Münek hat geschrieben:Mach´ Dich unbedingt googelmäßig mit diesem Begriff vertraut, sonst gehst Du weiterhin von falschen Annahmen aus.
Was soll dieser ständige Quatsch? Genau um das Grundverständnis geht es doch - und es scheint bei Ratzinger ein anderes zu sein als bei denen, die HKM als hermeneutische Disziplin sehen möchten.
Im übrigen stimme ich Dir sogar zu: In der Praxis IST es ja so, dass HKM nicht nur eine Sach-, sondern auch eine hermeneutische Disziplin ist - sozusagen in "Personalunion". - Dagegen ist nicht mal was einzuwenden. - Einzuwenden gibt es da etwas, wo die HKM nicht nur ihre Sach-Ebene, sondern auch ihre hermeneutische Ebene als exklusiv verkaufen will.
Gerade deshalb ist doch mein Anliegen so wichtig, beides gedanklich zu trennen. - Denn dann erkennt man, dass die Kanonische Exegese keine eigene "Einführungs-Abteilung" hat - wäre ja auch doof - das macht die HKM gut, ABER auf der hermeneutischen Ebene selbstverständlich NICHT mitschwimmt. - So wie die Biblisch-Kritische Exegese eine "Einführungs-Abteilung" hat, aber eine andere Hermeneutik als die HKM draufsetzt - auf deutsch: Sie macht auf Sachebene dasselbe wie die HKM (zumindestens beansprucht sie das).
Münek hat geschrieben:Selbstverständlich. Wer sonst?
Apg. 8,30 betrifft nur die hermeneutische Ebene - und da gibt es eine Auswahl, bei der die HKM-Hermeneutik EINE Variante ist.
Münek hat geschrieben:Sie würde nur dann ihre Grenzen überschreiten, wenn sie zur Frage der Existenz oder Nichtexistenz Gottes aus wissenschaftlicher Sicht eindeutig Stellung bezöge.
Auf hermeneutischer Ebene gehört das aber dazu - und auch die HKM bezieht doch insofern Stellung, dass sie per kritisch-rationalem Ansatz automatisch Jesus nur als Mensch untersucht - geht gar nicht anders.
Münek hat geschrieben:Es hat keinen Zweck, mit Dir zu diskutieren, wenn Du Dich weigerst, Deine diesbezüglichen Wissenslücken zu schließen.
Jetzt muss ich Dich fast schützen: Deine (Eure!) Versuche, das Problem auf mich zu schieben, sind nicht geeignet, Eure Defizite an differenziertem Denken zu beheben. - Ihr schiebt etwas weg ("Das hat der nicht kapiert") und meint, es sei damit getan.
Münek hat geschrieben:In der bibel-historischen Forschung ist die HKM nun mal die Leit- und Standardexegese an den theologischen Fakultäten.
Das ist doch kein Freibrief - und vor allem anders gemeint, als Du es verstehst. - Guck DU mal allein bei Wik rein, was da alles an Einzeldisziplinen auf SACHEBENE als Teil der HKM angesehen wird - DAFÜR hat die HKM den Rang als Leit- und Standard-Exegese - aber doch nicht für ihre daruaf folgende interpretative Hermeneutik.
Münek hat geschrieben:Es gibt noch weitere schwerwiegende Gründe, den Text des Johannesevangeliums als Eigenkomposition des Verfassers anzusehen. Man vergleiche nur die Aussagen Jesu in den drei synoptischen Evangelien mit den Worten und Reden Jesu im Johannesevangelium.
Historisch-kritisch glaube ich das aufs Wort - aber Du übergehst damit meine Ausführungen, wie und warum unterschiedliche Exegesen unterschiedlich arbeiten.
Münek hat geschrieben:Richtig - deswegen gibt es zwei Sandkästen: Einen glaubens-dogmatischen und einen setzungsfrei-wissenschaftlichen.
Falsch - Ihr verrennt Euch ideologisch. - Du sprichst von Kuh und Sonntag. - Richtig wäre:
1) Eine Disziplin mit DIESER Hermeneutik
2) Eine andere Disziplin mit JENER Hermeneutik.
Dann kommt lange nichts. - Und dann kommt die Frage, ob auf diesen Hermeneutiken wissenschaftlich gearbeitet wird oder nicht - und da würde ich sagen, dass Kanoniker ähnlich wissenschaftlich sauber arbeiten wie HKM-ler. - Es ist falsch, die Problematik auf "Wissenschaft" oder "Nicht-Wissenschaft" zu fokussieren - der eigentliche Unterschied liegt in den unterschiedlichen Hermeneutiken.
Münek hat geschrieben:Diesen Luxus können sich seriös historisch-wissenschaftlich arbeitende Exegeten nicht leisten.
Deshalb habe ich ja gesagt, dass diese Ebene von der HKm nicht gestemmt werden kann.
Münek hat geschrieben:Nix am Katzentisch sitzen - die exegetische Karawane zieht unbeirrt weiter...
Du meinst wahrscheinlich die historisch-kritische Karawane. - Kann sein - aber die anderen tun es auch. - Und da in Zeiten des Internets die nach wie vor geschätzten Sachergebnisse der HKM abgerufen werden können, ist es eigentlich nicht so wichtig, wohin die HKM hermeneutisch wandert.