu bekennen, um Vergebung zu erlangen.
Malika hat geschrieben:Wir sollten uns wirklich bemühen nicht zu sündigen und mir fallen oft Dinge auf, bei denen ich denke, das will ich anders machen.
Meine Erfahrung ist: Wenn man erkennt, dass etwas falsch läuft, sollte man ein Gebetsanliegen daraus machen. Erst einmal mit Gott besprechen... das Ganze... und sich Power schenken lassen.
Malika hat geschrieben: Versuchen sollten wir schon, das Ideal, also die Sündlosigkeit zu erreichen und uns, wenn wir sie auch nie vollkommen erreichen werden, zumindest immer weiter an die Sündlosigkeit anzunähern. Aber nicht in Angst. Gott weiß doch, dass wir eben nie die Perfektion erreichen, dafür ist die Vergebung da und ich finde, die dürfen wir dann auch dankbar und fröhlich annehmen.
Na ja, fröhlich...? -- Man ist ja nicht zufrieden mit den Zustand, aber "dankbar" sein für die Geduld und die Barmherzigkeit Gottes, welcher den "aufrichtigen Sündern" immer wieder eine Chance gibt, das unterschreibe ich.
Malika hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich finde heute, dass ein Christ, der sich und anderen so viel wie möglich verbietet, um auf "Nummer sicher" zu gehen und der Gottes schreckliche Bestrafung für jede einzelen Sünde predigt, das Kreuzesopfer Jesu ebenso mit Füßen tritt, wie jemand, der meint, ihm könne ja nun egal sein ob er sündigt, denn ihm wurde ja vergeben.
Extreme sind nie gut.
Das "Gesetz" ist ein Wegweiser, eine "Gebrauchsanweisung" zum Leben. Aber die Motivation und die Kraft, sich diese Regeln -- nicht aus Angst, sondern aus Überzeugung-- zu eigen zu machen, kommen nicht aus dem Gesetz, sondern durch den Erlöser, welcher das Wollen und das Vollbringen bewirkt.

Er- ziehung funktioniert am besten über Be- ziehung. Das ist nicht nur bei Kindern und ihren irdischen Eltern so, sondern auch bei allen Gottes- Kindern und ihrem himmlischem Vater :) .
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Malika
Beiträge: 296
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:16

#23 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Malika » Di 8. Okt 2013, 10:40

Magdalena61 hat geschrieben:
Malika hat geschrieben: Versuchen sollten wir schon, das Ideal, also die Sündlosigkeit zu erreichen und uns, wenn wir sie auch nie vollkommen erreichen werden, zumindest immer weiter an die Sündlosigkeit anzunähern. Aber nicht in Angst. Gott weiß doch, dass wir eben nie die Perfektion erreichen, dafür ist die Vergebung da und ich finde, die dürfen wir dann auch dankbar und fröhlich annehmen.
Na ja, fröhlich...? -- Man ist ja nicht zufrieden mit den Zustand, aber "dankbar" sein für die Geduld und die Barmherzigkeit Gottes, welcher den "aufrichtigen Sündern" immer wieder eine Chance gibt, das unterschreibe ich.

Ich meinte fröhlich, weil wir uns dennoch von Gott geliebt wissen dürfen. Zufrieden mit dem Zustand der Sündhaftigkeit zu sein, ist sicher nicht richtig, aber ich denke, wir dürfen fröhlich in dem Wissen sein, dass Gottes Liebe so groß ist

Benutzeravatar
Vitella
Beiträge: 1578
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 12:18

#24 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Vitella » Di 8. Okt 2013, 14:28

Wohin sollte ein Gläubiger verloren gehen.?
Er wird höchstens erstaunt sein wenn er bemerkt, dass er tot ist und nichts von einem Gott sieht.
Ein Ungläubiger hat es vielleicht einfacher, weil er nicht die Erwartung hat bei Gott zu sein und es dann auch nicht ist.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

Martinus
Beiträge: 3059
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:17
Wohnort: Kasane

#25 Re: Wer ist der Weingärtner?

Beitrag von Martinus » Mi 9. Okt 2013, 20:13

Malika hat geschrieben: Wer gerettet ist, bleibt es auch, selbst wenn man schlimme Fehler macht!

Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nehme
Elb. Off. 3:11
Angelas Zeugen wissen was!

Ziska_Deleted

#26 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Ziska_Deleted » So 4. Mär 2018, 22:37

Die Aussage „einmal gerettet - für immer gerettet“ ist falsch!

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#27 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Novas » So 4. Mär 2018, 22:56

Pflanzenfreak hat geschrieben:Hallo Malika,
lass Dich nicht irre machen. Gott liebt uns Menschen und Jesus ist für unsere Sünde gestorben. Das befreit uns dazu, nicht vor jedem Schritt Angst haben zu müssen, es verkehrt zu machen.
Wichtig ist, dass wir immer und mit Allem zu Gott kommen. Dann zeigt er uns wo wir falsch liegen, wo wir Vergebung brauchen und dann hilft er uns wieder heraus, wo wir in etwas verstrickt sind was verkehrt ist.
Viele Worte der Bibel sehe ich als Wegweiser oder Richtlinie. Um uns zu zeigen; dahin geht der Weg. So wäre es perfekt. Aber Gott erwartet von uns nicht, dass wir perfekt sind, sondern dass wir uns auf den rechten Weg machen.
Und das Wichtigste ist die Liebe. Fehler die wir aus Liebe machen sind nicht so schwerwiegend wie Fehler die wir ohne Liebe machen.

Grüssle, Pflanzenfreak

Weise Worte. Was nicht erstaunlich ist, denn die göttliche Weisheit ist ja eine Frau, die Sophia. :thumbup:

Magdalena hat geschrieben:Wer behauptet, es sei möglich, sündlos zu leben, der hat entweder ein Brett vor dem Kopf, sodass er sein inneres Spiegelbild nicht sehen kann, oder er definiert Sünde anders als Gott.

Ja, genau das würde ich behaupten. Gott ist sündenlos und damit auch der nach seinem Bilde geschaffene Mensch; in seinem ursprünglichen und unverfälschten Zustand. Dieses Bild kann verfälscht, verzerrt und verdunkelt werden, aber niemals ganz verloren gehen. Die „Erbsünde“ hat sich Augustinus ausgedacht. Da er im Westen eine sehr prägende Figur war, ist das westliche Christentum durchdrungen davon (in etwa so wie man durch radioaktiven Müll verstrahlt werden kann) aber orthodoxe Christen kennen keine Erbsünde.
Zuletzt geändert von Novas am So 4. Mär 2018, 23:10, insgesamt 2-mal geändert.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#28 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Hemul » So 4. Mär 2018, 23:09

Ziska hat geschrieben:Die Aussage „einmal gerettet - für immer gerettet“ ist falsch!
Stimmt, weil biblisch! :thumbup:
Wenn es nämlich stimmen würde hätten Jesus in Matthäus 24:13-der Apostel Petrus in 1.Petrus 4:17+18 und der Apostel Johannes in Offenbarung 2:10 nicht folgendes gesagt:
13 Wer aber standhält bis ans Ende, der wird gerettet werden.
und:
17 Denn die Zeit ist angebrochen, in der Gott Gericht hält, und er beginnt damit bei seinem eigenen Haus. Wenn aber das Gericht an uns nur der Anfang ist, wie wird dann erst das Ende aussehen – das Gericht an denen, die nicht bereit sind, Gottes rettender Botschaft Glauben zu schenken? 18 Oder, ´um es mit den Worten der Schrift zu sagen`:»Wenn schon der, der sich nach Gottes Willen richtet, nur mit knapper Not gerettet wird, wie wird es dann dem gottlosen und sündigen Mensch ergehen?«
und:
10 Fürchte dich nicht vor dem, was dir an Leiden noch bevorsteht. Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, um euch zu versuchen, und ihr werdet Not leiden, zehn Tage lang. Sei treu bis in den Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#29 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von closs » So 4. Mär 2018, 23:49

Novalis hat geschrieben: Die „Erbsünde“ hat sich Augustinus ausgedacht. Da er im Westen eine sehr prägende Figur war, ist das westliche Christentum durchdrungen davon (in etwa so wie man durch radioaktiven Müll verstrahlt werden kann) aber orthodoxe Christen kennen keine Erbsünde.
Ich sehe das anders. - Für mich steht "Erbsünde" als Chiffre für den Umstand, dass der Mensch seit der Entdeckung seines Ich fortan ZWEI Orientierungspunkte hat - nämlich Gott und das Ich. - Da aber kein Mensch auf sein Ich verzichten kann (und soll) und somit immer ein Stück Ich-Orientierung da ist, ist der Mensch nie eindeutig auf Gott hin orientiert - das verbrigt sich nach meinem Verständnis hinter dem Begriff "Erbsünde" (was keine Sau versteht, weil es jahrhundertelang seitens der Kirche selbstsüchtig kommuniziert wurde).

"Erlösung" ist dann die Aufhebung des Ich in Gott - wenn also die Orientierung ans Ich automatisch und gleichzeitig Orientierung an Gott ist. - Das geht aber nicht im "Fürstentum der Welt" - mit anderen Worten: Sobald ein Mensch das Licht unserer Welt erblickt, ist er geistig kontaminiert, ob er es weiß oder nicht.

"Erlösung" kann deshalb nie vom Menschen kommen, sondern nur von Gott - käme es vom Menschen, wäre dies ein Münchhausen-Streich, der sich selber an den Haaren aus den Sumpf zieht. - Da Erlösung also nur von Gott kommen kann, verbindet sich damit die Notwendigkeit, dass Jesus nicht nur Mensch, sondern auch göttlich ist - denn als Nur-Mensch könnte er nicht erlösen.

Einig sind wir uns darin, dass die Rezeptions-Geschichte dieses Motivs seit Augustinus wenig hilfreich war. - Verständnisfrage: Wie begründet die Orthodoxie den Begriff der "Erlösung", wenn sie die "Erbsünde" nicht kennt?

Munro
Beiträge: 7274
Registriert: Do 11. Jan 2018, 15:36

#30 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Munro » Mo 5. Mär 2018, 00:14

Nun ja, wenn ein gläubiger Mensch sich im Wald verirrt, kann er auch schon mal verloren gehen.
Aber er wird schon wieder den Weg finden, früher oder später.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Antworten