Pluto hat geschrieben:Deine Behauptung gegen Millionen von Fachleuten.
Welche Fachleute? - Ein Naturwissenschaftler ist doch mit solchen Fragen gar nicht befasst.
Pluto hat geschrieben: Eine einzige Bibelstelle würde mir schon reichen.
Hier ist eine - aber Du wirst nicht viele finden, weil es als blasphemisch angesehen werden würde, überhaupt auf die Idee zu kommen, dass der Mensch auf demselben Level wäre wie Gott. - Würdest Du im Bildungsministerium nachfragen, wo steht, dass ein Professor akademisch über einem Studenten steht, müssten die auch erst suchen - weil auf diese Idee niemand kommt. - Aber da hast Du Dein Zitat:
Ps. 8,6, Elberfelder
5 Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst?
6 Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel4, mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn.
Pluto hat geschrieben:Klar doch! Wie Feuerbach sagte: Der Mensch schuf sich Gott in seinem Abbild.
NAtürlich ist das so, wenn der Mensch Gott schafft - aber das ist doch ein ganz anderer Ansatz als der theologische.
Pluto hat geschrieben:Und Montesquieu setzte noch einen drauf als er sagte: "Wenn Dreiecke einen Gott hätten, hätte er drei Seiten".
Dito.
Pluto hat geschrieben:Exakt meine Meinung. Also wurde der Mensch gottähnlich.
Das geht durchaus in die richtige Richtung: Der Mensch wurde laut Bibel insofern "gottähnlich", dass es außer Gott und dem Menschen keine Schöpfung gibt, die potentiell (transzendent) bewusst erkennungs-fähig ist. - Damit ist aber nicht gesagt, dass beide auf qualitativ gleich-hohe Weise erkennen kann - hier gilt 1.Kor. 13:
12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.
In anderen Worten: Gott erkennt zu aller Zeit, wie wir - katholisch gedacht - in der Visio Beatifica erkennen werden - aber erst dann. - Und selbst dann ist es - immer noch katholisch gedacht - nicht "Gott-Sein", sondern "Gott-Schauen" - also immer noch ein wesensmäßiger Unterschied.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Genau das wird ein Psychiater sagen, sofern er in der Lage ist, die professionellen Erkenntnisse von seiner privaten Glauben zu trennen.
Nein - er wird sagen: "Ich weiß nicht, ob Dein D-1-Schaden endogener oder reaktiver Natur ist - da ich als Psychiater nur medikamentös behandeln kann, verschreibe ich Dir folgendes ..."
Das wäre unprofessionell, aber du kannst es gerne nachweisen.
Merkwürdig - glaubst Du echt nicht, dass es schwere psychiatrische Störungen wegen traumatischer Erlebnisse geben kann? - Ist für Dich "Psychosomatik" eine softe Veranstaltung?
Hier nur eine schnell gefundene Quelle (Neurologen und Psychiater im Netz, Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen). - Dort steht unter der Rubrik "Primäre (nicht-organische, funktionelle) Psychosen" u.a. folgendes Beispiel:
"Induzierte wahnhafte Störungen – eine seltene Erkrankungsform, bei der die Wahnvorstellungen einer Person auf eine nahestehende ansonsten gesunde Person übertragen (induziert) werden. Beide Personen stehen dabei meist in einer engen emotionalen Beziehung. Gelegentlich betrifft die Störung auch mehr als zwei Personen (z.B. Eltern und Kinder)"
Es gibt also emotional induzierte Psychosen, deren Grund eben NICHT eine Störung im Gehirn ist, sondern umgekehrt: Ein Geistiges ist Grund für die Störung im Gehirn. - Ehrlich: Dass es beide Wege gibt, wurde meines Wissens nie bestritten
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Also ist die HKM KEINE Wissenschaft? - Das wäre die Folge.
Ich habe nichts dergleichen gesagt.
.Nicht direkt, aber indirekt. - Denn wenn Du die HKM als empirische Wissenschaft bezeichnest (was sie tatsächlich in Randbereichen sein kann) UND gleichzeitig sagst, dass nicht-empirische Wissenschaften keine "Wissenschaft" seien, dann ist die HKM zu 90%+x keine Wissenschaft.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Siehst du... wenn das "wie" geklärt ist, folgt das "was" ganz von alleine.
Eben NICHT. - Damit erhält man wertvolle Hinweise FÜR das Textverständnis, aber nicht das Textverständnis selbst.
Eben doch!
Aber doch nur im Wortsinn - damit ist Apg. 8,30 "Verstehst Du eigentlich ("geistig", ist damit gemeint), was da steht?". - Deshaln sagt Ratzinger "unerläßlich FÜR das Textverständnis" und eben nicht "IST das Textverständnis".
Pluto hat geschrieben:Du wechselst das Thema. Es ging um die Natur.
Innerhalb der NATUR-Wissenschaften stimme ich Dir zu.
Pluto hat geschrieben:Es geht nicht um Bilder sondern um Verständnis der Welt.
Wenn man - wie Du - damit die materielle Welt meint, brauchen wir nicht zu diskutieren, weil wir uns einig sind. - Wir sprachen aber im Wesentlichen von Geisteswissenschaften incl. der HKM.
Pluto hat geschrieben:Welche radikal-skeptizistischen Aussagen?
1. Der Mensch kann nur "ICH" setzungs-frei und damit sicher erkennen.
2) Wenn das, was wir als "unsere irdische Welt" bezeichnen (also das, was Du "DIE Welt" nennst), nur Produkt unserer Vorstellung wäre, könnten wir es nicht von einer "echten" Welt unterscheiden. - Also muss man die "Res extensae" setzen, also glauben.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Die Hypothese dass die Wissenschaft durch den cartesischen Dualismus gelähmt war, ist allerdings falsifizierbar.
Prinzipiell ja.
Halten wir fest: Du kannst es nicht; warum dann die seltsame Behauptung,
Moment: Es ließe sich wissenschaftlich nachweisen, dass infolge der Descartes-Rezeption die Wissenschaft gelähmt wurde. - Es lässt sich aber ebenfalls nachweisen, dass dies keine notwendige Folge des cartesischen Dualismus ist.
Pluto hat geschrieben:Mathematik steht zwischen den Wissenschaften und steht der Physik SEHR nahe.
Trotzdem ist es von Natur aus eine Geisteswissenschaft. - Dass sie der Physik nahe steht (was ja zweifellos der Fall ist), hat damit zu tun, dass sie eine Bindeglied zwischen geistiger und materieller Welt ist.
Pluto hat geschrieben:Du verwechselst was. Es geht hier um den Dualismus, NICHT um das "cogito".
Das Thema war eben das "Res-extensae-Thema" - denn nur durch die Setzung eines wohlwollenden Gottes war ein Glaube berechtigt, die Res extensae SICHER als "echt" (also nicht als Vorstellungs-Größen) zu verstehen. - Das passt schon.
Pluto hat geschrieben:Dann solltest du erklären können, warum Mitte des 20. Jahrhunderts die philosophische Fachwelt sich vom Dualismus abwandte. Was war der Auslöser?
Der Materialismus als neue Leit-(PAra-) Religion - oder wenn Du willst: Als neue Hermeneutik. - Damit ist der philosophische Mainstream abgewandert.
Pluto hat geschrieben: Descartes' damalige Aussage hat bei der Kirche den Status eines Dogmas erreicht.
Heute hat der Materialismus den Status eines Dogmas erreicht - nicht zum ersten Mal: Der Materialismus hat den Staffelstab des kirchlichen Dogmatismus übernommen.
Pluto hat geschrieben:Das geschah erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts.
Dann ist es NOCH später passiert, als ich dachte - und jetzt die Frage: Was kann Descartes seit der Mitte des 20.Jh. noch mit seinem Dualismus angerichtet haben? Natürlich nichts. - Und die Jahrhunderte davor konnte er deshalb nichts anrichten, weil die Chemie noch gar nicht so weit war, um sich abhalten lassen zu können.
Pluto hat geschrieben:Descartes' These hielt sich so lange, bis Chemie und Physik das Gegenteil belegte.
Geht doch gar nicht - es sei denn, Descartes hätte aus seinen eigenen Erkenntnissen den Fehlschluss gezogen, dass der Körper naturwissenschaftlich/medizinisch in psychischen Dingen nicht heilbar sei. - Hast Du da Quellen?
Pluto hat geschrieben:Du willst Ryles Aussage widersprechen? Du könntest recht haben, aber das wäre eine Sensation. Ryles Buch wurde wurde von der Fachwelt hundertprozentig unterschrieben.
Natürlich hat da die "inner-betriebliche" Fachwelt (also Wissenschaftler und Philosophen mit identischen Setzungen) zugestimmt - und sicherlich mit gutem Grund, da Ryle sicherlich keine wissenschaftlichen Fehler gemacht hat (was ich ihm ausdrücklich NICHT unterstelle).
Das Problem ist woanders: Ryle stellt die Res extensae erst gar nicht in Frage (was Du ausdrücklich bestätigst), weshalb die Grundlage, den cartesischen Dualismus zu widerlegen, von vorneherein entzogen ist. - Ryle falsifiziert einen Dualismus nach rylscher Facon.
Pluto hat geschrieben:Doch die Fachwelt ist dieser Meinung. Wie gesagt, da müssen von dir schon harte Fakten kommen, und nicht vage Behauptungen.
s.o.
Pluto hat geschrieben:Ryle hat den cartesischen Dualismus als Ganzes widerlegt.
Was heißt "als Ganzes"? - Hat Ryle nun ernsthaft gefragt, ob er es unterscheiden könnte, wenn die Welt nur Produkt seiner Vorstellung wäre oder nicht? - Wenn nein, hat er Gas gegeben, ohne einen Gang einzulegen.