closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Eben! Wir sind Gott ähnlich.
Aber nicht auf seiner Ebene, sondern "in seinem Bild" - also nach ihm gemacht, aber auf unserer und nicht auf seiner Ebene.
Doch, klar auf seiner Ebene: [1. Mose 3,22]
"Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns..."
closs hat geschrieben:Es ist MÖGLICH, aber nicht deshalb "wahrscheinlich", weil es nach naturalistischer Sicht keine Belege gibt.
Es wurde noch nie so viel Gedöns über etwas gemacht, wofür es überhaupt keinen Hauch eines Belegs gibt, ob naturalistischer oder anderer Art.
closs hat geschrieben:"Ebenbildlich" im Sinne von "transzendent denken können" sind sie christlich gesehen NICHT.
Stimmt. Nur der Mensch schafft es sich eine imaginäre Welt jenseits der Natur zu schaffen, wo sich Engel, Feen und Dämonen tummeln. Die Tiere haben es da besser denn sie leben in der Gegenwart.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch autark ist, und seine Leiden von ihm selbst kommen.
Was hat das mit unserer Fragestellung zu tun?
Alles, denn dann braucht es kein imaginäres supranaturalistisches Etwas, was den Körper (
res extensa) steuert.
closs hat geschrieben:Die interpretative HKM macht nichts anderes als andere Exegesen: Sie interpretiert auf Basis von Sachergebnissen, die man auch ganz anders interpretieren kann.
... und falsch. Wenn sich etwas anhand des Befunds bestätigen lässt so wird aus Interpretation Fakt!
closs hat geschrieben:Falls es nur "die Natur" gäbe und sonst nichts, wäre der Begriff "Geist" im christlichen Sinne obsolet. - "Geist" macht nur Sinn, wenn es etwas über der naturalistischen Welt gibt.
Im Sinn einer vom Körper unabhängigen Größe ist der Geist auch obsolet.
closs hat geschrieben:Nee - man muss radikal-skeptisch sein - und das war Descartes. - "Solipsistisch" wäre man, wenn man glauben würde, dass es die Res extensae nur als Vorstellung gibt - und genau das glaubt Descartes NICHT.
Auch gut. Da hast du den Beweis für die Existenz der
res extensa.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:NEIN. Ich meine nicht die materielle Welt, sondern die Natur.

Unterschied?
Die Natur birgt die Naturgesetze wonach sich das Universum richtet.
closs hat geschrieben:Wenn das Gehirn der "Umsetzer des Geistes in die materielle Welt" ist, kann diese Umsetzung daran scheitern, dass der Umsetzer defekt ist - also repariert man ihn.
Nein, denn der Mensch ist ein autonomes Wesen.
closs hat geschrieben:Im Grunde läuft Deine Argumentation raus auf: "Weil das Fernsehprogramm in Mainz beim ZDF produziert wird, wurden Mechaniker daran gehindert, den Fernseher zu reparieren, wenn er defekt war".
Hä
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Dem würde kein Wissenschaftler zustimmen!
Doch!
Wollen wir Einen (oder Mehrere) fragen?
closs hat geschrieben:im Allgemeinen wird Mathematik als Geisteswissenschaft verstanden
Du verstehst das vielleicht so, aber die Fachwelt tut es nicht.
closs hat geschrieben:Das hat schlicht etwas mit dem zu tun, was man "induktiv/deduktiv" nennt.
Die Wissenschaft (nach Popper) wendet grundsätzlich deduktive Verfahren an, weil Induktion zu Fehlschlüssen führen kann. Beispiel der Fischer der ein Netz mit 5cm Maschen auswirft, und danach behauptet, alle Fische seien mindestens 5 cm dick.
closs hat geschrieben:Der "wohlwollende Gott" wird benötigt bei der Frage, mit welcher BEgründung man die Res extensae als "echt" verstehen kann.
Nein. Das braucht es nicht, außer man ist Solipsist.
closs hat geschrieben:Wo siedelst Du "Dualismus" an?
Ansiedeln?? — Ich verstehe die Frage nicht.
closs hat geschrieben:Deine Frage war, warum man vom Dualismus abgekommen ist - meine Antwort war: Wegen des Materialismus.
Ganz sicher nicht wegen dem Materialismus. Der war spätestens 1880 vorbei.
closs hat geschrieben:Im übrigen sind die meisten heutigen philosophischen Strömungen materialistischer Natur - der Materialismus ist die Urmutter heutiger Entwicklungen, also vol im 21. Jh. präsent.
Auch das ist falsch! Du meinst wahrscheinlich den Naturalismus, eine Denkrichtung des 20/21. Jahrhunderts. Ich wage mal zu behaupten, dass der Naturalismus der einzige Weg ist die Natur zu verstehen.
closs hat geschrieben:Aber Dir geht es doch immer um "aufgeklärte Medizin" - gab es diese in Bezug auf Medikamente aus Deiner Sicht VOR der Entdeckung des Persiodensystems?
Ja sicher, Louis Pasteur (ein Zeitgenosse Mendelejevs) sei Dank.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:. Die Fachwelt hat Ryles Arbeit 100 prozentig anerkannt.
Was Du als "Fachwelt" bezeichnest, sind Naturwissenschaftler oder materialistische Philosophen - natürlich haben diese zugestimmt.
Materialistisch waren sie ganz sicher nicht.
closs hat geschrieben:Aber sie haben das Wichtigste vergessen: Sie haben die Setzungen für diesen Nachweis nicht in Frage gestellt.
Welche Setzungen? Ryles Arbeit ist methodisch einwandfrei und beihaltet keine Setzungen!
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Schau mal hier: viewtopic.php?p=279413#p279413
Da sagt ThomasM: "Beweis? Wirklich Beweis? - Kannst du diesen Beweis mal skizieren?
Steht alles in Ryles Buch.
Ich habe den Briefwechsel zwischen Elisabeth von der Pfalz und Descartes erwähnt. Elisabeths Verstand war schärfer als Descartes'. Descartes konnte ihre Fragen nie zufriedenstellend beantworten.
closs hat geschrieben:Ich glaube nämlich, dass dies kein Beweis war.
Deine Meinung dazu ist bekannt, nur argumentierst du gegen Millionen Philosophen und Naturwissenschaftler, die in Ryles Beweisführung keinen Fehler entdecken konnten.
closs hat geschrieben:und dass in diesen "Beweis" die Voraussetzung einging, dass der Dualismus von Descartes falsch ist". - Genau mein Argument. - Auch im folgenden begründet Thomas, warum er Deinen Ausführungen nicht folgen kann.
Was sind denn deine Argumente gegen die moderne Erkenntnis, dass der Dualismus falsch ist?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Wo bleiben die Fakten?
Du hattest welche von Thomas.
Nee, nicht das ich wüsste.
closs hat geschrieben:Ich bekräftige diese mit dem Faktum, dass "Beweise" immer Folge von "Voraussetzungen" sind, die bei Ryle der schwache Punkt sind.
Soweit ich weiß, hatte Ryle keine Setzungen. Welche Setzungen unterstellst du ihm?
closs hat geschrieben:Deine "Fachleute" sind selbstverständlich Fachleute - aber sie folgen derselben Hermeneutik wie Ryles: Man setzt die "Echtheit" der Res extensae voraus, was ja genau die Frage ist.
Du verkennst die Geschichte. Als Ryle sein Werk veröffentlichte, war die Mehrheit aller Philosophen Dualisten. Heute sind sowohl Dualisten, als auch Monisten (die an ein göttliches Etwas glauben) in der Minderheit. Also hat offenbar Ryles Buch Millionen von Skeptikern überzeugt.